Politik

Migranten-Krise in Osteuropa: Baltische Staaten warnen vor militärischer Eskalation

In einer gemeinsamen Stellungnahme warnen die baltischen Staaten vor dem möglichen Ausbruch bewaffneter Konflikte rund um die Migrationskrise in Weißrussland.
11.11.2021 16:15
Aktualisiert: 11.11.2021 16:15
Lesezeit: 1 min
Migranten-Krise in Osteuropa: Baltische Staaten warnen vor militärischer Eskalation
Polnische Polizisten und Grenzschützer stehen am Stacheldraht an der Grenze zu Weißrussland (Foto: dpa) Foto: Leonid Shcheglov

Die an Weißrussland angrenzenden Länder warnten am Donnerstag, dass die Migrantenkrise an den Ostgrenzen der Europäischen Union zu einer militärischen Konfrontation eskalieren könnte.

Litauen, Estland und Lettland zufolge stelle Weißrussland eine ernsthafte Bedrohungen für die europäische Sicherheit dar, indem dieses seinen "hybriden Angriff" absichtlich eskaliere, im Rahmen dessen muslimische Migranten als Vergeltung für von der EU verhängte Sanktionen eingesetzt werden.

„Dies erhöht die Möglichkeit von Provokationen und schwerwiegenden Vorfällen, die auch auf den militärischen Bereich übergreifen könnten“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der litauischen, lettischen und estnischen Verteidigungsminister, aus der der englischsprachige Dienst von Reuters zitiert.

Die Ukraine ist zwar kein EU-Mitglied, hütet sich aber davor, zu einem weiteren Brennpunkt in der eskalierenden Migrantenkrise zu werden. Kiew kündigte Übungen und den Einsatz von 8.500 zusätzlichen Soldaten und Polizisten an der langen Nordgrenze des Landes zu Weißrussland an.

In Weißrussland gestrandete Migranten bewarfen polnische Grenzsoldaten mit Steinen und Ästen und versuchten mit Baumstämmen, über Nacht einen Stacheldrahtzaun niederzureißen, um erneut in die EU einzudringen, teilten die Behörden in Warschau mit.

Russland hatte am Mittwoch zwei strategische Bomber entsandt, um den weißrussischen Luftraum zu überwachen und um damit seinen Verbündeten zu unterstützen. Weißrussland zufolge haben die russische Flugzeuge am Donnerstag ebenfalls Übungen durchgeführt.

„Ja, das sind Bomber, die Atomwaffen tragen können", sagte Lukaschenko. "Aber wir haben keine andere Wahl. Wir müssen sehen, was sie dort jenseits der Grenzen machen."

Lukaschenko behauptete auch, dass Versuche unternommen würden, Waffen an die Migranten zu übergeben, was er in Kommentaren der staatlichen Medien als Provokation bezeichnete. Er legte keine Beweise vor und es war nicht klar, wen genau er beschuldigte, dies angeblich zu tun.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Steuern, Deutschlandticket, Musterung – die Änderungen 2026 im Überblick
27.12.2025

2026 bringt spürbare Änderungen bei Lohn, Rente, Steuern und Alltag. Manche Neuerungen entlasten, andere verteuern Mobilität oder...

DWN
Panorama
Panorama Keine Monster, keine Aliens: Prophezeiungen für 2025 erneut widerlegt
27.12.2025

Düstere Visionen und spektakuläre Vorhersagen sorgen jedes Jahr für Schlagzeilen – doch mit der Realität haben sie meist wenig zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen E-Mail-Betrug im Mittelstand: Die unterschätzte Gefahr im Posteingang – und welche Maßnahmen schützen
27.12.2025

E-Mail-Betrug verursacht im Mittelstand mehr Schäden als Ransomware. Stoïk, ein auf Cybersecurity spezialisiertes Unternehmen, zeigt,...

DWN
Technologie
Technologie China überholt Europa: Wie europäische Energieprojekte den Aufstieg befeuerten
27.12.2025

Europa hat in den vergangenen Jahrzehnten erheblich zum Aufbau der chinesischen Industrie beigetragen, ohne die langfristigen Folgen zu...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Hoffnung auf den Aufschwung: Kann 2026 die Wirtschaftswende bringen?
27.12.2025

Nach mehreren Jahren der Stagnation und anhaltend schlechter Stimmung in vielen Branchen richtet sich der Blick der deutschen Wirtschaft...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Handelspolitik ist von Unsicherheit geprägt: Experten erwarten weniger Investitionen
27.12.2025

Die Unsicherheiten in der Handelspolitik lassen die Investitionen schrumpfen und führen zu Wachstumsverlusten. Zölle schaden der...

DWN
Finanzen
Finanzen KI-Blase: Warum der Hype um die Nvidia und Co. gefährlich werden könnte
27.12.2025

Die weltweite Euphorie rund um künstliche Intelligenz treibt Aktien wie Nvidia und Microsoft in immer neue Höhen und heizt die Diskussion...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflationskrise USA: Warum 2026 zum gefährlichsten Jahr werden könnte
26.12.2025

Die Warnung eines führenden Ökonomen zeichnet ein düsteres Bild für die USA. Die Rückkehr einer hartnäckigen Inflationswelle könnte...