Finanzen

Vierte Super-Blase am Aktienmarkt seit 1929 – werden die Anleger all ihr Geld verlieren?

In der vergangenen hundert Jahren hat es am Aktienmarkt drei Super-Blasen gegeben, die allesamt geplatzt sind: 1929, 2000 und 2008. Doch die größte aller Blasen an den Börsen bezieht sich auf die Gegenwart. Wenn diese platzt, kommt es zu schlimmsten Finanzkrise der Menschheit.
07.02.2022 17:18
Aktualisiert: 07.02.2022 17:18
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Vierte Super-Blase am Aktienmarkt seit 1929 – werden die Anleger all ihr Geld verlieren?
Der größte Börsen-Crash aller Zeiten wird kommen. (Foto: Screenshot)

Der erfahrene Hedgefonds-Manager Jeremy Grantham warnt davor, dass sich die USA in ihrer vierten „Superblase“ am Aktienmarkt der vergangenen 100 Jahre befinden.

Die anderen „Superblasen“ platzten 1929, 2000 und 2008, und die letzte könnte einen der größten Börsencrashs aller Zeiten auslösen, so Grantham. Der Januar markiert den schlechtesten Start in ein Börsenjahr seit 2016, wobei der US-Nasdaq-Index um 15,6 Prozent fiel, während der Elektroautohersteller Tesla um rund 25 Prozent einbrach, so „The Daily Express“.

Letzte Woche brachen die Aktien des Social-Media-Giganten Facebook (jetzt in Meta umbenannt) um ein Viertel ein und zogen unglaubliche 230 Milliarden US-Dollar von seiner Marktkapitalisierung ab.

Das ist der größte Tagesverlust in der Geschichte eines US-Unternehmens, eine Summe, die größer ist als die jedes einzelnen FTSE-100-Unternehmens. Heiße US-Technologieaktien, die von den Corona-Lockdowns profitierten, seien am stärksten betroffen, sagte James Yardley, Senior Research Analyst bei Chelsea Financial Services.

Die Aktienmärkte erleben eine Achterbahnfahrt, so Susannah Streeter, Senior Investment and Markets Analyst bei Hargreaves Lansdown. Der Fall von Facebook zeige, wie nervös Tech-Investoren im Moment sind, fügt sie hinzu. „Es spiegelt auch die astronomischen Gewinne wider, die die Technologiegiganten während der Pandemie erzielt haben.“

Der Fondsmanager Christoph Bruns schreibt in einem aktuellen Beitrag des Magazins „Capital“: „Nun ist es bei etlichen Aktien so gekommen, wie es stets zu kommen pflegt: Einer längeren Phase kolossaler Überbeliebtheit folgt der jähe Absturz. Vernunft und Realitätssinn gewinnen die Oberhand; Euphorie und Naivität gehen von dannen.“

Einer pessimistischen Prognose zufolge soll am S&P 500 ein Börsen-Crash in zwei Wellen stattfinden. Ursächlich werde die desaströse Geldpolitik der Fed sein. Der Investor Harry Dent rät Anlegern bereits jetzt zu bestimmten Schutzmaßnahmen.

James Rickards geht in seinem Buch „Die neue große Depression“ (Erscheinungsdatum Januar 2021 beim Finanzbuchverlag) aus, dass die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise ihren Höhepunkt noch nicht erreicht hat.

