Finanzen

Pfund-Anleger von BoE-Zinsentscheid kalt erwischt

Der geldpolitische Kurs der Bank of England hat Pfund-Anleger am Donnerstag auf dem falschen Fuß erwischt. Sie hatten mehrheitlich mit einer Zinsanhebung gerechnet.
04.11.2021 15:01
Lesezeit: 1 min

Der unverändert lockere geldpolitische Kurs in Großbritannien hat Pfund-Anleger am Donnerstag auf dem falschen Fuß erwischt. Die britische Devise fiel unmittelbar nach der Zinsentscheidung der Notenbank um bis zu ein Prozent auf 1,3544 Dollar. Anleger griffen hingegen bei britischen Bonds zu: Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen fiel auf 1,000 Prozent von 1,073 Prozent am Tag zuvor.

Investoren hatten eigentlich mit einer Zinsanhebung von im Schnitt fünfzehn Basispunkten gerechnet. Die Bank von England (BoE) um Notenbankchef Andrew Bailey beließen den Leitzins am Donnerstag jedoch bei 0,1 Prozent. Die Entscheidung fiel im geldpolitischen Ausschuss mit sieben zu zwei Stimmen aus.

Bailey hatte jüngst signalisiert, dass die Notenbank angesichts der erhöhten Inflationsgefahr für eine Erhöhung bereitstehe. "Die Frage ist, warum der Gouverneur in den letzten paar Monaten so restriktiv geklungen hat, wenn er in einer Rede nach der anderen die Markterwartungen mehr und mehr geschürt hat", sagte Paul O'Connor, Leiter des Multi-Asset-Teams beim Vermögensverwalter Janus Henderson.

Vermutlich wollte die BoE den Marktteilnehmern signalisieren, dass das Ausmaß der mittelfristigen Leitzinsspekulationen in den vergangenen Wochen etwas über das Ziel hinausgeschossen sei, sagte LBBW-Ökonom Elmar Völker. "Wir gehen nun davon aus, dass es auf der letzten BoE-Sitzung dieses Jahres im Dezember so weit sein wird mit der ersten Zinsanhebung in einem der großen Industriestaaten."

Am Tag zuvor hatte die US-Notenbank angekündigt, dass sie in diesem Monat ihr Anleihenkaufprogramm zurückfahren wird - ein Vorläufer ihrer ersten Zinserhöhung, die die Anleger Mitte 2022 erwarten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs: Zinssignale aus Japan belasten Stimmung am Kryptomarkt – wie es weitergeht
07.12.2025

Der Bitcoin-Kurs steht erneut im Mittelpunkt der Marktdebatten, da globale Zinssignale und eine wachsende Verunsicherung unter Anlegern die...

DWN
Technologie
Technologie Social Media im Umbruch: KI verdrängt persönliche Beiträge immer mehr
07.12.2025

Die sozialen Netzwerke verändern sich rasant, während persönliche Beiträge seltener werden und KI-Inhalte die Feeds bestimmen. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie: Weshalb selbst starke Zahlen ein strukturelles Problem nicht lösen
07.12.2025

Die Nvidia-Aktie glänzt mit beeindruckenden Ergebnissen, doch Anleger übersehen oft ein zentrales Risiko. Die enorme Größe des Konzerns...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mautkosten in Europa steigen: Wie sich Speditionen jetzt Wettbewerbsvorteile sichern
07.12.2025

Trotz wachsender Belastungen im europäischen Transportsektor zeigt sich immer deutlicher, dass Mautgebühren weit mehr sind als ein...

DWN
Panorama
Panorama Weihnachten mit kleinerem Budget: Viele Menschen müssen bei Weihnachtsgeschenken sparen
07.12.2025

Weihnachten rückt näher, doch viele Haushalte kalkulieren strenger als je zuvor. Eine neue Umfrage zeigt, wie stark Preissteigerungen die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OpenAI-Bilanz: Deloitte prüft Milliardenpläne und Michael Burry entfacht Debatte
07.12.2025

OpenAIs rasanter Aufstieg und die enormen Investitionspläne des Unternehmens rücken die Transparenz der OpenAI-Bilanz in den Mittelpunkt....

DWN
Politik
Politik Elektromobilitätssteuer Großbritannien: Wie London die E-Auto-Revolution abbremst
07.12.2025

Großbritannien setzt mit einer kilometerbasierten Abgabe ein hartes Signal an alle E-Autofahrer und stellt die finanzielle Logik der...

DWN
Politik
Politik Russlands Desinformationskampagnen: Wie Europa gegen Putins Trolle kämpft
06.12.2025

Europe wird zunehmend Ziel digitaler Einflussoperationen, die gesellschaftliche Stabilität, politische Prozesse und wirtschaftliche...