Finanzen

Ex-Bundesbankchef Jens Weidmann geht zum IWF

Ex-Bundesbankchef Jens Weidmann soll beim IWF ein neues Kontrollgremium leiten. Dies ist die Folge eines Skandals um Datenmanipulation.
05.02.2022 09:34
Aktualisiert: 05.02.2022 09:34
Lesezeit: 1 min
Ex-Bundesbankchef Jens Weidmann geht zum IWF
Jens Weidmann bei der Amtswechselfeier bei der Bundesbank am 11. Januar. Nun geht er zum IWF. (Foto: dpa) Foto: Nils Thies

Ex-Bundesbankchef Jens Weidmann soll dem Internationalen Währungsfonds (IWF) bei der Einhaltung von Integritätsstandards auf die Finger schauen. Weidmann wurde vom IWF zum Leiter eines Expertengremiums zu Stärkung institutioneller Sicherungsmaßnahmen berufen, wie der Fonds am Freitag mitteilte.

Das Gremium soll demnach in einer unabhängigen Untersuchung aufzeigen, wie der IWF ein effektives Beschwerde-Management auch für Kritik am Top-Management sicherstellen könne. Der Fonds hatte sich in einem Skandal um Datenmanipulation hinter seine geschäftsführende Direktorin Kristalina Georgiewa gestellt.

Hintergrund des Skandals war ein Untersuchungsbericht der Kanzlei WilmerHale, wonach führende Vertreter der Weltbank - darunter deren damalige Geschäftsführerin Georgiewa - "unangemessenen Druck" auf Mitarbeiter ausgeübt haben sollen, um China im Ranking des viel beachteten "Doing Business"-Berichts für 2018 besser abschneiden zu lassen.

Damals versuchte die Weltbank, Unterstützung von der Regierung in Peking für eine große Kapitalerhöhung zu bekommen. Die IWF-Chefin selbst hat die Anschuldigungen mehrfach zurückgewiesen. Der IWF kam zu dem Schluss, die verfügbaren Informationen in dem Fall ließen keine eindeutigen Schlüsse auf ein Fehlverhalten der Bulgarin zu.

Der 53-jährige Weidmann war zum Jahreswechsel nach mehr als zehn Jahren vorzeitig vom Posten des Bundesbankchefs zurückgetreten. Zuvor arbeitete er als Berater von Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel. Ende der 90er-Jahre war der Volkswirt laut seiner Biographie auf der Bundesbank-Website Mitarbeiter beim IWF in Washington

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Textilrecycling: Wie eine schwedische Gründerin die Branche unter Druck setzt
12.12.2025

Ein junges schwedisches Unternehmen behauptet, die nachhaltigste Lösung für das Textilrecycling gefunden zu haben. Die Methode nutzt CO2,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Shein, Temu & Co. betroffen: EU erhöht Kosten für Billigpakete aus Drittstaaten
12.12.2025

Um die Flut günstiger Online-Pakete aus Ländern wie China einzudämmen, beschließt die EU eine neue Importabgabe. Ab Juli 2026 sollen...

DWN
Politik
Politik Regierung reagiert auf Cyberangriffe: Russlands Botschafter einbestellt
12.12.2025

Nach einer Reihe hybrider Angriffe, darunter Falschnachrichten, manipulierte Videos und eine Hacker-Attacke, hat die Bundesregierung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Flix bestellt 65 neue Fernzüge: Ausbau ab 2028 geplant
12.12.2025

Flix will das Fernverkehrsangebot deutlich ausbauen: Das Unternehmen hat beim spanischen Hersteller Talgo bis zu 65 neue Züge geordert....

DWN
Politik
Politik Regierung startet Onlineportal für Bürgerfeedback
12.12.2025

Die Bundesregierung will Bürger und Unternehmen stärker in die Verwaltungsarbeit einbeziehen. Über das neue Portal „Einfach machen“...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU setzt auf Kreislaufwirtschaft: Mehr Rohstoffe aus Schrottautos
12.12.2025

Die EU will die Wiederverwertung von Fahrzeugen deutlich verbessern. Unterhändler des Europäischen Parlaments und der Mitgliedsstaaten...

DWN
Immobilien
Immobilien Hausbrände verhüten: Wie Sie sich vor Feuer schützen
12.12.2025

Jährlich gibt es in Deutschland um die 200.000 Haus- und Wohnungsbrände. Eine verheerende Zahl, insbesondere wenn man bedenkt, dass die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzen in Deutschland steigen weiter um 5,7 Prozent
12.12.2025

Die Pleitewelle in Deutschland reißt nicht ab: Im November stieg die Zahl der Firmeninsolvenzen im Vergleich zum Vorjahr um 5,7 Prozent,...