Deutschland

Deutsche Importpreise verzeichnen stärksten Anstieg seit 40 Jahren

Die deutschen Importpreise lagen im August um 16,5 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Dies ist der stärkste Anstieg seit der zweiten Ölkrise im Jahr 1981.
29.09.2021 09:59
Aktualisiert: 29.09.2021 09:59
Lesezeit: 1 min

Die deutschen Importe haben sich im August wegen deutlich höherer Preise für Öl und Gas so stark verteuert wie seit 40 Jahren nicht mehr. Die Einfuhrpreise stiegen um 16,5 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Eine kräftigere Zunahme gab es zuletzt im September 1981 im Zuge der zweiten Ölkrise (plus 17,4 Prozent). Im Juli hatte das Plus noch 15,0 Prozent betragen.

Experten erwarten, dass die teurer gewordenen Importe auch auf die Lebenshaltungskosten der deutschen Verbrauchern durchschlagen werden. Die Inflationsrate liegt aktuell mit 3,9 Prozent bereits auf dem höchsten Stand seit 1993. Viele Ökonomen gehen davon aus, dass sie sich in den kommenden Monaten in Richtung 5 Prozent bewegen wird.

Der starke Anstieg der Importpreise geht vor allem auf die Entwicklung bei Energie zurück: Deren Einfuhr verteuerte sich um 93,6 Prozent im Vergleich zum August 2020. Bei Erdgas fiel der Preisaufschlag dabei mit 170,5 Prozent besonders stark aus, bei Erdöl gab es ein Plus von 63,6 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Energie stiegen die Einfuhrpreise nur um 9,8 Prozent.

Deutlich mehr musste auch für viele Vorleistungsgüter bezahlt werden. Eisenerze (plus 96,8 Prozent), gesägtes und gehobeltes Holz (plus 61,6), Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (plus 57,7) sowie Rohaluminium (plus 42,6) kosteten jeweils erheblich mehr als ein Jahr zuvor. Auch die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter zogen merklich an: Naturkautschuk (plus 41,7 Prozent), Rohkaffee (plus 34,5) und Getreide (plus 25,6) waren erheblich teurer als im August 2020.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen KI-Blase: Warum der Hype um die Nvidia und Co. gefährlich werden könnte
27.12.2025

Die weltweite Euphorie rund um künstliche Intelligenz treibt Aktien wie Nvidia und Microsoft in immer neue Höhen und heizt die Diskussion...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflationskrise USA: Warum 2026 zum gefährlichsten Jahr werden könnte
26.12.2025

Die Warnung eines führenden Ökonomen zeichnet ein düsteres Bild für die USA. Die Rückkehr einer hartnäckigen Inflationswelle könnte...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Familienunternehmen Voelkel: Mit Ingwer-Shots zur größten Bio-Safterei der Welt
26.12.2025

Voelkel ist bekannt für seine Obst- und Gemüsesäfte aus biologischem Anbau. Stefan Voelkel leitet das Unternehmen in dritter Generation...

DWN
Technologie
Technologie Autonomes Fahren: Bolt bringt chinesische Technologie nach Europa
26.12.2025

Europa erlebt eine neue Phase im Wettbewerb um autonome Mobilität, da chinesische Technologieanbieter zunehmend mit großen...

DWN
Panorama
Panorama Die spektakulärsten Weihnachtsbäume weltweit: Wenn Tradition zur Show wird
26.12.2025

Lichtermeere, Rekordhöhen und ungewöhnliche Kulissen: Rund um den Globus werden Weihnachtsbäume zu echten Spektakeln. Von italienischen...

DWN
Immobilien
Immobilien The Line: Saudi Arabiens hochgestapelte Megacity quer durch die Wüste
26.12.2025

Eines der wohl ambitioniertesten und innovativsten Infrastrukturprojekte unserer Zeit ist The Line. Die von Saudi-Arabien geplante...

DWN
Finanzen
Finanzen Dotcom-Blase der 1990er: Wie Spekulationen den Markt auf den Kopf stellte
26.12.2025

Die späten 1990er Jahre waren geprägt von einem beispiellosen Börsenboom im Technologiesektor, der als Dotcom-Blase bekannt wurde....

DWN
Politik
Politik Demokratie unter Dauerstress: Der globale Trend zur Autokratie
26.12.2025

2026 könnte zum Wendepunkt werden: Von Washington bis Berlin geraten liberale Demokratien unter Druck. Autokraten gewinnen Einfluss,...