Der Dax hat bis 11 Uhr 1,8 Prozent auf 14.928 Punkte verloren und ist damit unter die Marke von 15.000 gerutscht. Die vorsichtige Erholung, die sich noch gestern angedeutet hat, ist auf diese Weise erstmal kein Thema mehr an den Märkten. „Alle sind nervös“, sagte ein Händler.
Die Anleger wurden von der negativen Entwicklung in der deutschen Industrie im August überrascht. Die Unternehmen, die 7,7 Prozent weniger Bestellungen als im Vormonat erhielten, mussten einen unerwarteten Auftragseinbruch erleiden. Das teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit. Das war der größte Rückgang seit April 2020, als die Corona-Krise für eine Nachfrageflaute sorgte.
Um 12 Uhr MEZ wird die Entwicklung der Hypotheken-Anträge in den USA veröffentlicht. Es geht um die vergangene Woche vom 27. September bis zum 1. Oktober. Dies ist ein Wachstumsindikator für den Immobilienmarkt. In der Vorwoche hat es einen Rückgang um 1,1 Prozent gegeben. Darüber hinaus werden um 14.15 Uhr MEZ Statistiken über die Erwerbstätigen veröffentlicht. Die Verantwortlichen beschäftigten sich ebenso mit der vergangenen Woche. Die Ökonomen gehen von 428.000 aus, während sieben Tage zuvor die Zahl noch bei 374.000 gelegen hat.
Diese Arbeitsmarktdaten ist ein erster kleiner Vorgeschmack auf die großen Veröffentlichungen von Zahlen zu dem Thema, die am kommenden Freitag über die Bühne geht. Die Marktteilnehmer rechnen damit, dass diese Statistiken für den weiteren Verlauf der Börsen wichtig sind.
Für Anleger, die sich auf russische Aktien konzentrieren, gibt es um 17 Uhr bedeutende Informationen. Denn dann wird Moskau erklären, wie sich die Inflationsrate im September in Russland entwickelt hat. Die Fachleute gehen von sieben Prozent aus. Im Vormonat hatte die Quote noch bei 6,7 Prozent gelegen. Die Entwicklung der Preisteuerung ist für alle internationalen Märkte wichtig und entscheidend für die Geldpolitik der Zentralbanken.
In Deutschland hingegen bleibt erstmal abzuwarten, wie sich die Märkte entwickeln. Die Nervosität der Anleger wird an der gestrigen Performance des Dax ersichtlich. So hat das deutsche Leitbarometer ein Plus von 1,1 Prozent auf 15.194 Punkte verzeichnet. Diejenige Aktie, die sich am besten entwickelt hat, war Infineon, das 4,9 Prozent auf 35,60 Euro gewann. Das Unternehmen erfreute die Anleger mit einem positiven Ausblick. Umsatz und Ergebnisse dürften auch im kommenden Jahr ansteigen. Die Ziele waren besser ausgefallen, als es die Analysten erwartet hatten.
Doch gab es auch Verlierer: Covestro verlor ein Prozent auf 57,34 Euro, während Bayer mit einem Abschlag von einem Prozent auf 46,17 Euro aus dem Rennen ging. Dahinter folge Fresenius, das einen Verlust von 0,8 Prozent auf 40,38 Euro verbuchte.