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Smarter Mobilbaukran ausgeliefert: Liebherr macht smarte Geschäfte in Tschechien

Die internationalen Bauausrüster dürften bis 2030 massiv zulegen. Die oberschwäbische Liebherr-Gruppe macht dabei besonders von sich reden.
17.02.2022 15:44
Aktualisiert: 17.02.2022 15:44
Lesezeit: 1 min

Der deutsche Bauausrüster "Liebherr" aus Oberschwaben hat seinen tausendsten smarten Mobilbaukran namens MK 140 Plus ausgeliefert, und zwar nach Tschechien. Der Käufer ist der tschechischen Kran-Verleiher "Hanyš - Jeřábnické práce" (HJP), der schon früher auf die Produkte von Liebherr zurückgegriffen hat.

Der neue Kran verfügt über eine Reihe smarter Konstruktionslösungen, die beispielsweise eine Funkfernbedienung ermöglichen. Dieses neue Modell gilt als das stärkte aus der Produktreihe, kann dank seines senkrechten Turms direkt am Gebäude arbeiten und braucht somit wenig Platz. Für Transport, Montage und Betrieb ist nach Firmenangaben nur eine Person notwendig. Mit dem Kran, der rein elektrisch betrieben wird, lassen sich mehrere Baustellen an einem Tag bedienen.

Damit schiebt das Unternehmen wieder seine Geschäfte mit den Turmdrehkranen an, das im vergangenen Jahr mit 18,5 Prozent deutlich rückläufig gewesen ist. Der Hersteller hat in diesem Segment Umsätze von 444 Millionen Euro generiert. Dass der Produzent nun in Tschechien das Business über die Bühne gebracht hat, ist nicht verwunderlich, weil es rund 60 Prozent seiner Erlöse in Europa macht. 2020 musste der Ausrüster weltweit einen Umsatz-Rückgang um zwölf Prozent auf 10,3 Milliarden Euro hinnehmen. Im April wird Liebherr seine aktuelle Bilanz für 2021 vorlegen – und zeigte sich somit gegenüber den Anfragen der DWN zugeknöpft.

Business im Wachstumstrend des Gesamtmarktes

Dieses Geschäft von Liebherr in Tschechien liegt im Trend des Weltmarktes der Bauausrüster, der nach den Rückgängen in der jüngsten Vergangenheit wieder an Boden gewinnt. Gerade die Baubranche war besonders stark von der Störung der Lieferketten betroffen. Das Besondere: Der Markt ist sehr zersplittert. So tummeln sich weltweit bis zu 20 Anbieter, weil die Baugeräte in unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz kommen. Liebherr, das nach eigenen Angaben 48.000 Mitarbeiter beschäftigt, gehört zu den wichtigsten Akteuren.

Das Unternehmen dürfte künftig davon profitieren, dass der Markt für Bauausrüstung in den kommenden acht Jahren wieder mehr wächst: Das internationale Analysehaus Grand View Research (GVR) geht in einer aktuellen Studie davon aus, dass die Gesamtumsätze der Unternehmen bis 2030 ein Volumen von 162 Milliarden Dollar (142 Milliarden Euro) erreichen. Ihren Berechnungen zufolge wird es zwischen 2022 und 2030 ein jährliches Wachstum um 3,9 Prozent geben. Das sind zwar keine riesigen Sprünge, doch immerhin eine spürbare Steigerung. Nach den Rückgängen, die durch die Pandemie verursacht worden sind, ist jedes Plus willkommen.

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