Finanzen

Geld-Bazooka der Notenbanken ist am Ende: Börsen werden crashen, doch Panikverkäufe wären falsch

Der herrschenden Analysten-Meinung zufolge werden die Börsen aufgrund von längst überfälligen Korrekturen crashen. Doch sie raten von Panikverkäufen und Panikmache ab. Stattdessen empfehlen sie eine bedachte Anpassung der Anleger-Portfolios an den bevorstehenden Crash.
25.10.2021 16:10
Aktualisiert: 25.10.2021 16:10
Lesezeit: 2 min
Geld-Bazooka der Notenbanken ist am Ende: Börsen werden crashen, doch Panikverkäufe wären falsch
Den kommenden Crash wollen viele nicht wahrhaben. (Foto: dpa) Foto: Jasper Jacobs

„Obwohl Börsenstatistiken zeigen, dass die Performance im Oktober im Durchschnitt mit fast jedem anderen Monat übereinstimmt, weckt der Monat in den Herzen der Trader Angst. Es ist schließlich der Monat, in dem einige bemerkenswerte schlimme Dinge passiert sind: die Panik von 1907 (eine wenig erwähnte Bankenkrise, erschreckend ähnlich wie 2007), der berüchtigte Schwarzer Dienstag, Schwarzer Donnerstag und Schwarzer Montag von 1929 und Schwarz Montag 1987“, so der Portfoliostratege mit Schwerpunkt auf panasiatischen Aktienmärkten, Neil Newman, in einem Beitrag der „South China Morning Post“.

Newman führt aus, dass die Aktienmärkte zusammenbrechen werden. Dass dieses Ereignis auch wirklich, sei nur eine Frage der Zeit. Es biete sich die Möglichkeit, das an den Börsen angelegte Kapital in Gold umzuschichten, bevor der Goldpreis in die Höhe schießt.

„The Motley Fool“ berichtet: „Steigende Inflationsraten und eine Reihe von Herausforderungen, die durch die anhaltende globale Gesundheitskrise entstanden sind, tragen zur Besorgnis über die Möglichkeit eines Marktcrashs bei. Ob es in naher Zukunft passieren wird, bleibt abzuwarten, aber ein Marktcrash muss für Anleger, die einen kühlen Kopf bewahren, möglicherweise nicht so verheerend sein. So sicher wie Marktcrashs sind, so stimmt es auch, dass sich die Märkte immer erholen. Aus Angst vor Verlusten in Panik zu verkaufen, ist nie ein guter Weg. Wenn Sie Ihre Anteile an hochwertigen Unternehmen verkaufen, verlieren Sie nur Geld. Wenn Sie aufgrund von Marktrückgängen den Drang verspüren, zu verkaufen, denken Sie daran, dass diese Abstürze nur von kurzer Dauer sind. Vorausgesetzt, Sie investieren in die richtigen langfristigen Vermögenswerte, müssen Sie möglicherweise nicht Ihr gesamtes Portfolio neu ausrichten, um sich an den Marktcrash anzupassen.“

Jon Wolfenbarger, der 22 Jahre als Aktienanalyst bei Allianz Global Investors tätig war, meint, dass die Aussagen der US-Notenbank Fed zur Drosselung des Geldmengenwachstums auf einen baldigen Crash hindeuten würden. „Jetzt, wo die Fed über eine Drosselung spricht und das Geldmengenwachstum sich von 39 Prozent im Jahresvergleich im Februar auf nur noch 8 Prozent im Jahresvergleich im August deutlich verlangsamt hat, reicht dies vielleicht, um die Anlegerpsychologie in eine pessimistische Stimmung zu verwandeln. Wir werden sehen“, zitiert „Market Watch“ Wolfenbarger.

Eine übertriebene Stimmung, wirtschaftliche Schwäche, übermäßige Schuldenstände und begrenzte politische Instrumente seien die Hauptzutaten für eine schlimmere Marktflucht als 2008-09, sagte er und fügte hinzu, dass ein vor einigen Wochen erreichter Höchststand für den S&P 500, der Beginn einer baldigen Börsenkorrektur gewesen sein könnte.

Wolfenbarger sagt, er habe seine Strategien verfeinert, nachdem er jahrelang Buffetts Rat befolgt hatte, wonach nur ein S&P 500-Indexfonds gekauft und gehalten werden soll.

Nach der gängigen Definition sind Indexfonds spezielle Investmentfonds, welche darauf abzielen, den Kurs eines zugrunde liegenden Basisindex genau abzubilden. Dadurch verfügen Anleger über die Möglichkeit, an der Wertentwicklung eines Index zu partizipieren. Indexfonds lassen sich direkt bei einer Fondsgesellschaft oder einem Discountbroker kaufen. Doch auch Fondsplattformen bieten sich an.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Medienkrieg: Warum Paramount Skydance das Netflix-Angebot sprengt
10.12.2025

Ein Übernahmekampf erschüttert die US-Medienbranche, weil Paramount Skydance das vermeintlich entschiedene Rennen um Warner Bros....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Volkswagen beendet Fahrzeugproduktion: Umbaupläne für Gläserne Manufaktur in Dresden
10.12.2025

Die VW-Fahrzeugproduktion in Dresden endet aus wirtschaftlichen Gründen nach mehr als 20 Jahren. Über die Zukunft des ehemaligen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jobabbau bei BASF und Co.: Deutsche Chemie-Industrie historisch schlecht ausgelastet
10.12.2025

Teure Energie, Wirtschaftskrise und Preisdruck: Die deutsche Chemiebranche steckt in der schwierigsten Krise seit 25 Jahren. Auch 2026...

DWN
Politik
Politik Schutz vor Einschüchterung: Bundesregierung beschließt besseren Schutz vor Schikane-Klagen
10.12.2025

Die Bundesregierung schützt Journalisten, Wissenschaftler und Aktivisten künftig besser vor sogenannten Schikane-Klagen. Mit dem Vorhaben...

DWN
Finanzen
Finanzen Kapitalmarkt 2026: Mehr Börsengänge in Deutschland und Europa erwartet
10.12.2025

Mit Ottobock, TKMS und Aumovio zählen drei deutsche Börsendebüts zu den gewichtigsten in Europa im laufenden Jahr. Doch viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Weihnachtsfeier steuerlich absetzen: So gelingt es – Tipps vom Steuerberater
10.12.2025

Viele Unternehmen möchten ihre Weihnachtsfeier steuerlich absetzen und gleichzeitig die Kosten im Blick behalten. Eine gut geplante Feier...

DWN
Politik
Politik „Reichsbürger“-Verfahren: Prinz Reuß wird zu Vorwürfen sprechen
10.12.2025

Der mutmaßliche „Reichsbürger“ Heinrich XIII. Prinz Reuß wird zu den Vorwürfen eines geplanten „Staatsstreichs“ Stellung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Blase: Warum die Rekordausgaben der Tech-Giganten zum Risiko werden
10.12.2025

Die Tech-Konzerne pumpen Milliarden in künstliche Intelligenz und treiben ihre Investitionslast auf historische Höhen. Doch aus dem...