Finanzen

Peter Schiff: Gold und Silber sind inflationssicher - Anleihen sind es nicht

Lesezeit: 2 min
21.10.2021 17:30  Aktualisiert: 21.10.2021 17:30
Der Investor Peter Schiff sagt, dass die US-Notenbank Fed die massive Inflations-Gefahr herunterspielt. Deshalb rät er Anlegern, dass sie nicht in Anleihen, sondern in Gold und Silber investieren sollen. Das sei der beste Schutz gegen die Inflation. In einem inflationären Umfeld fallen nämlich die Anleihe-Renditen.
Peter Schiff: Gold und Silber sind inflationssicher - Anleihen sind es nicht
Gold- und Silberbarren in unterschiedlicher Größe liegen am 30.05.2012 bei einem Goldhändler in München (Oberbayern) in einem Tresor auf einem Tisch. (Foto: dpa)
Foto: Db Heraeus

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Sowohl Gold als auch Anleihen gelten als sichere Häfen. Aber in einem kürzlich erschienenen Podcast erklärte der Wirtschaftskommentator Peter Schiff, warum Anleihen in einem inflationären Umfeld kein sicherer Hafen sein sollen. Tatsächlich sind Anleihen – einschließlich US-Staatsanleihen – Risikoanlagen, wenn die Inflation heiß läuft. Wer sich vor Inflation schützen will, muss Gold kaufen, meint Schiff.

Eine weitere Goldrallye scheiterte diese Woche, als die Anleiherenditen stiegen, ausgelöst durch steigende Ölpreise. Schiff sagt, nichts, was auf dem Anleihenmarkt passiert, hätte Gold und Silber belasten können. Dennoch haben Händler konsequent auf steigende Renditen oder eine steilere Renditekurve reagiert, indem sie Gold und Silber verkauften. Die gängige Formel besagt, dass steigende Zinsen für die Metalle „bärisch“ sind – obwohl die Realzinsen negativ bleiben.

Doch Schiff zufolge macht das keinen Sinn. „Nur weil die Kurse weniger negativ sind, bedeutet das nicht, dass Sie ein negatives Umfeld für Gold und Silber haben. Ich denke, solange die Zinsen negativ sind, ist das ein Riesenwind in den Segeln von Gold und Silber – weil man Negativzinsen vermeiden will.“

Höhere Zinsen erhöhen die Opportunitätskosten des Besitzes der Metalle. Wenn die Zinssätze zum Beispiel zehn Prozent betragen und man Gold besitzt, verzichtet man auf zehn Prozent Zinsen auf das Geld, das Sie im gelben Metall steckt. Aber wenn die Preise negativ sind, ist es egal, so Schiff.

Letztendlich sollte ein negatives Zinsumfeld, egal wie negativ es auch sein mag, für Gold und Silber „bullish“ sein.

Der andere Rückenwind für Gold und Silber ist, dass Händler weiterhin erwarten, dass die US-Notenbank Fed auf die Inflation mit einer Straffung der Geldpolitik reagiert – und damit die Zinsen anhebt.

Schiff meint: „Die Ölpreise steigen inflationsbedingt. Auch Gold dürfte inflationsbedingt steigen. Nochmals, wenn die Fed die Inflation bekämpfen könnte, dann müsste sie jetzt dagegen ankämpfen. Der Grund, warum sie nicht dagegen ankämpfen, der Grund, warum sie so tun, als wäre es kein Problem, (…) ist, dass sie es nicht können. Aber das werden sie nie zugeben. Das wäre eine komplette Katastrophe. Also müssen sie so tun, als ob es nur vorübergehend ist, dass es kein echtes Problem ist.“

Die meisten Anleger betrachten Anleihen als sicheren Hafen. Aber wenn die Inflation die eigentliche Gefahr darstellt, verlieren Staatsanleihen ihren Status als sicherer Hafen. Vielleicht spielt die Fed die Gefahr der Inflation herunter, um Panik-Ausstiege aus US-Staatsanleihen zu verhindern. „Inflation erodiert die Kaufkraft aller Anleihen (…) Gold hat einen echten Wert. Es ist kein Stück Papier. Gold ist eine Inflationsabsicherung, da Gold ein tatsächlicher Rohstoff ist, dessen Preis aufgrund der Inflation zusammen mit anderen Rohstoffen steigt, die in einem inflationären Umfeld ebenfalls höhere Preise verzeichnen“, so Schiff.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Finanzen
Finanzen Antizyklisches Investieren: Lässt sich damit der Markt schlagen?
23.12.2024

Wer antizyklisch investiert, macht das Gegenteil dessen, was die meisten Anleger tun. Ist dabei eine höhere Rendite zu erwarten als bei...

DWN
Politik
Politik Und noch ein europäischer Alleingang: Fico zu Gesprächen mit Putin im Kreml
23.12.2024

Der slowakische Regierungschef Fico zeigt mit einem Überraschungsbesuch im Kreml, dass die EU-Front gegen Russlands Präsidenten Putin...

DWN
Panorama
Panorama Amokfahrt von Magdeburg: Trauer, Entsetzen und offene Fragen halten Deutschland in Atem
22.12.2024

Fünf Menschen sind tot, 200 verletzt: Nach der folgenschweren Fahrt mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg stellt sich die...

DWN
Politik
Politik Donald Trump hofft: Elon Musk übernimmt (noch) nicht die US-Präsidentschaft
22.12.2024

Kritiker nennen den Tech-Milliardär süffisant «Präsident Musk». Donald Trump stellt klar, wer das Sagen hat - bestreitet aber auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Quiet Quitting: Der stille Job-Rückzug mit gefährlichen Folgen
22.12.2024

Ein stiller Rückzug, der Unternehmen erschüttert: Quiet Quitting bedroht die Substanz deutscher Betriebe. Warum immer mehr Beschäftigte...

DWN
Politik
Politik Steuern und Abgaben: Mehrheit der Steuerzahler zahlt 2025 noch mehr – mit oder ohne Ampel!
22.12.2024

Das „Entlastungspaket“ der Ampel ist eine Mogelpackung, denn Steuersenkungen sind nicht vorgesehen. Im Gegenteil: Ab dem 1. Januar 2025...

DWN
Technologie
Technologie DWN-Sonntagskolumne: Künstliche Intelligenz Hype Cycle - Zwischen Revolution und Enttäuschung
22.12.2024

Ist künstliche Intelligenz nur ein Hype oder der Beginn einer Revolution? Zwischen hohen Erwartungen, Milliardeninvestitionen und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Psychische Gewalt am Arbeitsplatz: Ursachen, Folgen und Lösungen
22.12.2024

So können Unternehmen gegen verbale Übergriffe aktiv werden- Beleidigungen, Drohungen und Beschimpfungen: Rund ein Drittel der...