Politik

Bericht: Türkischer Geheimdienst sprengt Spionage-Netzwerk des Mossad

Einem Bericht zufolge soll der türkische Geheimdienst MIT einen Spionage-Ring des Mossad aus 15 Mitgliedern gesprengt haben. Die Regierungen in Ankara und Jerusalem haben den Bericht weder bestätigt noch zurückgewiesen.
22.10.2021 21:29
Lesezeit: 1 min

Einem Bericht der Zeitung „Daily Sabah“ zufolge hat der türkische Nachrichtendienst MIT fünf Spionage-Zellen mit jeweils drei Mitgliedern gesprengt, um die Mitglieder der Zellen festzunehmen. Die Verdächtigen sollen für den israelischen Geheimdienst Mossad spioniert haben.

„Berichten zufolge hatten die Spione dem Mossad Informationen über ausländische Studenten geliefert, die an türkischen Universitäten eingeschrieben sind – insbesondere über diejenigen, die ihrer Meinung nach in der Rüstungsindustrie arbeiten könnten. Die Untersuchung ergab, dass eine der Zellen von besonderer Bedeutung war, da ihre Mitglieder damit beauftragt waren, mit Mossad-Außendienstmitarbeitern Kontakt aufzunehmen und sich mit ihnen im Ausland zu treffen. Während dieser Treffen wurden Informationen und Dokumente, die für Israel als wichtig erachtet wurden, an Außendienstmitarbeiter weitergeleitet, die in der nachrichtendienstlichen Terminologie als „Fallbeamte“ bekannt sind. Der Mossad zahlte Zellenmitgliedern unterschiedliche Beträge für private Informationen über in der Türkei lebende Studenten“, so das Blatt.

Das Spionagenetzwerk habe die Protonmail-Anwendung, die die Verschlüsselung von Microsoft Word-Dateien ermöglicht, genutzt, um Informationen zu übermitteln. Ein weiteres genutztes Programm soll „SafeUM“ gewesen sein, das gefälschte Telefonnummern generiert, mit denen Zellenmitglieder mit Mossad-Administratoren kommunizieren, ohne von Anwendungen wie WhatsApp erkannt zu werden.

Als Gegenleistung für die Spionage-Arbeit sollen den 15 Mossad-Agenten Gelder über Dienste wie Western Union und Moneygram überwiesen worden sein. In einigen Fällen sollen die Verdächtigen Bitcoin-Zahlungen erhalten haben. Die Agenten sollen auch ein Kuriersystem verwendet haben, um Gelder zu überweisen, wobei sie Juweliergeschäfte und Märkte als Drehscheiben nutzten.

200 MIT-Beamte sollen die Verdächtigen über einen Zeitraum von einem Jahr beobachtet haben. „The Times of Israel“ berichtet, dass die Verdächtigen arabischer Abstammung sein sollen. Über den Fall hatten auch die „Jerusalem Post“, die „Haaretz“, „Ynet News“ und weitere israelische Zeitungen berichtet.

Die Regierungen in Ankara und Jerusalem haben sich bisher nicht zu dem Vorfall geäußert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Kryptowährung kaufen: So erkennen Anleger gute Einstiegsphasen
02.12.2025

Kryptowährungen gewinnen weltweit an Bedeutung, zugleich bleibt der richtige Einstiegszeitpunkt für viele Anleger schwer zu bestimmen....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mindestlohnerhöhung 2026: Praxisleitfaden mit Checkliste und Rechenbeispielen für Betriebe
02.12.2025

Die Mindestlohnerhöhung ab 2026 bringt spürbare Veränderungen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Wie stark Betriebe tatsächlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Schufa öffnet Blackbox: Neuer Score ab Ende März einsehbar
02.12.2025

Ab Ende März 2026 können Verbraucher den neuen Schufa-Score kostenfrei einsehen. Die Berechnung orientiert sich an zwölf...

DWN
Finanzen
Finanzen Bayer-Aktie steigt: Supreme Court prüft Glyphosat-Urteil
02.12.2025

Die Bayer-Aktie klettert auf ein neues Jahreshoch, beflügelt durch die Unterstützung des US-Generalstaatsanwalts. Analysten sehen Chancen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schwacher Werbemarkt: RTL Deutschland streicht 600 Stellen
02.12.2025

Einbrechende Werbemärkte und eine schwache Konjunktur zwingen RTL Deutschland zu einem tiefen Einschnitt. Der Konzern streicht 600 Stellen...

DWN
Politik
Politik Trump-Friedensplan: Washington schickt unerwarteten Verhandler ins Zentrum der Ukraine-Gespräche
02.12.2025

Ein unbekannter Mann aus der zweiten Reihe rückt plötzlich ins Zentrum globaler Machtpolitik. Während Donald Trump seinen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland im freien Fall
02.12.2025

Die deutsche Industrie rutscht tiefer in die Krise, der BDI warnt vor einem historischen Tiefpunkt. BDI-Präsident Peter Leibinger...

DWN
Technologie
Technologie Deutsche Start-ups setzen auf Roboterküchen
02.12.2025

Kochroboter erobern Kantinen, Kliniken und Supermärkte. Zwei deutsche Start-ups wollen rund um die Uhr frisch kochen lassen und dabei den...