Wirtschaft

Ölpreise steigen auf neue Mehrjahres-Höchststände

Der seit einigen Wochen anhaltende Anstieg der Ölpreise hat sich am Montag unvermindert fortgesetzt.
11.10.2021 16:00
Aktualisiert: 11.10.2021 16:00
Lesezeit: 2 min

Die Ölpreise befinden sich weiter im Höhenflug. Am Montag erreichten sowohl Nordseeöl der Marke Brent auch US-Erdöl der Markte WTI mehrjährige Höchststände. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mehr als 84 US-Dollar. Das waren 1,85 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 2,20 Dollar auf 81,50 Dollar.

Derzeit kostet Brent-Rohöl so viel wie seit etwa drei Jahren nicht mehr. Es handelt sich jedoch nur noch um einige Cent, bevor dieser Höchststand aus dem Oktober 2018 übertroffen wird. Dann läge der Preis auf dem höchsten Niveau seit sieben Jahren.

Der US-Ölpreis notiert indes auf dem höchsten Niveau seit sieben Jahren.

Ausschlaggebend bleibt die angespannte Versorgungslage im Energiesektor, nicht nur am Ölmarkt. Weil die Preise für Gas und Kohle in den vergangenen Monaten stark gestiegen sind, kommt Öl als Alternative zunehmend in Betracht. Das treibt die Erdölpreise ebenfalls stark an.

In einem Interview mit CNBC verwies der Goldman Sachs-Analyst Jeff Currie auf den Hauptgrund für die gegenwärtigen Lieferschwierigkeiten im Energiesektor und den steigenden Preistrend bei Öl: Demnach konnte die Ölbranche in den vergangenen Jahren nicht ausreichend Kapital von Investoren anziehen, welche ihr Geld lieber in der vermeintlichen Zukunftsbranche Hochtechnologie (besonders in den Branchengrößen wie Apple, Google oder Microsoft) investieren wollten. Der schwindende Kapitalzufluss habe dafür gesorgt, dass Ölförderer in der Vergangenheit immer weniger Geld in die Suche nach neuen Ölfeldern und deren Entwicklung investieren konnten. Die daraus resultierenden geschrumpften Kapazitäten seien der Hauptgrund, warum die derzeit stark steigende Nachfrage nach Öl und Produkten schlichtweg nicht mehr in vollem Umfang befriedigt werden könne. Verschärft werde das Phänomen von den weltweit vermehrt eingeführten Sondersteuern auf fossile Energieträger im Zuge des Klimaschutzes, welche die Preise noch weiter in die Höhe trieben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Autoindustrie in der Krise: Warum die Lage dramatisch ist
23.11.2025

Europas Autohersteller stecken in existenziellen Nöten und Beobachter sprechen schon von einem drohenden Niedergang. Neben den Problemen...

DWN
Technologie
Technologie Experten warnen vor 2035: Plug-in-Hybride sind ein Weg ins Nichts
23.11.2025

Ein neuer französischer Bericht rüttelt an der europäischen Autoindustrie. Plug-in-Hybride gelten darin als teurer, klimaschädlicher...

DWN
Unternehmen
Unternehmen NATO-Ostflanke: Drohnenhersteller Quantum Systems unterstützt die Bundeswehr-Brigade in Litauen
22.11.2025

Der deutsche Drohnenhersteller Quantum Systems expandiert nach Litauen und baut dort ein umfassendes Wartungs- und Logistikzentrum für...

DWN
Technologie
Technologie Digitale Souveränität: Wie Deutschland bei Breitband, 5G und Cloud die Abhängigkeit verringern kann
22.11.2025

Verpasst Deutschland die digitale Zeitenwende? Der Wohlstand von morgen entsteht nicht mehr in Produktionshallen, sondern in...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz-Erfinder warnt: „Meine Schöpfung kann uns vernichten“
22.11.2025

Er gilt als einer der „Väter der Künstlichen Intelligenz“ – jetzt warnt Yoshua Bengio vor ihrer zerstörerischen Kraft. Der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zwischen Škoda-Erfolg und Chinas Einfluss: Was die Abhängigkeit für deutsche Autobauer bedeutet
22.11.2025

Elektromobilität ist längst kein Nischenphänomen mehr, sondern prägt zunehmend den europäischen Massenmarkt. Doch wie gelingt es...

DWN
Panorama
Panorama Weihnachtsmarkt-Sicherheit: Was bringen Beton, Kameras und Co. auf Weihnachtsmärkten wirklich?
22.11.2025

Deutsche Weihnachtsmärkte stehen für Atmosphäre, Tradition und Millionen Besucher. Gleichzeitig wächst die Debatte über Schutz,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ticketsteuer sinkt: Flugbranche verspricht mehr Verbindungen – Passagiere bleiben skeptisch
22.11.2025

Die Bundesregierung will den Luftverkehr mit einer Absenkung der Ticketsteuer ab Mitte nächsten Jahres entlasten. Die Flug- und...