Ein Blick in die Zukunft: Der Baumaschinen-Riese "Liebherr" wird künftig zusammen mit dem australischen Hersteller "FBR" einen mobilen Mauerwerks-Roboter weiterentwickeln. Vorerst gibt es nur einen zur Gänze von den Australiern entwickelten Prototypen.
Erstmal haben sich die beiden Unternehmen zum Ziel gesetzt, in den nächsten zwei Jahren zusammen an den technischen Details zu feilen, dann erst soll über die nächsten Schritte entschieden werden. Wann der Roboter in Serie gehen kann, steht noch nicht fest. Auf jeden Fall soll Liebherr die nötigen technischen Komponenten wie zum Beispiel Arm oder Zylinder liefern, die Fertigung selbst soll voraussichtlich der FBR in Australien übernehmen.
„Mit dem Roboter“, so Klaus Eckert, Marketingleiter von Liebherr-Mischtechnik gegenüber den DWN, „möchten wir die in Deutschland und Mitteleuropa explodierenden Baukosten einbremsen und mehr Wirtschaftlichkeit auf den Bau bringen.“ Wie teuer der Roboter sein und in welchem Umfang er in Serie gehen soll, kann noch nicht gesagt werden. Nur so viel: Von fünf Maurern auf einer Baustelle, können durch den Roboter mindestens drei ersetzt werden. Allerdings: Spätestens, wenn es um die Schalung der Decke geht, ist für den Roboter Endstation.
Um arbeiten zu können, braucht der Roboter einen digitalen Plan, der den Ausgangspunkt der Arbeiten festlegt, und muss mit Daten eines mit einer CAD-Software geplanten Gebäudes gespeist werden. Der Mörtel wird in den Roboter hineingegossen, den Rest erledigt er selbst, sprich, er legt ihn selbst auf und setzt die Steine bis zur Dachunterkonstruktion drauf.
Der nach dem römischen Kaiser Hadrian benannte Prototyp gilt weltweit als der erste mobile Roboter, der allein imstande ist, eine Mauer hochzuziehen. Dabei arbeite er laut Aussage von Eckert sehr präzise und mit einer hohen Geschwindigkeit. Ein weiterer Vorteil: Im Gegensatz zu herkömmlichen Maurerarbeiten muss kein Schnurgerüst gespannt werden, um die Geradlinigkeit der Mauer sicherzustellen.
In Australien hat der Roboter bereits erste Gebäude gebaut, weitere Pilotprogramme mit Kunden in verschiedenen Ländern sind in den nächsten Monaten geplant.
Der australische Kooperationspartner "FBR Ltd." ist ein auf die Entwicklung von Automatisierungslösungen in der Bauindustrie spezialisiertes Unternehmen. Es entwickelt dynamische Roboter, die für die Arbeit im Freien gedacht sind.