Deutschland

Kein "Mist" aus Russland: Bauern schlagen Alarm

Seit die Düngemittel-Importe aus Russland von der EU gestoppt wurden, herrscht Dünge-Mangel auf den europäischen Feldern.
26.05.2022 12:17
Aktualisiert: 26.05.2022 12:17
Lesezeit: 1 min

Preissprung bei Düngemitteln und Energie: Seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind die Düngemittelimporte aus Russland den EU-Sanktionen zum Opfer gefallen und fallen somit auch für Deutschland weg. Die Folge: Bauern erwarten weitere Preissteigerungen von Agrarprodukten und eine angespannte Versorgungslage, die voraussichtlich mindestens bis zur Ernte 2023 - wenn nicht länger - anhalten dürfte.

Im vergangenen Jahr betrugen die Importe an Stickstoff- und Mehrnährstoffdünger der EU aus Russland noch 4,6 Millionen Tonnen. Der gesamteuropäische Verbrauch lag bei rund 13 Millionen Tonnen. Darüber hinaus war auch Belarus eine wesentliche Quelle von Kali-Dünger, die mittlerweile auch versiegt ist.

Zudem sind auch Düngemittelwerke in der EU, die sich im Eigentum von russischen Oligarchen befinden, wie etwa die "euroChem" mit Sitz in der beschaulichen Schweizer Stadt Zug, von den Sanktionen betroffen.

Und: Zum Leidwesen der Bauern und letztendlich auch der Endverbraucher sind die ohnehin schon höheren Düngemittelpreise der Produzenten in der EU seit Beginn des Ukraine-Konflikts weiter gestiegen.

Grundsätzlich ist es so, dass die Herstellung mineralischer Stickstoffdünger Energie-intensiv ist und auf Basis von Erdgas erfolgt. Damit konzentriert sich die Produktion weltweit auf Standorte mit günstiger Energieverfügbarkeit wie Russland. Wenn dieser Dünger nun vom Markt genommen werden, führt das zu einem verringerten Düngereinsatz und schlussendlich auch zu geringeren Erträgen bei Getreide. Allein in Deutschland rechnen Experten mit einer um drei Millionen Tonnen geschmälerten Ernte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen MTS Money Transfer System – Sicherheit beginnt mit Eigentum.

In Zeiten wachsender Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität werden glaubwürdige Werte wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor....

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzmärkte im Fokus: Nokia profitiert von Nvidia-Deal und Technologie-Giganten setzen neue Rekorde
30.10.2025

Die Finanzmärkte zeigen aktuell eine Mischung aus leichten Rücksetzern und überraschenden Kursgewinnen. Während Anleger Zinssenkungen...

DWN
Politik
Politik Handelskrieg USA China: Trumps fataler Irrtum mit globalen Folgen
30.10.2025

Ein strategisches Planspiel in Washington zeigt, dass die USA den Wirtschaftskonflikt mit China längst hätten gewinnen können – wenn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation lässt nach: Aber weiter über zwei Prozent
30.10.2025

Die Inflation geht zurück, doch von Entlastung kann keine Rede sein. Zwar sinken die Preise für Energie leicht, dafür verteuern sich...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB-Zinsentscheid: Eurozone trotzt Zöllen und politischer Krise
30.10.2025

EZB-Zinsentscheid: Die EZB hält an ihrer vorsichtigen Linie fest, während die US-Notenbank erneut überrascht. In Europa bleibt die...

DWN
Finanzen
Finanzen Digitaler Euro: EZB plant Einführung 2029
30.10.2025

Die EZB bereitet den digitalen Euro für 2029 vor. Verbraucher sollen künftig per Wallet bezahlen können, Bargeld bleibt erhalten. Europa...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gen Z im Job: Moral und Motivation revolutionieren den Arbeitsmarkt
30.10.2025

Die Generation Z verändert die Arbeitswelt spürbar. Aufstiegsmöglichkeiten und klassische Karriereleitern stehen für sie nicht mehr...

DWN
Panorama
Panorama Atomwaffentests USA: Trump kündigt sofortigen Beginn an
30.10.2025

US-Präsident Donald Trump sorgt weltweit für Aufsehen: Er kündigt neue Atomwaffentests an, obwohl ein jahrzehntelanges Moratorium galt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Aktie: Porsche reißt VW-Konzern in die roten Zahlen
30.10.2025

Ein Milliardenverlust erschüttert Volkswagen: Weil Porsche schwächelt, rutscht der Konzern tief ins Minus. Das gefällt den Anlegern gar...