Politik

Erinnerung an die Deutschen: Europarat verbietet Diskriminierung von Ungeimpften – „Impfung NICHT verpflichtend“

Lesezeit: 2 min
06.11.2021 06:00
Aus einer Resolution des Europarats geht hervor: „Es ist sicherzustellen, dass die Bürger darüber informiert werden, dass die Impfung NICHT verpflichtend ist, und dass niemand politisch, gesellschaftlich oder anderweitig unter Druck gesetzt wird, sich impfen zu lassen, wenn er dies nicht selbst möchte“.
Erinnerung an die Deutschen: Europarat verbietet Diskriminierung von Ungeimpften – „Impfung NICHT verpflichtend“
Eine medizinische Mitarbeiterin der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen bereitet im Rathaus den Wirkstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer für Impfungen gegen das Coronavirus vor. (Foto: dpa)
Foto: Robert Michael

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Parlamentarische Versammlung des Europarates hatte am 27. Januar 2021 die Resolution 2361 verabschiedet.

Darin heißt es unter anderem im Paragraph 7.3:

7.3.1 „Es ist sicherzustellen, dass die Bürger darüber informiert werden, dass die Impfung NICHT verpflichtend ist, und dass niemand politisch, gesellschaftlich oder anderweitig unter Druck gesetzt wird, sich impfen zu lassen, wenn er dies nicht selbst möchte“

7.3.2 „Es ist sicherzustellen, dass niemand diskriminiert wird, weil er nicht geimpft wurde, aufgrund möglicher Gesundheitsrisiken oder weil er sich nicht impfen lassen möchte“

Zu den Qualitätssicherungsanforderungen im Zusammenhang mit den Impfstoffen schreibt der Europarat:

„Die Versammlung fordert daher die Mitgliedsstaaten und die Europäische Union dringend auf:

7.1 im Hinblick auf die Entwicklung von Covid-19-Impfstoffen

7.1.1 sicherzustellen, dass qualitativ hochwertige Studien durchgeführt werden, die solide und auf ethische Weise in Übereinstimmung mit den einschlägigen Bestimmungen des Übereinkommens über Menschenrechte und Biomedizin (SEV Nr. 164, Oviedo-Konvention) und dessen Zusatzprotokoll über biomedizinische Forschung (SEV Nr. 195) durchgeführt werden und die schrittweise auch Kinder, schwangere Frauen und stillende Mütter einschließen;

7.1.2 sicherstellen, daß die für die Beurteilung und Zulassung von Impfstoffen gegen Covid-19 zuständigen Stellen unabhängig und vor politischem Druck geschützt sind;

7.1.3 sicherstellen, dass die relevanten Mindeststandards für Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität von Impfstoffen eingehalten werden;

7.1.4 wirksame Systeme zur Überwachung der Impfstoffe und ihrer Sicherheit nach ihrer Einführung in der Bevölkerung einführen, auch im Hinblick auf die Überwachung ihrer Langzeitwirkungen;

7.1.5 unabhängige Impfstoff-Entschädigungsprogramme einrichten, um eine Entschädigung für unangemessene Schäden und Beeinträchtigungen infolge von Impfungen sicherzustellen;

7.1.6 ein besonderes Augenmerk auf mögliche Insidergeschäfte von Führungskräften in der Pharmaindustrie oder auf Pharmaunternehmen zu richten, die sich auf Kosten der Allgemeinheit unangemessen bereichern, indem die Empfehlungen der Resolution 2071 (2015) „Öffentliche Gesundheit und die Interessen der Pharmaindustrie: Wie kann der Vorrang der Interessen der öffentlichen Gesundheit gewährleistet werden?“

Bundestag.de“ führt aus: „Die Parlamentarische Versammlung (früher: ,Beratende Versammlung‘) ist das beratende Organ des Europarats. Die PV erörtert Fragen, die in ihre Zuständigkeit fallen und übermittelt ihre Beschlüsse dem Ministerkomitee in Form von Empfehlungen (Art. 22 der Europarats-Satzung). Eine Rechtsverbindlichkeit ihrer Resolutionen oder eine Befolgungspflicht seitens der Mitgliedstaaten ergibt sich daraus gerade nicht. Anders als z.B. Art. 25 der VN-Charta (bzgl. Resolutionen des VN-Sicherheitsrats) sieht die Satzung des Europarats eine solche Pflicht gerade nicht vor.“

Doch der Europarat ist nach eigenen Angaben die führende Menschenrechtsorganisation Europas. Seine Resolutionen orientieren sich an der Europäischen Menschenrechts-Konvention, die die EU international als Markenzeichen hochhält, um menschenrechtliche Missstände in anderen Ländern anzuprangern.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis-Entwicklung: Rekordhoch im Blick - sollten Anleger nun Gold kaufen?
29.11.2024

Der Goldpreis hat sich in den vergangenen Tagen volatil gezeigt, kommt aber langsam zurück. Nach einer Korrekturphase Mitte November hat...

DWN
Politik
Politik Britischer Geheimdienstchef warnt: „Welt so gefährlich wie lange nicht“
29.11.2024

Der Chef des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6, Richard Moore, äußerte sich in einer Rede in der britischen Botschaft in Paris...

DWN
Politik
Politik FDP-Rücktritte: Generalsekretär und Bundesgeschäftsführer ziehen die Reißleine wegen des D-Day-Papiers
29.11.2024

Knapp drei Monate vor der Bundestagswahl hat sich die FDP mit einem detaillierten Szenario für den Ampel-Ausstieg in eine Krise gebracht....

DWN
Politik
Politik RKI-Files und Corona-Maßnahmen: Kubicki fordert erneut Lauterbachs Rücktritt - lässt Scholz den Gesundheitsminister fallen?
29.11.2024

Für den Bundestagsvizepräsidenten Wolfgang Kubicki (FDP) ist klar, was die entschwärzten RKI-Files bedeuten: Gesundheitsminister Karl...

DWN
Politik
Politik Corona-Maßnahmen: In Sachsen gibt es einen Untersuchungsausschuss - „Corona-Brandmauer“ endlich durchbrochen?
29.11.2024

Was bundesweit nicht gewollt ist, scheint in Sachsen möglich: Die Corona-Politik soll aufgearbeitet werden. BSW und AfD stimmen gemeinsam...

DWN
Politik
Politik Bildungssystem in Deutschland am Limit: Zuwanderung, Unterfinanzierung, Leistungsabfall
29.11.2024

Aktuelle Studien attestieren einen rapiden Abbau der schulischen Leistung, immer mehr Jugendliche ohne Schulabschluss und eine hohe soziale...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Arbeitslosenzahl sinkt im November nur leicht - Herbstbelebung bleibt aus
29.11.2024

Kaum eine Belebung im Herbst, bestehende Strukturprobleme und eine zunehmende Kurzarbeit: Der deutsche Arbeitsmarkt steht vor dem...

DWN
Politik
Politik AfD-Wahlprogramm: AfD fordert in Entwurf für die Bundestagswahl Austritt aus EU und Euro
29.11.2024

Die AfD geht mit konkreten Forderungen, darunter einem Austritt aus der EU, dem Euro und dem Pariser Klimaabkommen, in den kommenden...