Deutschland

Am Freitag fallen weitere Corona-Beschränkungen weg

Trotz anhaltend hoher Infektionszahlen werden am Freitag in vielen Bundesländern Corona-Maßnahmen gelockert - auch für Ungeimpfte. Ein Grund wird nicht genannt.
03.03.2022 16:05
Aktualisiert: 03.03.2022 16:05
Lesezeit: 2 min

Nach monatelangen Corona-Beschränkungen fallen in Deutschland ab Freitag weitere Maßnahmen weg. In der Gastronomie und Hotellerie gilt künftig die 3G-Regel, nach der auch Ungeimpfte mit negativen Test zum Beispiel in Restaurants gehen dürfen. Nachtschwärmer dürfen wieder in Clubs und Discos tanzen, dort gilt die 2G-Plus-Regel. Es sind also nur Genesene und Geimpfte mit Test oder mit dritter Impfung zugelassen. Die neuen Lockerungen sind der zweite Schritt des bundesweiten Lockerungsplans. Baden-Württemberg und Thüringen sind bereits vorgeprescht - in den anderen Bundesländern treten die Änderungen nun in Kraft.

Bund und Länder hatten Mitte Februar einen dreistufigen Lockerungsplan vereinbart. Zunächst wurden Mitte Februar Regeln für den Einzelhandel und private Treffen gelockert. Ab dem 4. März tritt der zweite Öffnungsschritt - etwa die Rückkehr zur 3G-Regel in vielen Bereichen - in Kraft. Ab dem 20. März sollen «alle tiefer greifenden» Maßnahmen entfallen, wenn die Lage in den Kliniken es zulässt.

Mehr zum Thema: Knaller-Enthüllung: Intensivstationen waren nie überlastet

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte davor gewarnt, einen «Freedom Day» mit einem Ende aller Maßnahmen am 20. März zu erwarten. Er mahnte die Länder vergangene Woche zudem, für eine Beschleunigung der beschlossenen Öffnungsschritte gebe es «überhaupt keine Spielräume». Mit der Ausbreitung des ansteckenderen Omikron-Untertyps BA.2 könnten die Fallzahlen auch wieder steigen.

In der Vergangenheit waren immer wieder einzelne Bundesländer trotz gemeinsamer Beschlüsse Sonderwege gegangen. Dieses Mal setzen die Länder die Lockerungen in Gastronomie und Beherbergungsbetrieben fast geschlossen um. Baden-Württemberg lockerte aber bereits am 23. Februar die Regeln für Ungeimpfte, so dass sich am Freitag dort nichts ändert. In Thüringen gilt schon seit mehreren Wochen 3G in Restaurants, seit dem 25. Februar dürfen Clubs und Discos öffnen.

Trotz des gemeinsamen Beschlusses von Bund und Ländern gibt es Unterschiede zwischen einzelnen Ländern. So gilt 3G für Übernachtungen bundesweit. Ungeimpfte Touristen müssen sich in Schleswig-Holstein in Hotels täglich testen lassen, im Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern aber nur alle drei Tage.

Mehr zum Thema: Nach Enthüllungs-Studie zu Impfnebenwirkungen: Vorstand der BKK wird fristlos gekündigt

Einfacher wird es für Urlaubsheimkehrer aus dem Ausland. Seit Donnerstag gelten vorerst keine Länder mehr als Hochrisikogebiete mit weitergehenden Auflagen wie Quarantänepflichten bei der Einreise. Für alle Einreisen nach Deutschland gilt aber weiterhin die 3G-Regel, wie das Bundesgesundheitsministerium betonte: Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss einen negativen Test haben. Diese Nachweispflicht gilt nun ab dem Alter von zwölf statt ab sechs Jahren.

Auch für Veranstaltungen gelten ab Freitag neue Regeln. Bund und Länder hatten festgelegt, dass bei Großveranstaltungen mehr geimpfte oder genesene Zuschauer (2G) zugelassen werden können als bisher - drinnen liegt die Höchstzahl bei 6000 Menschen bei einer maximalen Auslastung von 60 Prozent. Im Freien darf 75 Prozent der Höchstkapazität ausgeschöpft werden und maximal 25 000 Menschen sind erlaubt. In dem Beschlusspapier von Bund und Ländern wird aber nicht genau definiert, was als Großveranstaltung gilt.

In Nordrhein-Westfalen zum Beispiel gilt bei Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern künftig die 2G-plus-Regel und zusätzlich die Maskenpflicht. In Sachsen können Veranstalter bei Kultur- und Freizeitveranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen zwischen 2G und 3G wählen. Bei 2G gelten die Regeln aus dem Beschluss, bei 3G gilt eine maximale Auslastung von 50 Prozent der Plätze.

Mehr zum Thema: Drosten: Ich glaube nicht an infektionsfreien Sommer, Omikron-Subtyp BA.2 breitet sich aus

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Wie schützt man seine Krypto-Wallet? CLS Mining ermöglicht Nutzern eine stabile tägliche Rendite von 6.300 €.

Der Kryptowährungsmarkt erholte sich heute umfassend, die Stimmung verbesserte sich deutlich. Meme-Coins führten den Markt erneut an....

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Crash: Wie Zinsen und KI die Kryptomärkte unter Druck setzen
21.11.2025

Die jüngsten Turbulenzen an den Kryptomärkten stellen Anleger, Unternehmen und Regulierer gleichermaßen auf die Probe. Welche Kräfte...

DWN
Politik
Politik Koalition unter Druck: Bundesrat zwingt Merz-Regierung in den Vermittlungsausschuss
21.11.2025

Die Stimmung in der Koalition mau, der Rentenstreit noch längst nicht ausgestanden – jetzt legt sich auch noch der Bundesrat quer. Er...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Ein Mundscan reicht: Das Healthtech DentalTwin erstellt KI-basierte Modelle für Zahnersatz
21.11.2025

Mithilfe KI-basierter Datengenerierung verlagert das Start-up DentalTwin die Zahnprothetik ins Digitale. Das dürfte nicht nur Praxen und...

DWN
Politik
Politik EU lockert Datenschutz: Digitaler Omnibus reformiert Regeln für KI
21.11.2025

Europa steht bei der Digitalpolitik vor einem Wendepunkt, an dem Wettbewerbsfähigkeit und Schutz von Bürgerrechten neu austariert werden....

DWN
Politik
Politik US-Wirtschaftselite, Ex-Präsidenten und die Epstein-Akten: Verbindungen zu Politik und Tech-Milieu offengelegt
21.11.2025

Mit jeder neuen Aktenveröffentlichung im Fall Jeffrey Epstein treten weitere Verbindungen zwischen politischen Entscheidern, Finanzeliten...

DWN
Panorama
Panorama Ansteigende Gewalt gegen Frauen - Dobrindt: „Nicht-Deutsche Tatverdächtige deutlich überrepräsentiert“
21.11.2025

Frauen werden stündlich Opfer von körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt, so das Bundeskriminalamt. Das Dunkelfeld dürfte um...

DWN
Politik
Politik Schwarzarbeit bekämpfen: Sozialschutz für Paketboten soll dauerhaft gewährleistet werden
21.11.2025

Der Schutz von Paketboten vor Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung wird dauerhaft gestärkt: Der Bundesrat hat die Verlängerung der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Handelsriesen setzen Verbraucher unter Druck – Gutachten kritisiert Marktmacht
21.11.2025

Steigende Lebensmittelpreise sorgen bei vielen Verbrauchern für Unmut – und laut einem aktuellen Gutachten der Monopolkommission liegt...