Der deutsche Leitindex hat bis um 11.30 Uhr 0,6 Prozent auf 15.350 Zähler gewonnen – und sich damit wieder zumindest etwas von den Einbrüchen vom Freitag erholt. Die Ausbreitung einer bisher unbekannten Variante des Virus aus dem südlichen Afrika hatte Ende der vergangenen Woche weltweit für teilweise massive Rückgänge an den Börsen gesorgt.
Die erste Angst davor haben die Anleger heute Morgen abgeschüttelt. So hat insbesondere RWE die Börse überrascht – und zwar mit einem Satz von 4,5 Prozent auf 35,06 Euro. Der Energiekonzern hat mit einer südkoreanischen Stadt eine Absichtserklärung über einen Windpark mit einer Leistung von bis zu 1,5 Gigawatt (GW) unterzeichnet. Korea will bis 2050 die Klimaneutralität erreichen, und RWE soll die Asiaten dabei unterstützen.
Nachmittags warten die Anleger um 16 Uhr MEZ erneut auf makroökonomische Daten aus den USA, die möglicherweise wenigstens etwas Impulse bringen. Die Verantwortlichen veröffentlichen Statistiken über die Hausverkäufe im Oktober. Im Vergleich zum Vormonat soll es den Schätzungen der Ökonomen zufolge ein Wachstum um 1,3 Prozent gegeben haben. Im September hatte es noch einen Rückgang um 2,3 Prozent gegeben.
Darüber hinaus wird erklärt, wie die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe unter den Managern ist. Der Dallas-Fed-Herstellungsindex hat bei der letzten Messung im Oktober einen Wert von 14,6 ausgewiesen. Jetzt rechnen die Ökonomen mit einem Niveau von 25, also einer erheblichen Verbesserung. Vielleicht gibt es dadurch auch wieder ein paar Pluspunkte für den Dax in Deutschland.
Positive Schübe nach den Einbrüchen vom Freitag können die deutschen Börsen unbedingt gebrauchen. So war der Dax mit einem regelrechten Krach um 4,2 Prozent auf 15.257 Punkten aus dem Rennen gegangen. Diejenige Aktie, die es am stärksten erwischte, war Airbus, das 11,6 Prozent auf 99,29 Euro einbüßte, gefolgt von MTU (minus 11,3 Prozent auf 166,75 Euro) und der Deutschen Bank (minus 7,5 Prozent auf 55,20 Euro).
Trotzdem gab es auch Aktien, die Gewinne verbuchten: So hat Zalando 5,5 Prozent auf 82,60 Euro zugelegt, während HelloFresh ein Plus von 5,1 Prozent auf 95,26 Euro verzeichnete. Der Dritte auf der Liste war Sartorius (plus 4,2 Prozent auf 580 Euro).