Finanzen

Bargeld horten und warten: So bereitet sich Warren Buffett auf den Jahrhundert-Crash vor

Im Gegensatz zu anderen Anlegern erhöht Warren Buffett seinen Bargeldbestand, um sich auf die Jahrhundertkrise an den Börsen vorzubereiten. Seine Regel Nummer 1 ist entscheidend für Anleger: „Verlieren Sie kein Geld!“
12.11.2021 13:35
Aktualisiert: 12.11.2021 13:35
Lesezeit: 2 min
Bargeld horten und warten: So bereitet sich Warren Buffett auf den Jahrhundert-Crash vor
Der US-amerikanische Top-Investor Warren Buffett. (Foto: dpa)

Der Top-Investor Warren Buffett verfolgt im Gegensatz zu anderen Anlegern eine andere Philosophie. Während sich Investoren Geld leihen, um es an der Börse oder in Edelmetalle zu investieren, erhöht Buffett den Bargeld-Bestand seines Unternehmens Berkshire Hathaway. Der Bargeldbestand von Berkshire Hathaway für das am 30. September 2021 endende Quartal belief sich auf 69,989 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg von 160,99 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Buffett hortet somit seit Beginn des Börsen-Crashs im März 2020 (Corona-Krise) Bargeld.

Warum tut er das? Buffetts strategische Ausrichtung orientiert sich an der Idee, dass man mit einem hohen Bargeldbestand in Zeiten einer großen Krise frei am Markt agieren kann – im Gegensatz zu anderen Investoren. Zahlreiche Finanzanalysten argumentieren, dass die Welt den Jahrhundert-Crash an der Börse noch nicht erlebt hat. In den kommenden Monaten und bis zum Jahr 2023 wird ein derartiger Crash nach Angaben dieser Analysten eintreten (HIER und HIER).

Sobald beispielsweise der S&P 500-Index einkracht, kann sich Buffett günstig mit Aktien eindecken, weil er über das nötige Bargeld verfügt. Doch die anderen Aktienmarkt-Teilnehmer müssen ihre Positionen schließen, weil sie die Aktien zu einem viel höheren Kurs erworben hatten. Buffetts Strategie bietet sich natürlich auch für andere Klein- und Großanleger an, die über genügend Bargeld verfügen und solvent sind.

Investing.com“ berichtet: „Ob der Jahrhundert-Crash kommt, spielt weniger eine Rolle, wenn (…) Ob ein neuer Jahrhundert-Crash bevorsteht, weiß natürlich niemand. Fakt ist aber, dass an der Börse regelmäßig Crashs geschehen. Den letzten hatten wir im Frühjahr 2020 mit dem Corona-Ausverkauf gesehen. Denkbar ist aber auch, dass der nächste Crash durch einen Anstieg von Inflation und Zinsen entstehen kann. Hier haben sich in den letzten Jahren extrem hohe Bewertungsniveau an den Märkten etabliert, die dann rein rechnerisch korrigiert werden müssen. Die Lage an den Finanzmärkten bleibt daher spannend. Mit einer hohen Cashquote kann man aber zumindest entspannter in die Zukunft schauen und bei Bedarf flexibel agieren.“

Doch Tom Stevenson, ein Investment-Direktor bei Fidelity International, warnt: „Sie können so viel Bargeld haben, wie Sie möchten, und wenn diese Korrektur kommt, werden Sie froh sein, dass Sie es zur Hand haben. Aber denken Sie auch daran, dass das Bargeld, das Sie halten, derzeit real und inflationsbereinigt an Wert verliert.“

Nach einem Börsen-Absturz würden sich immer auch Chancen bieten, um wieder in den Markt einzusteigen, meint er. Stevenson wörtlich: „Suchen Sie am Aktienmarkt nach Aktien, die sich nicht wie Anleihen verhalten. Diese hochfliegenden Tech-Aktien gedeihen in einem Niedrigzinsumfeld, aber Aktien mit hohem Dividendenwert könnten besser abschneiden, wenn die Renditen steigen.“

Grundsätzlich rät er zur Umsetzung der „Regel Nummer 1“ von Buffett: „Verlieren Sie kein Geld!“ (HIER).

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Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

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