Technologie

Neue Studie: Wikinger ließen sich im Jahr 1021 in Nordamerika nieder

Lesezeit: 1 min
23.10.2021 15:15  Aktualisiert: 23.10.2021 15:15
Einer neuen Studie zufolge ließen sich die Wikinger 1021 n. Chr. in Nordamerika nieder. Es ist seit langem bekannt, dass die Europäer vor der Ankunft von Kolumbus in der Neuen Welt im Jahr 1492 Amerika erreichten. Dies ist jedoch das erste Mal, dass Forscher ein genaues Datum nennen.
Neue Studie: Wikinger ließen sich im Jahr 1021 in Nordamerika nieder
31.12.2018, Großbritannien, Bridlington: Menschen in Wikingerkostümen stehen vor einem brennenden nachgebauten Wikingerboot während des Flamborough Fire Festivals, einer Wikinger-Themenparade. (Foto: dpa)
Foto: Danny Lawson

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Wikinger hatten vor genau tausend Jahren eine Siedlung in Nordamerika gegründet – Jahrhunderte bevor Christoph Kolumbus in Amerika ankam. Das geht aus einer neuen Studie hervor.

Wissenschaftler teilen in einer neuen Studie mit, dass eine neue Datierungstechnik, die Baumringe analysiert, Beweise dafür geliefert hat, dass Wikinger 1021 n. Chr. eine Siedlung in Neufundland (Kanada) gegründet haben. Es wurden Baumringe von drei Holzstücken analysiert, die für die nordische Siedlung L'Anse aux Meadows geschnitten wurden. Die Wissenschaftler führen aus, dass sie mit einem atmosphärischen Radiokarbonsignal, das von einem datierten Sonnensturm als Referenz erzeugt wurde, das „genaue Fälljahr des Baumes“ auf 1021 festlegen konnten.

Ein solcher Sonnensturm - eine riesige Strahlungsexplosion von der Sonne, die die Erde trifft - soll im Jahr 992 n. Chr. stattgefunden haben. Die Radiokarbon-Datierung ist eine Technik, die die Restkonzentrationen eines radioaktiven Kohlenstoffisotops (Kohlenstoff-14) in einem Objekt misst. Kohlenstoff-14 zerfällt im Laufe der Zeit und die Messung, wie viel noch übrig ist, ergibt sich auf dem Alter einer Probe.

„Die Assoziation dieser Stücke mit dem Nordischen basiert auf detaillierten Untersuchungen, die zuvor von Parks Canada durchgeführt wurden“, heißt es in der Studie. Von der Siedlung L'Anse aux Meadows aus hätten die Wikinger weitere Gegenden erschlossen.

Es ist seit langem bekannt, dass die Europäer vor der Ankunft von Kolumbus in der Neuen Welt im Jahr 1492 Amerika erreichten. Dies ist jedoch das erste Mal, dass Forscher ein genaues Datum nennen. Die diesbezügliche Studie wurde in der Zeitschrift „Nature“ veröffentlicht.

Nach Ansicht der Autoren stellt die Entdeckung einen entscheidenden Punkt für die zukünftige Erforschung der ersten Konsequenzen transatlantischer Aktivitäten dar, wie zum Beispiel der Wissenstransfer und der potenzielle Austausch von genetischen Informationen und Pathologien.

L'Anse aux Meadows, ein UNESCO-Weltkulturerbe an der nördlichsten Spitze der Insel Neufundland, ist die erste und einzige bekannte Stätte, die von Wikingern in Nordamerika gegründet wurde, und der früheste Beweis für eine europäische Besiedlung der Neuen Welt.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Drohende Bankenkrise: Westliche Notenbanken lancieren Dollar-Notversorgung

Die Not-Übernahme der Credit Suisse kann die Nervosität an den Finanzmärkten nicht lindern. Große westliche Zentralbanken legen ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenkrise: UBS übernimmt angeschlagene Credit Suisse

Kurz vor Öffnung der Börsen steht der Mega-Deal: Die schlingernde Großbank Credit Suisse wird vom größeren Konkurrenten UBS...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenbeben - Die Feuerwehr löscht ihren Brand

Die US-Zentralbank löschte einen Brand, den sie selbst ausgelöst hatte, schreibt Marc Friedrich. In Zukunft drohen größere...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Toyota-Patriarch enthüllt: „Schweigende Mehrheit“ lehnt Fokussierung auf E-Autos ab

Der Patriarch des japanischen Autobauers warnt mit Blick auf E-Autos vor Risiken. Er gehöre zur „schweigenden Mehrheit“, welche die...

DWN
Politik
Politik China steigt zum diplomatischen Machtfaktor im Nahen Osten auf

Die von Peking vermittelte Annäherung zwischen dem Iran und Saudi-Arabien soll in einem größeren Format vertieft werden. China...

DWN
Politik
Politik Habecks geplantes Verbot von Öl- und Gasheizungen ab 2024 erntet heftige Kritik

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will den Einbau neuer Gas- und Ölheizungen ab 2024 verbieten. Der aktuelle Gesetzesentwurf...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft US-Immobilienmarkt: Signale deuten auf Rezession trotz Aufschwung

Während Bauunternehmer clevere Wege finden, um Hypothekenzinsen zu senken, könnte die Fed zurückschlagen.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Unser neues Magazin ist da: Wie sich die Preise für Strom, Benzin, Öl und Gas entwickeln

Die Energiekrise hat Bürger wie Unternehmen in Deutschland im vergangenen Jahr hart getroffen. Wohin es mit den Preisen perspektivisch...