Wirtschaft

Wegen höheren Gas-, Öl- und Getreidepreisen: Türkische Inflationsrate steigt auf 54,4 Prozent

Die Gas-, Öl- und Getreidepreise schießen wegen des Ukraine-Konflikts in die Höhe. Die Auswirkungen bekommt zuallererst die Türkei zu spüren. Die Inflation des Landes ist auf 54,4 Prozent gestiegen.
03.03.2022 10:29
Lesezeit: 1 min
Wegen höheren Gas-, Öl- und Getreidepreisen: Türkische Inflationsrate steigt auf 54,4 Prozent
Türkei, Istanbul: Fußgänger laufen eine Straße entlang. (Foto: dpa) Foto: Lefteris Pitarakis

Die Verbraucherpreise in der Türkei sind im Februar durch den Absturz der Landeswährung Lira und teurer Rohstoffe so stark gestiegen wie seit über 20 Jahren nicht mehr. Sie erhöhten sich um 54,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt am Donnerstag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit 53 Prozent gerechnet. Allein von Januar auf Februar legten die Preise um 4,8 Prozent zu.

Experten zufolge ist damit das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Grund dafür ist der Einmarsch Russlands in die Ukraine, der bereits die Gas-, Öl- und Getreidepreise in die Höhe schnellen ließ. So legten die Erzeugerpreise im Februar um 105 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, worin sich der Anstieg der Rohstoffpreise inmitten des Krieges gegen die Ukraine widerspiegelt. Die Inflation wird bis in die letzten Monate des Jahres nahe dem Niveau vom Februar bleiben, sagte Jason Tuvey, Senior EM Economist bei Capital Economics. „Überschwappende Effekte der Russland-Ukraine-Krise, einschließlich höherer globaler Rohstoffpreise und potenziell neuer Unterbrechungen der Lieferkette, sprechen für ein Aufwärtsrisiko“, sagte Ökonom Jason Tuvey von Capital Economics.

Die Inflation ist in den vergangenen neun Monaten in die Höhe geschnellt - auch weil die türkische Zentralbank unter dem Druck von Präsident Recep Tayyip Erdogan ihren Leitzins deutlich gesenkt hat. Das wiederum hat erheblich dazu beigetragen, dass die Lira im vergangenen Jahr zum Dollar um 44 Prozent abgewertet hat. Dadurch werden Importe teurer, die meist in ausländischen Währungen abgerechnet werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Smart Cities: Fluch oder Segen?
22.12.2025

Smart Cities sind längst keine Zukunftsmusik mehr. In Städten wie Grevenbroich testen Sensoren, Kameras und KI das urbane Leben der...

DWN
Politik
Politik EU-Ukraine-Finanzierung: Milliardenkredit ohne Zugriff auf russisches Vermögen – die Hintergründe
22.12.2025

Die EU sucht nach Wegen, die Ukraine finanziell zu stützen, ohne neue politische Bruchlinien in der Union zu erzeugen. Doch welche Folgen...

DWN
Finanzen
Finanzen DroneShield-Aktie: Drohnenabwehr boomt durch steigende Bedrohungslage
22.12.2025

Die DroneShield-Aktie legt nach starken Zuwächsen weiter zu. Neue Governance-Regeln stärken das Vertrauen der Anleger, während der Markt...

DWN
Politik
Politik Grönland: Trump ernennt Sondergesandten und verschärft den Ton
22.12.2025

Grönland rückt erneut ins strategische Visier Washingtons. Mit der Ernennung eines Sondergesandten sendet US-Präsident Donald Trump ein...

DWN
Politik
Politik Deutschland befindet sich in der größten Rentenkrise seit dem Zweiten Weltkrieg
22.12.2025

Hinter dem Fachkräftemangel wächst eine Rentenlücke, die Deutschlands Wohlstand und Europas Stabilität bedroht. Ein Topökonom warnt...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis auf Rekordhoch: Warum Gold zum Jahresende explodiert
22.12.2025

Gold glänzt wie lange nicht mehr. Der Goldpreis markiert neue Rekorde, während Unsicherheit, Notenbanken und geopolitische Risiken die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OECD: Aufstieg im Arbeitsmarkt für Zugewanderte besonders schwer
22.12.2025

Der OECD-Migrationsausblick 2025 zeigt, wie groß der Einkommensabstand zwischen Zugewanderten und Einheimischen in Deutschland ausfällt....

DWN
Panorama
Panorama Wirtschaftskrise durchkreuzt Winterurlaubspläne der Deutschen
22.12.2025

Hohe Preise, unsichere Konjunktur und veränderte Prioritäten prägen den Winter. Die Wirtschaftskrise zwingt viele Deutsche zu neuen...