Politik

Quebec kündigt "erhebliche" Geldbußen für Ungeimpfte an

Die kanadische Provinz Quebec hat eine "erhebliche" Geldbuße für Ungeimpfte angekündigt. In der Folge soll die Zahl der Impfungen bereits gestiegen sein.
13.01.2022 13:00
Lesezeit: 2 min
Quebec kündigt "erhebliche" Geldbußen für Ungeimpfte an
Francois Legault, Premier von Quebec, kündigt eine "erhebliche" Abgabe für Ungeimpfte an. (Screenshot: CTV)

Am Dienstag hat die kanadische Provinz Québec angekündigt, ungeimpfte Einwohner mit einer "Gesundheitsabgabe" zu belegen. Ausgenommen von der Geldbuße für Ungeimpfte seien jene Personen, die eine medizinische Ausnahmegenehmigung haben. Einzelheiten zu der Abgabe für Ungeimpfte sind noch nicht bekannt, doch der Premier von Québec sagte, dass die Höhe der Geldbuße "erheblich" sein wird.

Nur einen Tag später sagte der Gesundheitsminister von Québec, Christian Dube, am Mittwoch, dass die Zahl der Erstimpfungen in den Stunden nach der Ankündigung der Geldbußen sprunghaft angestiegen sei. "Das ist ermutigend!" sagte er auf Twitter und wies darauf hin, dass die Zahl der Erstimpfungstermine am Dienstag die höchste seit mehreren Tagen war.

Nach Angaben der Regierung von Québec haben zwar fast 90 Prozent der in Frage kommenden Einwohner der Provinz mindestens eine Dosis eines Covid-19-Impfstoffs erhalten. Allerdings würden die Ungeimpften weiterhin das staatliche Gesundheitssystem der Provinz belasten.

Kanadas Premierminister Justin Trudeau sagte am Mittwoch, er wolle sich nicht dazu äußern, ob die von Québec verhängte finanzielle Strafe für Ungeimpfte eine gute Politik sei, da er weitere Details abwarten müsse. Trudeau betonte, dass in Kanada strenge Impfvorschriften für Flug- und Bahnreisende, Bundesbedienstete und von der Bundesregierung regulierte Arbeitsplätze gelten.

"Und Menschen, die weiterhin zögern oder sich nicht impfen lassen, verlieren das Privileg, bestimmte Dinge zu tun, sei es, in einen Zug oder ein Flugzeug zu steigen, sei es, international zu reisen, sei es, eine Stelle im öffentlichen Dienst anzutreten", sagte Trudeau am Mittwoch auf einer Pressekonferenz und räumte ein, dass die Debatte darüber anhalte, wie man die Ungeimpften am besten motivieren könne.

Letzte Woche hatte die Provinz Quebec, wo fast ein Viertel aller Kanadier lebt, angekündigt, dass die Einwohner geimpft sein müssen, um Alkohol oder Cannabis zu kaufen. Auch um Restaurants zu besuchen, um ins Fitnessstudio zu gehen oder Sportveranstaltungen zu besuchen, ist der Nachweis einer Corona-Impfung erforderlich.

Der kanadische Gesundheitsminister Jean-Yves Duclos fügte hinzu, dass Impfungen der Weg aus der Pandemie seien und dass Impfvorschriften in Kanada ein nützliches Instrument gewesen seien. "Wir haben auch auf Bundesebene bewiesen, dass die Impfpflicht funktioniert. Fast 99 Prozent der Staatsbediensteten auf Bundesebene sind vollständig geimpft oder werden bald vollständig geimpft sein", sagte er am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Ottawa.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Darum müssen Unternehmen jetzt mit ESG starten: „In Zukunft wird es die Lizenz zum Wirtschaften sein“
30.06.2025

Nachhaltigkeit wird zum Muss: Bald dürfen nur noch Firmen mit starker ESG-Strategie am Markt bestehen. Eine Expertin erklärt, was jetzt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Babyboomer verlassen die Bühne: Jetzt kommt das große Chaos am Arbeitsmarkt
29.06.2025

Die Babyboomer verabschieden sich in Scharen – und mit ihnen verschwinden Loyalität, Erfahrung und Arbeitsdisziplin. Zurück bleibt ein...

DWN
Panorama
Panorama Ersatzpflege: Was sich für pflegende Angehörige ab dem 1. Juli ändert
29.06.2025

Pflegende Angehörige stemmen den Großteil der häuslichen Pflege in Deutschland – oft bis zur Erschöpfung. Doch was passiert, wenn sie...

DWN
Immobilien
Immobilien Heizkosten: Vergleich der Kosten für verschiedene Heizungslösungen - Tipps
29.06.2025

Heizöl, Pellets, Gasheizung oder Wärmepumpe: Wer 2025 neu heizt, muss weiterhin hohe Kosten einpreisen. Doch welche Heizungslösung ist...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Elon Musks X wird zur Bank: Der Angriff auf das Finanzsystem
29.06.2025

Elon Musks Plattform X will mehr sein als ein soziales Netzwerk. Mit eigenen Finanzdiensten und digitaler Geldbörse kündigt sich eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Pandora und Amazon decken globales Fälschernetzwerk auf
29.06.2025

Pandora und Amazon decken ein globales Netzwerk von Produktpiraten auf. Die Drahtzieher in China sitzen nun im Gefängnis – doch die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verteidigungsbranche boomt: Diese fünf Aktien setzen Analysten jetzt auf die Watchlist
29.06.2025

Der globale Rüstungsboom bietet Anlegern neue Chancen. Fünf Aktien stehen bei Analysten hoch im Kurs – von Hightech-Zulieferern bis zu...

DWN
Panorama
Panorama Unwetterwarnungen: Was sie können und was nicht
29.06.2025

Unwetterwarnungen sollen Leben retten – und das möglichst rechtzeitig. Doch nicht immer klappt das. Warum ist es trotz modernster...