Finanzen

Ratingagentur: Ausblick für deutsche Banken trübt sich deutlich ein

Das Geschäftsumfeld für die deutschen Banken wird sich aus Sicht einer Ratingagentur im weiteren Jahresverlauf erheblich eintrüben.
09.05.2022 15:57
Aktualisiert: 09.05.2022 15:57
Lesezeit: 1 min

Das Geschäftsumfeld für die deutschen Banken wird sich nach einem guten Jahresstart aus Sicht der Ratingagentur Scope im weiteren Jahresverlauf erheblich eintrüben. Die deutschen Banken hätten 2021 zwar so gut abgeschnitten wie seit zehn Jahren nicht mehr und auch die Signale aus dem ersten Quartal schauten bislang vielversprechend aus, erklärte der für Finanzinstitute zuständige Scope-Direktor, Christian van Beek, am Montag in einer Mitteilung. Aber nun zögen Sturmwolken über der Weltwirtschaft auf, die bislang positive Dynamik werde sich daher 2022 deutlich abschwächen. Die Inflation werde den Druck auf der Kostenseite erhöhen, während die Risikovorsorge wahrscheinlich zunehmen werde, da der Ukraine-Krieg die Wachstumsaussichten belastete.

"Deutsche Banken haben im Vergleich zu europäischen Wettbewerbern eine relativ geringe Ertragskraft vor Rückstellungen, was ihre Fähigkeit einschränkt, in extremeren Szenarien einen Anstieg der Risikokosten abzufedern", erläuterte van Beek. Dahinter stünden niedrige Nettozinsmargen und Aufwand-Ertrags-Relationen, die immer noch weit entfernt lägen von internationalen Standards. Diese Kluft könne sich langfristig verringern - wenn auch sehr langsam. Insgesamt sei Scope der Ansicht, auch eine anhaltende Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfelds bleibe für die Banken in Deutschland beherrschbar.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Endet die Koalition 2026 vorzeitig? Schwarz-Rot steht vor einem Schicksalsjahr
31.12.2025

Fünf Landtagswahlen, umstrittene Reformen: Der Dauerwahlkampf kommendes Jahr hat das Potenzial, die Koalition und die Reformprojekte...

DWN
Finanzen
Finanzen Italien greift nach dem Gold: Droht jetzt die stille Enteignung in der Eurozone?
31.12.2025

Wenn ein hoch verschuldetes Euroland wie Italien den Griff nach dem Gold wagt – wer garantiert, dass andere Staaten nicht nachziehen? Und...

DWN
Politik
Politik CO2-Preis steigt ab morgen: 1.000 Euro mehr Heizkosten im Jahr
31.12.2025

Mit dem Jahreswechsel steigt der CO2-Preis – was das für Tanken, Heizen und Ihre Nebenkostenabrechnung konkret heißt. Und wie es danach...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Home Office vs. Büropräsenz: Warum Führungskräfte unter Druck geraten
31.12.2025

Viele Unternehmen ringen damit, die Erwartungen ihrer Mitarbeitenden an flexible Arbeitsmodelle mit den Anforderungen einer...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse: Verlängerung bis 2029 – was das konkret bringt
31.12.2025

Ende 2025 sollte die Mietpreisbremse in ganz Deutschland auslaufen. Doch im Angesicht der andauernden Mietpreiskrise hat der Bundestag...

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett übergibt Berkshire: Was vom Orakel von Omaha bleibt
31.12.2025

Er ist das Gesicht des Value Investing, ein Vorbild für Generationen von Anlegern – und nun zieht sich Warren Buffett zurück. Nach...

DWN
Finanzen
Finanzen Die drei größten Tops und Flops im MDax 2025
31.12.2025

Der MDax hat 2025 Anlegern wieder Hoffnung gemacht: Mit einem Plus von 19,65 Prozent wuchs der Index mittelgroßer Unternehmen, während...

DWN
Finanzen
Finanzen Die drei größten Tops und Flops im Dax 2025
31.12.2025

Das Börsenjahr 2025 war abermals ein starkes für den Dax. Der deutsche Leitindex erreichte mit 24.490,41 Punkten einen Jahresgewinn von...