Finanzen

Globaler Finanz-Crash: „Die große Abrechnung wird dieses Jahr stattfinden“

Der US-Analyst Harry Dent beharrt auf seiner Meinung, dass im aktuellen Jahr der größte globale Finanz-Crash aller Zeiten stattfinden wird. „Diese Blase muss platzen, sie wird platzen (…) Es ist nur eine Frage, wann sie platzt“, so Dent.
15.02.2022 14:53
Aktualisiert: 15.02.2022 14:53
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Globaler Finanz-Crash: „Die große Abrechnung wird dieses Jahr stattfinden“
Findet bald die größte Finanzkrise aller Zeiten statt? (Screenshot via geopolitica.ru)

Kürzlich warnte der renommierte Investor Jeremy Grantham, dass sich die USA jetzt in einer Aktienmarkt-Superblase befänden, wobei Indikatoren bereits auf eine bevorstehende größere Marktkorrektur hindeuten.

Der Ökonom Harry Dent sagte gegenüber „Express.co.uk“, er sehe auch einen großen Crash voraus, der in seinem ersten Fall 54 bis 58 Prozent der Märkte auslöschen könnte. Dent sagte: „Diese Blase muss platzen, sie wird platzen (…) Es ist nur eine Frage, wann sie platzt.“ Er warnt weiter, dass es „ein solcher Schlag für die Anleger sein könnte, dass sie beim nächsten Mal keine Aktien einkaufen werden. Sie werden nicht wieder einsteigen“. Viele Anleger werden verstehen, dass auf den Märkten etwas nicht stimmt, argumentiert er.

Zuvor hatte Dent den Finanzcrash von 2007 prognostiziert. Beim Vergleich von 2007 mit dem „Wall Street Crash“ von 1929 erkennt Dent denselben Zyklus. Aber entscheidend sei diesmal, „dass die Zentralbanken erkannten, dass sie Druckkraft hatten, die sie damals nicht hatten, und sie legten einfach die Kanonen an“.

„Seitdem leben wir also von gedrucktem Geld“, so Dent. Dem Analysten zufolge hat die Billiggeld-Politik der Zentralbanken die Firmen geschwächt, da diese nun massiv verschuldet sind. „23 Prozent der Aktiengesellschaften in den USA können ihre Schulden nicht bezahlen. Sie werden Zombie-Unternehmen genannt. Das ist nicht gesund. Es wird eine große Abrechnung geben“, meint Dent.

Die globale Verschuldung liegt jetzt bei 226 Billionen US-Dollar, was mehr als das globale BIP und der Wert börsennotierter Unternehmen ausmacht. Obwohl die Zentralbanken beginnen, die Zinssätze zu ändern und die quantitative Lockerung zu reduzieren, warnt Dent, dass dies zu langsam und zu spät komme. Die Zentralbanken wüssten ganz genau, dass das gesamte System kollabiert, wenn sie nicht mehr Geld pumpen können. Schulden sind jedoch nicht das einzige Warnsignal für zugrunde liegende wirtschaftliche Probleme.

Die Ökonomin Ann Pettifor sagt: „Wir wissen, dass die große Finanzkrise dadurch ausgelöst wurde, dass Investoren fragten, ob Vermögenswerte wirklich das wert sind, was sie angeblich wert sind. Sie weist auf den steigenden Wert von Aktien wie Tesla hin und stellt in Frage, ob die Annahme, dass sie für immer steigen würden, wirklich gelten könne, und argumentiert, dass zu viel Geld in „spekulative Wetten“ geflossen sei.

Die schnellen Kursgewinne bestimmter Aktien wurden kürzlich auch von Jeremy Grantham als Indikator für eine kurz vor dem Platzen stehende Blase genannt. Grantham hob Meme-Aktien wie GameStop hervor, die im vergangenen Jahr enorme Gewinne verzeichneten, als sich die Investoren häuften, aber seitdem zusammengebrochen sind.

Pettifor weist auch auf ähnliche Trends für Kryptowährungen hin und beschreibt Bitcoin als ein „Ponzi-Schema“.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Siton Mining: Mining mit BTC, XRP und DOGE.Verdienen Sie 8.600 $ pro Tag an passivem Einkommen

Auf dem volatilen Kryptowährungsmarkt ist die Frage, wie sich die täglichen Renditen digitaler Währungen maximieren lassen, anstatt sie...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Finanzen
Finanzen Topmanager erwarten Trendwende bei Börsengängen
17.09.2025

Nach Jahren der Flaute sehen Topmanager eine Trendwende am Markt für Börsengänge. Warum Klarna den Wendepunkt markieren könnte und was...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Solar-Krise: Solarfirma Meyer Burger schließt Standorte - 600 Beschäftigten gekündigt
17.09.2025

Rettung geplatzt: Warum auch Investoren keinen Ausweg für den insolventen Solarmodul-Hersteller Meyer Burger sehen und was jetzt mit den...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinesische Waren: Europas Industrie gerät zunehmend unter Druck
17.09.2025

Chinesische Waren fluten Europa. Subventionen aus Peking drücken Preise, während Europas Industrie ins Hintertreffen gerät. Deutschland...

DWN
Politik
Politik AfD stärkste Kraft: AfD zieht in YouGov-Umfrage erstmals an der Union vorbei
17.09.2025

Die AfD zieht in der Sonntagsfrage an der Union vorbei – für die SPD geht es minimal aufwärts. Eine Partei, die bislang nicht im...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft TOP10 Biotech-Unternehmen: Was Anleger jetzt wissen müssen
17.09.2025

Biotech-Unternehmen dominieren mit GLP-1 und Onkologie – doch Zölle, Patente und Studienerfolge entscheiden über Renditen. Wer jetzt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Halbleiterstandort Sachsen: Ansiedlung von TSMC - Silicon Saxony rechnet mit 100.000 neuen Jobs
17.09.2025

Sachsen ist Europas größter Mikroelektronik-Standort mit rund 3.600 Unternehmen und rund 83.000 Mitarbeitern. Auf der Halbleitermesse...

DWN
Politik
Politik Haushaltsdebatte im Bundestag: Erst Schlagabtausch, dann Bratwürste für den Koalitionsfrieden
17.09.2025

Merz gegen Weidel: Zum zweiten Mal treten die beiden in einer Generaldebatte gegeneinander an. Weidel wirft Merz „Symbolpolitik“ und...

DWN
Finanzen
Finanzen Berliner Testament: Ungünstige Nebenwirkungen bei größeren Vermögen – und was sonst zu beachten ist
17.09.2025

Das Berliner Testament ist in Deutschland sehr beliebt, denn es sichert den überlebenden Ehepartner ab. Allerdings hat es auch eine Reihe...