Politik

Aukus-Militärpakt treibt Aufrüstung im Pazifik massiv voran

Die USA, Großbritannien und Australien rüsten im Pazifik kräftig auf.
06.04.2022 13:00
Aktualisiert: 06.04.2022 13:29
Lesezeit: 2 min
Aukus-Militärpakt treibt Aufrüstung im Pazifik massiv voran
Dieses vom australischen Verteidigungsministerium zur Verfügung gestellte Foto zeigt einen Seahawk-Hubschrauber der Royal Australian Navy vor der australischen Ostküste. (Foto: dpa) Foto: Able Seaman Thomas Sawtell

Die USA, Großbritannien und Australien wollen künftig bei der Entwicklung von Hyperschall-Raketen zusammenarbeiten. Die drei Länder wollen sowohl die Entwicklung im Bereich Hyperschall beschleunigen als auch an der Abwehr von Hyperschallwaffen arbeiten, wie das Weiße Haus in Washington am Dienstag ankündigte. Generell ginge es darum, die Zusammenarbeit im Bereich Verteidigungsinnovationen zu vertiefen. Mit Hyperschall werden Geschwindigkeiten oberhalb der fünffachen Schallgeschwindigkeit bezeichnet. Waffen dieser Art können deshalb nur schwer abgefangen werden. Wie ballistische Raketen können auch Hyperschallraketen potenziell Nuklearwaffen tragen.

Die USA hatten im vergangenen Jahr mit Großbritannien und Australien ein neues Militärbündnis für den Südpazifik bekanntgegeben. Es trägt in Anlehnung an die englischen Abkürzungen der beteiligten Länder den Namen Aukus. Nach Ansicht von Sicherheitsexperten richtet sich die neue Allianz eindeutig gegen Chinas wachsenden Einfluss im Pazifischen Ozean.

Australien soll damit der Erwerb von nuklearbetriebenen U-Booten ermöglicht werden. Die drei Länder gaben nun außerdem bekannt, auch bei elektronischer Kampfführung oder im Bereich Cybersicherheit stärker zusammenarbeiten zu wollen.

Der Sender CNN berichtete am Dienstag, dass die USA im März eine Hyperschallrakete getestet hätten. Das sei aber wegen des Konflikts mit Russland nicht öffentlich gemacht worden, so der US-Sender unter Berufung auf einen nicht namentlich genannten Regierungsvertreter. Russland hatte im März in der Ukraine die Hyperschall-Rakete "Kinschal" eingesetzt. Der US-Test soll dem CNN-Bericht zufolge einige Tage später erfolgt sein. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte nach dem russischen Einsatz gesagt, "Kinschal" sei kein entscheidender Wendepunkt im Kriegsverlauf.

Australien plant Stützpunkt für Atom-U-Boote

Australien plant an seiner Ostküste zudem einen neuen Militärstützpunkt für Atom-U-Boote. "Die Einrichtung einer zweiten U-Boot-Basis an unserer Ostküste wird unsere strategische Abschreckungsfähigkeit verbessern", sagte Premierminister Scott Morrison am Montag. Als möglicher Standort seien drei Orte in den Blick genommen worden: die Metropole Brisbane im Bundesstaat Queensland sowie die Küstenstadt Newcastle und der Seehafen Port Kembla in New South Wales. Die Flottenbasis West in der Nähe von Perth am Indischen Ozean bleibe aber unverändert bestehen und auch in Zukunft strategisch wichtig.

Die neue Basis werde "auch regelmäßigen Besuch von Atom-U-Booten aus den USA und Großbritanniens ermöglichen", betonte Morrison. Die US-Regierung unter Präsident Joe Biden kündigte an, Australien den Erwerb von nuklearbetriebenen U-Booten zu ermöglichen.

Die Regierung in Canberra hatte angekündigt, die Verteidigungsausgaben in diesem Jahr auf fast 2,1 Prozent des BIP zu erhöhen und in den nächsten zehn Jahren 578 Milliarden australische Dollar (385 Milliarden Euro) ins Militär zu investieren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien PV-Anlagen für Unternehmen: Wie Betriebe mit Steuerbonus und Eigenstrom doppelt punkten
16.11.2025

Gewerbliche Photovoltaikanlagen gewinnen für den Mittelstand zunehmend an Bedeutung. Durch den Investitionsabzugsbetrag und die...

DWN
Politik
Politik Europa im Wandel: Populismus und Spannungen in Deutschland, England und Frankreich
16.11.2025

Europa steht vor politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen, während der Zusammenhalt innerhalb der EU zunehmend brüchig wird....

DWN
Politik
Politik Von der Leyen unter Druck: Zwei Billionen Euro und kein Plan für Europas Bauern
16.11.2025

Der Streit um Agrarsubventionen spaltet die Europäische Union. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will den EU-Haushalt...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzskandal bei privaten Krediten: HPS und BNP Paribas verlieren hunderte Millionen
16.11.2025

Der Markt für private Kredite außerhalb regulierter Banken erlebt ein rasantes Wachstum, das zunehmend systemische Risiken birgt. Wie...

DWN
Politik
Politik TNT-Produktion in Europa: NATO-Staaten planen neue Fabriken zur Versorgungssicherung
16.11.2025

Europa verfügt derzeit über nur eine Produktionsstätte für NATO‑Standard‑TNT, während mehrere Länder neue Fabriken planen. Wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft CO2-Zertifikate: Europas Aufschub, der Autofahrer teuer zu stehen kommt
15.11.2025

Europa verschiebt den Start seines neuen CO2-Handelssystems – doch die Benzinpreise werden trotzdem steigen. Während Brüssel von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt 2030: Diese Fachkräfte werden in fünf Jahren gebraucht
15.11.2025

Automatisierung, KI und Klimawandel verändern den globalen Arbeitsmarkt rasant. Bis 2030 entstehen Millionen neuer Jobs, doch viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzielles Notfallpaket: So sichern Sie Ihr Vermögen in Krisenzeiten
15.11.2025

In Zeiten wachsender Unsicherheiten rückt neben Notvorräten und Fluchtplänen auch die finanzielle Absicherung in den Fokus. Marek...