Der erfahrene Hedgefonds-Manager Jeremy Grantham warnt davor, dass sich die USA in ihrer vierten „Superblase“ am Aktienmarkt der vergangenen 100 Jahre befinden.
Die anderen „Superblasen“ platzten 1929, 2000 und 2008, und die letzte könnte einen der größten Börsencrashs aller Zeiten auslösen, so Grantham. Der Januar markiert den schlechtesten Start in ein Börsenjahr seit 2016, wobei der US-Nasdaq-Index um 15,6 Prozent fiel, während der Elektroautohersteller Tesla um rund 25 Prozent einbrach, so „The Daily Express“.
Letzte Woche brachen die Aktien des Social-Media-Giganten Facebook (jetzt in Meta umbenannt) um ein Viertel ein und zogen unglaubliche 230 Milliarden US-Dollar von seiner Marktkapitalisierung ab.
Das ist der größte Tagesverlust in der Geschichte eines US-Unternehmens, eine Summe, die größer ist als die jedes einzelnen FTSE-100-Unternehmens. Heiße US-Technologieaktien, die von den Corona-Lockdowns profitierten, seien am stärksten betroffen, sagte James Yardley, Senior Research Analyst bei Chelsea Financial Services.
Die Aktienmärkte erleben eine Achterbahnfahrt, so Susannah Streeter, Senior Investment and Markets Analyst bei Hargreaves Lansdown. Der Fall von Facebook zeige, wie nervös Tech-Investoren im Moment sind, fügt sie hinzu. „Es spiegelt auch die astronomischen Gewinne wider, die die Technologiegiganten während der Pandemie erzielt haben.“
Der Fondsmanager Christoph Bruns schreibt in einem aktuellen Beitrag des Magazins „Capital“: „Nun ist es bei etlichen Aktien so gekommen, wie es stets zu kommen pflegt: Einer längeren Phase kolossaler Überbeliebtheit folgt der jähe Absturz. Vernunft und Realitätssinn gewinnen die Oberhand; Euphorie und Naivität gehen von dannen.“
James Rickards geht in seinem Buch „Die neue große Depression“ (Erscheinungsdatum Januar 2021 beim Finanzbuchverlag) aus, dass die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise ihren Höhepunkt noch nicht erreicht hat.
Aus der Kurzbeschreibung zum Buch geht hervor: „Die derzeitige Krise ist nicht wie die Finanzkrise 2008 oder die Weltwirtschaftskrise 1929. Die neue Depression, die aus der COVID-Pandemie entstanden ist, ist die schlimmste Krise in der Geschichte der Weltwirtschaft. Deflation, Verschuldung und Demografie werden jede Chance auf eine Erholung zunichtemachen, soziale Unruhen drohen. Das noch andauernde Kursfeuerwerk an den Börsen ist eine Illusion. Das Schlimmste steht noch bevor. James Rickards blickt hinter die Kulissen, um die Risiken für unser Finanzsystem zu enthüllen und aufzuzeigen, was Anleger tun können, um diese Zeit der unvergleichlichen Turbulenzen bestmöglich zu überstehen.“
Zuvor hatten die Deutschen Wirtschaftsnachrichten am 10. Dezember 2020 in einer Analyse ausgeführt: „Es ist immer falsch, den Teufel an die Wand zu malen. Doch zu Beginn oder im Verlauf des zweiten Quartals 2021 könnte es an den US-amerikanischen Börsen gewaltig krachen. Können Sie sich vorstellen, dass der S&P 500, der Dow Jones und der Nasdaq binnen kürzester Zeit um 30, 40 oder sogar 50 Prozent abrutschen? Doch genau das wird meines Erachtens mit einer hohen Wahrscheinlichkeit passieren, denn die Kursgewinne an den Börsen stehen in einem Missverhältnis zur wirtschaftlichen Realität. Die Steigerungen sind schlichtweg disproportional. Wenn dieses Szenario eintreten sollte, würden die europäischen Börsen dies sehr deutlich zu spüren bekommen. Ein Domino-Effekt würde in erster Linie die Börsen in Südeuropa (Italien, Spanien und Griechenland) plus der Türkei hart treffen.“
Dieser Analyse lag die optimistische Annahme zugrunde, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen im März oder April 2021 anhebt. Doch das haben die Fed und die anderen Notenbanken nicht gemacht, wodurch sie die Börsen-Blase nur noch vergrößert haben.
Damit dürfte der erwartete Börsen-Crash im März oder April 2022 stattfinden, da die Fed Zinserhöhungen für dieses Jahr angekündigt hat.