Unternehmen

Die Welt der Musicals: 1.000 Songs gegen den grauen Alltag

Im Gegensatz zu anderen Wirtschaftszweigen, scheint die Musical-Szene von den unruhigen Zeiten zu profitieren.
15.06.2022 11:00
Lesezeit: 1 min
Die Welt der Musicals: 1.000 Songs gegen den grauen Alltag
"Naia" und "Simba" in der Maskenwerkstatt des Hamburger Musicals König der Löwen. (Foto: dpa) Foto: Markus Scholz

Der Krise zum Trotz: Im Gegensatz zu anderen Wirtschaftszweigen ist die Unterhaltungsindustrie, zumindest im Gewand der deutschen Musical-Szene, wenig beeindruckt von den unruhigen Zeiten. Im Gegenteil: Die Branche scheint davon zu profitieren. Zumindest kommt das Publikum auf breiter Front zurück.

„Die Menschen haben regelreicht darauf gewartet, wieder ins Theater gehen zu können“, erklärt Michael Rohde, Head of PR Musical &Shows, bei der Stage Entertainment Marketing & Sales GmbH, gegenüber den DWN.

Zwar sei man, wie in anderen ‚Wirtschaftszweigen auch, aufgrund der Pandemie und Inflation gezwungen, die Eintrittspreise moderat zu erhöhen. Aber mit durchschnittlichen fünf Euro pro Show fielen sie sehr moderat aus, und lägen letztendlich noch unter der derzeitigen Inflationsrate.

„Grundsätzlich“, so Rohde, „ist eine Musical-Show mit einem ziemlich großen Aufwand verbunden. Allein beim „König der Löwen“ sind 250 Leute im Einsatz, wenn der Vorhang aufgeht.“ Zudem werden die Musicals-Show im Unterschied zum normalen Theaterbetrieb auch nicht von der Stadt oder dem jeweiligen Bundesland bezuschusst.

Vor allem blicken die Musical-Macher dem kommenden Herbst zuversichtlich und mit positiven Erwartungen entgegen. Mit „Hamilton – das Musical“, kommt eine preisgekrönte Produktion über den amerikanischen Gründungsvater Alexander Hamilton nach Hamburg. Zusammen mit dem Musical „Mamma Mia“ und den Hits von ABBA soll es für ein herbstliches Highlight in der Stadt an der Elbe sorgen.

Doch auch der Sommer soll mit anständigen Besucherzahlen überbrückt werden. Dabei hofft Rohde, dass der Tourismus in den Metropolen Hamburg und Berlin wieder anzieht und Urlauber in die Theater spült.

Ansonsten meint er, gehöre der Musicalbesuch zum Freizeitverhalten der Deutschen. Und geht davon aus, dass es unter anderen die tristen Themen des Alltags wie Inflation, der Ukraine-Konflikt und die Klimadebatte sind, die das Publikum wieder verstärkt ins Theater treiben. „Denn“, so Rohde, „wir bieten den Menschen einen Fluchtpunkt an, aus dem Alltag auszubrechen und die Seele baumeln zu lassen.“

Stage Entertainment Deutschland mit Sitz in Hamburg, ist mit insgesamt elf Shows im Jahre 2022 in Hamburg, Berlin und Stuttgart vertreten und mit Abstand der größte Anbieter von Musicals in Deutschland.Das Unternehmen beschäftigt 1.500 Mitarbeiter, verfügt über neun Theater und zählt jährlich rund vier Millionen Besucher in seinen Spielstätten. Dabei erwirtschaftet es einen jährlichen Umsatz von rund 310 Millionen Euro.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: US-Aktien steuern mit Gewinnen auf das Jahresende zu, Goldpreis erreicht neues Rekordhoch
22.12.2025

Die US-Aktien legten am Montag zu, wobei die drei großen Indizes den dritten Tag in Folge Gewinne verzeichneten. Gold setzte seine Rallye...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Globale Wirtschaft: Fed-Zurückhaltung bremst Wachstum und Aktienmärkte weltweit
22.12.2025

Nach der starken Rally an den Aktienmärkten mehren sich die Zweifel, ob das globale Wachstum ohne neue geldpolitische Impulse tragfähig...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundeskartellamt verhängt zehn Millionen Euro Bußgeld
22.12.2025

Zehn Millionen Euro Bußgeld – das klingt nach wenig für Deutschlands oberste Wettbewerbshüter. Tatsächlich ist es ein deutlicher...

DWN
Finanzen
Finanzen Persönliche Daten bei Banken: Was Sie preisgeben müssen - und was nicht
22.12.2025

Bevor Banken Konten, Kredite oder Depots freigeben, sammeln sie umfangreiche Daten. Doch nicht jede Auskunft ist verpflichtend – viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Schaeffler-Aktie vor dem Ausbruch: Zehn Prozent Umsatz aus neuen Geschäften
22.12.2025

Während andere Rüstungsaktien nach ihrer Rally ins Stocken geraten, schiebt sich ein Industriekonzern überraschend nach vorn. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Fallender Ölpreis hält Kraftstoffpreise vor den Feiertagen niedrig
22.12.2025

Der Ölpreis ist erstmals seit Beginn des Ukrainekriegs unter 60 US-Dollar gefallen. Für Verbraucher bedeutet das niedrige...

DWN
Technologie
Technologie Smart Cities: Fluch oder Segen?
22.12.2025

Smart Cities sind längst keine Zukunftsmusik mehr. In Städten wie Grevenbroich testen Sensoren, Kameras und KI das urbane Leben der...

DWN
Politik
Politik EU-Ukraine-Finanzierung: Milliardenkredit ohne Zugriff auf russisches Vermögen – die Hintergründe
22.12.2025

Die EU sucht nach Wegen, die Ukraine finanziell zu stützen, ohne neue politische Bruchlinien in der Union zu erzeugen. Doch welche Folgen...