Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko kündigte an, dass seine Armee im nächsten Monat Militärübungen mit russischen Streitkräften durchführen werde. Gleichzeitig kritisierte die wachsende Präsenz der NATO in Europa, berichtet „The Defence Post“.
„Wir haben vor einiger Zeit Pläne für eine Militärübung im Februar erstellt. Bitte legen Sie ein konkretes Datum fest und geben Sie es bekannt, damit uns niemand vorwerfen kann, dass wir plötzlich Truppen mobilisiert haben und bereit sind, in den Krieg zu ziehen“, zitierten staatliche Medien Lukaschenko gegenüber Militärbeamten.
Lukaschenko sagte, seine Pläne für ein Militärmanöver mit Russland seien im Dezember 2021 in Abstimmung mit seinem Verbündeten, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, gemacht worden, aber zu jenem Zeitpunkt noch nicht bekannt gegeben worden.
Am vergangenen Wochenende hatte Russland Truppen nach Belarus verlegt, die an dem geplanten Manöver teilnehmen sollen. Die US-Regierung schaut nach eigenen Angaben mit Sorge auf Belarus, denn am Wochenende habe Russland Soldaten nach Belarus verlegt, hieß es aus dem Außenministerium in Washington.
Das Weiße Haus hatte zuletzt mit deutlichen Worten vor einem möglichen Einmarsch Russlands in der Ukraine gewarnt. „Um es klar zu sagen, wir halten die Situation für extrem gefährlich. Wir befinden uns jetzt in einer Phase, in der Russland jederzeit einen Angriff auf die Ukraine starten könnte“, sagte Präsidentensprecherin Jen Psaki. Blinken hat der Ukraine weitere militärische Unterstützung in Aussicht gestellt.
„Sollte Russland in den kommenden Wochen weiter in die Ukraine eindringen, werden wir den Ukrainern zusätzliches Verteidigungsmaterial zur Verfügung stellen, das über das hinausgeht, was wir bereits bereitstellen“, hieß es aus dem US-Außenministerium. Angesichts der russischen Truppenverlegung nach Belarus erging zudem eine Warnung an Moskau und Minsk: Eine „Komplizenschaft“ von Lukaschenko bei einem solchen Angriff wäre „völlig inakzeptabel“.
Der Zeitpunkt für die Verlegung von Soldaten in das Nachbarland der Ukraine sei bemerkenswert und lasse fürchten, dass Russland beabsichtigen könnte, die Ukraine von Norden her anzugreifen, sagte eine ranghohe US-Regierungsvertreterin. Was für Truppen oder Waffen nach Belarus verlegt worden sein sollen, ließ sie offen.