Finanzen

Wall Street schließt wegen geopolitischer Unsicherheit im Minus

Lesezeit: 1 min
04.03.2022 00:06  Aktualisiert: 04.03.2022 00:06
Die US-Börsen haben nach einer Berg- und Talfahrt am Donnerstag mit Kursabschlägen geschlossen.
Wall Street schließt wegen geopolitischer Unsicherheit im Minus
Die Wall Street in New York. (Foto: dpa)
Foto: Heikki Saukkomaa

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die US-Börsen haben nach einer Berg- und Talfahrt am Donnerstag mit Kursabschlägen geschlossen. Händler erklärten die Verluste mit der geopolitischen Unsicherheit, die durch den Einmarsch Russlands in die Ukraine ausgelöst worden sei. Der US-Standardwerteindex Dow Jones.DJI gab 0,3 Prozent auf 33.794 Punkte nach. Der technologielastige Nasdaq.IXIC verringerte sich um 1,6 Prozent auf 13.537 Punkte. Der breit gefasste S&P 500.SPX büßte 0,5 Prozent auf 4363 Punkte ein.

Die Aussicht auf behutsame US-Zinserhöhungen hatte die Wall Street noch im frühen Geschäft gestützt. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte bei einer Kongress-Anhörung am Mittwoch für eine Zinserhöhung von einem Viertel Prozentpunkt plädiert. Damit nahm er Spekulationen auf einen doppelt so großen Schritt Wind aus den Segeln.

Sorgen bereiteten Börsianern die hohen Energiepreise und den dadurch ausgelösten Inflationsdruck. Aus Furcht vor direkten westlichen Sanktionen gegen russische Energielieferungen stieg der Preis für die US-Ölsorte WTICLc1 zeitweise auf ein 13-1/2-Jahres-Hoch von 116,57 Dollar je Barrel (159 Liter). Spekulationen auf eine Rückkehr iranischen Öls schickten ihn auf eine Berg- und Talfahrt. Am Abend notierte WTI gut zwei Prozent im Minus bei 108,03 Dollar. Marktgerüchten zufolge werden die USA ihre Sanktionen gegen Iran bald lockern. „Der Deal ist aber noch nicht in trockenen Tüchern“, warnte Analystin Helima Croft von der Investmentbank RBC Capital Markets. Außerdem reichten die möglichen zusätzlichen Liefermengen nicht aus, um einen drohenden Ausfall der russischen Exporte auszugleichen. Stark gefragt waren dagegen die Aktien von KrogerKR.N, die fast zwölf Prozent in die Höhe sprangen. Die Supermarktkette peilt dank einer anhaltend hohen Nachfrage für 2022 einen überraschend hohen Gewinn von 3,75 bis 3,85 Dollar je Aktie an. Best BuyBBY.N blickt ebenfalls optimistisch in die Zukunft. Der Elektronik-Händler stellte für 2024 Rekordumsätze von 53,5 bis 56,5 Milliarden Dollar in Aussicht. Dies sei ebenso eine positive Überraschung wie die angepeilte operative Rendite von 6,6 Prozent, lobten die Analysten von der Investmentbank Evercore ISI. Dieses Niveau habe man zuletzt 1986 erreicht. Best Buy-Titel verbuchten mit einem Plus von zeitweise bis zu zwölf Prozent den größten Kurssprung seit fast zwei Jahren.

Die Papiere von American EagleAEO.N rutschten dagegen um gut neun Prozent ab. Der Modehändler warnte wegen gestiegener Frachtkosten vor einem Gewinnrückgang im ersten Halbjahr 2022. Langfristig gebe es aber gute Chancen auf anhaltendes profitables Wachstum, schrieb Analyst Corey Tarlowe von der Investmentbank Jefferies. Er halte daher an seiner Kaufempfehlung fest.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Anleihen-Vernichtung bei Credit Suisse trifft vor allem Asien

Anleihen der Credit Suisse, die als zusätzliches Kernkapital galten, sind plötzlich für wertlos erklärt worden. Privatanleger vor allem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutschland will Halbleiter-Kooperation mit Taiwan ausbauen

Bundesforschungsministerin Stark-Watzinger spricht sich für eine Ausweitung der Zusammenarbeit mit Taiwan auf dem Gebiet der...

DWN
Deutschland
Deutschland Habeck verspricht Wärmepumpen-Umstieg zum Preis einer Gasheizung

Wirtschaftsminister Habeck steht für seine Pläne, neue Öl- und Gasheizungen ab 2024 zu verbieten, in der Kritik. Nun verspricht Habeck...

DWN
Unternehmen
Unternehmen PCK Raffinerie: Wie Polen Schwedt die kalte Schulter zeigt

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat gerade ein sehr wichtiges Urteil in der Frage der Treuhandverwaltung der PCK Raffinierie...

DWN
Politik
Politik Russland spielt für China die Rolle des Juniorpartners

Der Ukraine-Konflikt hat Russland und China näher zusammengeführt. Die guten Beziehungen sind für China vorteilhaft, für Russland...

DWN
Finanzen
Finanzen Ratingagentur: Topbonität der Schweiz bei schwerer Finanzkrise in Gefahr

Die Rating-Agentur Scope warnt, dass die Schweiz ihre Top-Bonität bei einer schweren Finanzkrise verlieren könnte. Der Zusammenschluss...

DWN
Politik
Politik Verbrennerverbot: EU-Kommission will nun doch E-Fuel-Autos erlauben

Die EU-Kommission unterbreitet Deutschland beim Verbrennerverbot einen Kompromissvorschlag. Demnach sollen Autos, die nur mit E-Fuels...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenkrise: Allianz-Tochter Pimco schreibt mit CS-Bonds Millionenverluste

Die Bankenkrise zieht nun auch den größten Vermögensverwalter in Mitleidenschaft. Die Allianz-Tochter Pimco muss durch...