Aus der Kurzbeschreibung zum Buch geht hervor: „Die derzeitige Krise ist nicht wie die Finanzkrise 2008 oder die Weltwirtschaftskrise 1929. Die neue Depression, die aus der COVID-Pandemie entstanden ist, ist die schlimmste Krise in der Geschichte der Weltwirtschaft. Deflation, Verschuldung und Demografie werden jede Chance auf eine Erholung zunichtemachen, soziale Unruhen drohen. Das noch andauernde Kursfeuerwerk an den Börsen ist eine Illusion. Das Schlimmste steht noch bevor. James Rickards blickt hinter die Kulissen, um die Risiken für unser Finanzsystem zu enthüllen und aufzuzeigen, was Anleger tun können, um diese Zeit der unvergleichlichen Turbulenzen bestmöglich zu überstehen.“

Zuvor hatten die Deutschen Wirtschaftsnachrichten am 10. Dezember 2020 in einer Analyse ausgeführt: „Es ist immer falsch, den Teufel an die Wand zu malen. Doch zu Beginn oder im Verlauf des zweiten Quartals 2021 könnte es an den US-amerikanischen Börsen gewaltig krachen. Können Sie sich vorstellen, dass der S&P 500, der Dow Jones und der Nasdaq binnen kürzester Zeit um 30, 40 oder sogar 50 Prozent abrutschen? Doch genau das wird meines Erachtens mit einer hohen Wahrscheinlichkeit passieren, denn die Kursgewinne an den Börsen stehen in einem Missverhältnis zur wirtschaftlichen Realität. Die Steigerungen sind schlichtweg disproportional. Wenn dieses Szenario eintreten sollte, würden die europäischen Börsen dies sehr deutlich zu spüren bekommen. Ein Domino-Effekt würde in erster Linie die Börsen in Südeuropa (Italien, Spanien und Griechenland) plus der Türkei hart treffen.“

Dieser Analyse lag die optimistische Annahme zugrunde, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen im März oder April 2021 anhebt. Doch das haben die Fed und die anderen Notenbanken nicht gemacht, wodurch sie die Börsen-Blase nur noch vergrößert haben.

Damit dürfte der erwartete Börsen-Crash im März oder April 2022 stattfinden, da die Fed Zinserhöhungen für dieses Jahr angekündigt hat.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik UN-Kritik: Israel tötete gezielt Journalisten um eigene Gräueltaten zu vertuschen
15.09.2025

252 Reporter sind in gut zweieinhalb Jahren im Gazastreifen getötet worden. Diese Zahl sei kein Zufall, meinen Menschenrechtsexperten und...

DWN
Politik
Politik Elektroautos: Autofahrer revoltieren gegen Brüsseler Kurs
15.09.2025

Subventionen statt Innovation: Während China den Markt dominiert, setzt die EU auf Elektroautos um jeden Preis. Für Autofahrer und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Apothekennetz schrumpft - Branche verlangt Reform
15.09.2025

In Deutschland schließen immer mehr Apotheken: Allein im ersten Halbjahr sank die Zahl der Standorte um 238 auf 16.803. Damit hat in den...

DWN
Technologie
Technologie Klage gegen Google: Streit um KI-Zusammenfassungen
15.09.2025

Der US-Medienkonzern Penske Media, zu dem Titel wie Rolling Stone und Hollywood Reporter gehören, hat Google wegen seiner neuen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Handel und Öl: China droht nach Trumps Vorstoß
15.09.2025

Nach den jüngsten Forderungen von Ex-US-Präsident Donald Trump an die Nato-Partner, hohe Zölle auf chinesische Waren zu erheben und den...

DWN
Finanzen
Finanzen Wall Street: Zeit für Gewinnmitnahmen und ein Dämpfer für Bitcoin
15.09.2025

Rekorde an der Wall Street, Warnungen vor Rezession und ein Rückschlag für Bitcoin: Anleger fragen sich, ob jetzt die Zeit für...

DWN
Politik
Politik Hybrider Krieg: Moskau intensiviert Angriffe auf Europa
15.09.2025

Russische Drohnen über Polen, Drohungen gegen die NATO: Moskau intensiviert seinen hybriden Krieg. Für Deutschland wächst der Druck,...

DWN
Politik
Politik Weltweites Verbot schädlicher Fischereisubventionen tritt in Kraft
15.09.2025

Ein Durchbruch für den Meeresschutz: Ein neues globales Abkommen der Welthandelsorganisation (WTO) verbietet die schädlichsten...