"Jeder weiß, dass Ihre Raketenabwehrsysteme die besten sind (...) und dass Sie unserem Volk definitiv helfen und das Leben von Ukrainern und ukrainischen Juden retten können", sagte er am Sonntag in einer Video-Ansprache vor dem Parlament in Jerusalem. Warum liefere Israel keine Waffen an die Ukraine, weshalb würden keine Sanktionen verhängt, fragte der Präsident die Abgeordneten.
Selenskyj verglich den russischen Angriff mit der von Nazi-Deutschland geplanten Vernichtung der Juden während des Zweiten Weltkriegs. "Hören Sie, was jetzt in Moskau gesagt wird, hören Sie, wie sie wieder diese Wort gebrauchen: die Endlösung." Dieses mal sei es auf die Ukraine bezogen. Selenskyj belegte seines Aussagen nicht und gab auch nicht an, wer den Begriff verwendet haben könnte.
Nach Reuters-Berichten hat Russlands Präsident Wladimir Putin in den letzten 30 Tagen einmal einen Ausdruck verwendet, der "endgültige Entscheidung/Endlösung" bedeutet, aber damit nicht den mit "Endlösung" umschriebenen Völkermord an Juden gemeint.
Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem kritisierte Selenskyjs Anspielung auf die "Endlösung". Derartige unverantwortliche Äußerungen trivialisierten die historischen Fakten des Holocausts, hieß es.
Israels Außenminister Yair Lapid ging auf die Vorwürfe nicht ein, sondern erklärte lediglich, dass Israel der ukrainischen Bevölkerung so viel wie möglich helfen werde. Bislang hat Israel ein Feldlazarett und andere humanitäre Hilfe in die Ukraine geliefert. Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett, der versucht hat, in dem Konflikt zwischen der Ukraine und Russland zu vermitteln, nahm zunächst nicht Stellung zu der Rede Selenskyjs.
Israel hat zwar die russische Invasion verurteilt. Es schreckt jedoch vor schärferen Maßnahmen zurück. Russland ist militärisch im Nachbarland Syrien aktiv, wo die israelischen Streitkräfte wiederholt pro-iranische Milizen angegriffen haben.
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