Deutschland

Deutsche Wirtschaft schlittert in die Rezession

Das DIW sieht Deutschland in eine Rezession schlittern. Die deutsche Wirtschaft schrumpfe bereits seit zwei Quartalen, und dies sei erst der Beginn des Niedergangs.
30.03.2022 11:02
Lesezeit: 1 min
Deutsche Wirtschaft schlittert in die Rezession
Bundeskanzler Olaf Scholz steuert Deutschland in eine schlimme Rezession. (Foto: dpa) Foto: Thilo Schmuelgen

Die deutsche Wirtschaft steuert nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in eine Rezession. Demnach ist sie im ersten Quartal des Jahres leicht geschrumpft, wie die Berliner Forscher am Mittwoch mitteilten. Bereits im vierten Quartal 2021 war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,3 Prozent gesunken.

Bei zwei Quartalen in Folgen mit schrumpfender Wirtschaftsleistung sprechen Volkswirte von einer technischen Rezession. Dabei dürfte es nach Einschätzung des DIW aber nicht bleiben, da die Folgewirkungen der russischen Invasion in der Ukraine der Wirtschaft stärker zusetzen dürften: "Im zweiten Quartal wird der Krieg und die damit einhergehende wirtschaftliche Belastung wohl noch stärker durchschlagen", erklärte das DIW.

Die deutsche Wirtschaft stehe unter dem Eindruck des russischen Überfalls auf die Ukraine. Viele wirtschaftliche Kennziffern erfassten die Folgen der Invasion aber längst noch nicht umfassend. Der Wirtschaft stehe vor deutlich trüberen Zeiten. Darauf deuteten nicht zuletzt die jüngsten Wirtschaftserwartungen der Unternehmen hin.

Nachdem sich die Lieferengpässe von 2021 zu Beginn des laufenden Jahres allmählich zu lösen schienen, dürften nun neue Verwerfungen die Industriekonjunktur bremsen: Neben der Verknappung wichtiger Agrar- und Industrierohstoffe im Zuge des Krieges in der Ukraine behinderten auch erneute Corona-Lockdowns in China den Welthandel.

Positiv trägt laut den Berliner Forschern derzeit die rasche Belebung der konsumnahen Dienstleister bei - etwa im Gastgewerbe. Diese hätten unter den Corona-Infektionswellen seit Beginn des vergangenen Herbstes gelitten, seien aber seit Januar wieder in einem spürbaren Aufwärtstrend.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Crash: Wie Zinsen und KI die Kryptomärkte unter Druck setzen
21.11.2025

Die jüngsten Turbulenzen an den Kryptomärkten stellen Anleger, Unternehmen und Regulierer gleichermaßen auf die Probe. Welche Kräfte...

DWN
Politik
Politik Koalition unter Druck: Bundesrat zwingt Merz-Regierung in den Vermittlungsausschuss
21.11.2025

Die Stimmung in der Koalition mau, der Rentenstreit noch längst nicht ausgestanden – jetzt legt sich auch noch der Bundesrat quer. Er...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Ein Mundscan reicht: Das Healthtech DentalTwin erstellt KI-basierte Modelle für Zahnersatz
21.11.2025

Mithilfe KI-basierter Datengenerierung verlagert das Start-up DentalTwin die Zahnprothetik ins Digitale. Das dürfte nicht nur Praxen und...

DWN
Politik
Politik EU lockert Datenschutz: Digitaler Omnibus reformiert Regeln für KI
21.11.2025

Europa steht bei der Digitalpolitik vor einem Wendepunkt, an dem Wettbewerbsfähigkeit und Schutz von Bürgerrechten neu austariert werden....

DWN
Politik
Politik US-Wirtschaftselite, Ex-Präsidenten und die Epstein-Akten: Verbindungen zu Politik und Tech-Milieu offengelegt
21.11.2025

Mit jeder neuen Aktenveröffentlichung im Fall Jeffrey Epstein treten weitere Verbindungen zwischen politischen Entscheidern, Finanzeliten...

DWN
Panorama
Panorama Ansteigende Gewalt gegen Frauen - Dobrindt: „Nicht-Deutsche Tatverdächtige deutlich überrepräsentiert“
21.11.2025

Frauen werden stündlich Opfer von körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt, so das Bundeskriminalamt. Das Dunkelfeld dürfte um...

DWN
Politik
Politik Schwarzarbeit bekämpfen: Sozialschutz für Paketboten soll dauerhaft gewährleistet werden
21.11.2025

Der Schutz von Paketboten vor Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung wird dauerhaft gestärkt: Der Bundesrat hat die Verlängerung der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Handelsriesen setzen Verbraucher unter Druck – Gutachten kritisiert Marktmacht
21.11.2025

Steigende Lebensmittelpreise sorgen bei vielen Verbrauchern für Unmut – und laut einem aktuellen Gutachten der Monopolkommission liegt...