Deutschland

Ukraine erwägt Stopp von Getreide-Exporten

Der Krieg in der Ukraine könnte die Getreideexporte aus dem Land zum Erliegen bringen.
19.03.2022 15:57
Aktualisiert: 19.03.2022 15:57
Lesezeit: 1 min
Ukraine erwägt Stopp von Getreide-Exporten
Die Krise auf dem Getreidemarkt verschärft sich. (Foto: dpa) Foto: Patrick Pleul

Der Krieg in der Ukraine könnte die Getreideexporte aus dem Land zum Erliegen bringen, wie Oleh Ustenko, Wirtschaftsberater des ukrainischen Präsidenten, sagt. „Die Ukraine hat genügend Getreide und Lebensmittelreserven, um ein Jahr zu überleben.“ Aber wenn der Krieg weitergehe, werde das Land nicht in der Lage sein, Getreide zu exportieren. Nach seinen Angaben ist die Ukraine bisher der weltweit fünftgrößte Weizenexporteur.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat wegen steigender Lebensmittelpreise in Folge des Ukraine-Kriegs Entlastungen ins Gespräch gebracht. „Deshalb muss man schon fragen, ob eine Entlastung hier nicht zielgerichteter ist als beim Benzinpreis und allen zugutekommt, insbesondere denjenigen, die wirklich Not leiden“, sagte der Grünen-Politiker dem „Spiegel“.

Nicht jeder besitze ein Auto oder sei darauf angewiesen, aber jeder müsse sich ernähren. Özdemir betonte, dass mögliche Zuschüsse gezielt erfolgen müssten: „Wir können nicht mit dem Füllhorn durchs Land gehen, sondern müssen zielgerichtet helfen“. Er gehe davon aus, dass manche Lebensmittel wegen des Krieges teuer werden, und warnte Verbraucherinnen und Verbraucher vor sogenannten Hamsterkäufen. „Das würde erst recht dafür sorgen, dass die Preise durch die Decke schießen und die Händler gewisse Produkte rationieren.“ Die Ukraine produziert jede Menge Weizen, aber auch andere Produkte wie Mais, Sonnenblumen, Raps, Gerste und Roggen.

Die Folgen des Krieges machen sich langsam auch in deutschen Supermärkten bemerkbar. Zwar ist die Versorgung mit Lebensmitteln sicher, aber wie jüngst das Beispiel Aldi zeigte, werden Auswirkungen auf Preise sichtbar. Der Discounter erhöhe zurzeit die Preise auf breiter Front und gebe damit die Preisanhebungen der Hersteller infolge der Corona-Krise und des Ukraine-Krieges an die Kunden weiter, berichtete das Branchenfachblatt „Lebensmittel Zeitung“ am Donnerstag. Insgesamt sind nach Recherchen des Fachblatts rund 400 Artikel betroffen. Eine derartige Preiserhöhungswelle habe es seit Jahren nicht mehr geben.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsmarkt: Sieben Wege wie Unternehmen Fachkräfte finden und halten
09.12.2025

Qualifizierte Fachkräfte werden knapp – das spüren Unternehmen bei der Personalsuche immer deutlicher. Die Folgen: Engpässe,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Milan Nedeljkovic folgt auf Oliver Zipse bei BMW
09.12.2025

BMW bekommt einen neuen Chef: Milan Nedeljkovic übernimmt das Ruder von Oliver Zipse. Der Produktionsvorstand bringt Erfahrung aus fast...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie im Fokus: Allianz-Kooperation mit Oaktree – was der Syndikat-Pakt für Anleger bedeutet
09.12.2025

Ein neuer Deal in London, ein bestätigtes Top-Rating und höhere Gewinnziele treiben die Allianz-Aktie bis an das Jahreshoch. Doch hinter...

DWN
Politik
Politik Merz fordert Abschaffung: EU-Lieferkettengesetz wird deutlich gelockert
09.12.2025

Das EU-Lieferkettengesetz sollte Unternehmen weltweit verpflichten, Menschenrechte zu achten. Doch bevor es überhaupt greift, haben sich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kosten für Wohnen und Essen fressen geringere Einkommen auf
09.12.2025

Wohnen und Lebensmittel werden teurer – doch die Härte trifft nicht alle gleich. Neue Daten der Statistiker zeigen, wie stark vor allem...

DWN
Politik
Politik Analyse: Putins Besuch in Indien zeigt die gefesselten Hände des Kreml
09.12.2025

Wladimir Putins Besuch in Indien sollte Stärke demonstrieren, doch die Realität wirkt gegenteilig. Der Kreml ist stark von Ölexporten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Thyssenkrupp-Aktie: Rückkehr in die Gewinnzone trotz Sanierungsdruck
09.12.2025

Thyssenkrupp meldet wieder Gewinn, doch der Preis dafür ist hoch. Der Konzern kämpft mit sinkender Nachfrage, Sanierungsrückstellungen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Butterpreis im Sturzflug: Milchbauern schlagen Alarm – "wirtschaftliches Desaster"
09.12.2025

Der Butterpreis rutscht auf 99 Cent je 250 Gramm und jubelnde Kunden treffen auf alarmierte Milchbauern. Hinter dem Preisschub steckt der...