Weltwirtschaft

Hiobsbotschaft: Export-Stopp von Weizen aus Ukraine und Russland

Lesezeit: 1 min
07.03.2022 19:05  Aktualisiert: 07.03.2022 19:05
Bisher waren Russland und die Ukraine die größten Weizenexporteure der Welt. Doch der Krieg hat zu einem Export-Stopp geführt. Ungarn hat sich dem mittlerweile angeschlossen. Am 4. März 2022 stoppte auch Budapest alle Weizen- und Getreideexporte.
Hiobsbotschaft: Export-Stopp von Weizen aus Ukraine und Russland
Erntereifer Weizen leuchtet auf einem Getreidefeld bei Nieder-Erlenbach vor blauem Himmel. (Foto: dpa)
Foto: Arne Dedert

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Weizen-Futures stiegen am 7. März 2022 erneut über ihre Tagespreisgrenze, setzten einen unaufhaltsamen Anstieg in Richtung Allzeithochs fort und schürten die Befürchtungen eines globalen Rohstoffschocks. Ausschlaggebend ist die Tatsache, dass die Ukraine als entscheidende Weizen-Exportquelle durch die russische Invasion „abgeschaltet“ wurde und die zukünftige Produktion des wichtigsten Lebensmittels Getreide bedroht.

„Watson.de“ berichtet: „Der Krieg in der Ukraine hat die Getreideexporte aus Russland und der Ukraine abrupt gestoppt – und auch die kommenden Getreideernten werden offensichtlich ausfallen. Denn statt auf ihren Feldern Mais oder Sommergetreide zu säen, kämpfen ukrainische Landwirte jetzt für den Fortbestand ihrer Unabhängigkeit gegenüber Russland.“

Die ungarische Regierung hatte ebenfalls ein Exportverbot für Getreide verhängt. Das Land bereitet sich offenbar frühzeitig auf eine große Nahrungsmittel-Krise vor.

Weicher roter Winterweizen für die Lieferung im Mai 2022 stieg um 85 Cent. In der vergangenen Woche hatte der Weizenpreis um 40 Prozent zugelegt, was den größten wöchentlichen Anstieg seit Beginn der Aufzeichnungen bedeutet.

Nach Angaben von „RBC Capital Markets“ machen Russland und die Ukraine zusammen 25 Prozent der weltweiten Weizenexporte aus, und die Ukraine allein 13 Prozent der Maisexporte. Bedenken hinsichtlich zukünftiger Ernteaussichten fachen die Preissteigerungen ebenfalls an, teilten Analysten „Market Watch“ mit.

„Das Risiko besteht jetzt darin, dass die Anpflanzung [in der Ukraine] weiter beeinträchtigt wird. Wir bekommen jede Woche mehr Klarheit zu diesem Thema, und bisher sieht es problematisch aus“, sagte David Whitcomb, Forschungsleiter bei „Peak Trading Research“, einem in Genf ansässigen quantitativen Rohstoffhandels- und Forschungsunternehmen. „Wie viele Lkw werden in den nächsten 60 Tagen frei herumfahren? Wie viele Arbeitskräfte sind verfügbar? Wie viel Kraftstoff ist verfügbar? Wieviel Inputs wie Dünger verfügbar?“

„Montana Public Radio“ wird die Invasion wahrscheinlich die Handelsrouten im Schwarzen Meer stören. Im Moment profitieren die US-Getreideproduzenten davon.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...

DWN
Technologie
Technologie Deutsches Start-up startet erfolgreich Rakete
04.05.2024

Ein deutsches Start-up hat eine Rakete von zwölf Metern Länge entwickelt, die kürzlich in Australien getestet wurde. Seit Jahrzehnten...