Unternehmen

Deutschland: Tourismus-Portale verlieren Marktanteile

Immer mehr Hotelgäste buchen wieder direkt bei den Hotels.
17.06.2022 15:04
Aktualisiert: 17.06.2022 15:04
Lesezeit: 1 min
Deutschland: Tourismus-Portale verlieren Marktanteile
Urlauber buchen wieder vermehrt direkt per Telefon, E-Mail über die Internetseiten oder direkt am Empfang des Hotels ihren Urlaub. (Foto: dpa) Foto: Clara Margais

Per Telefon, E-Mail, über die Internetseiten oder direkt am Empfang: Der Anteil der Hotelgäste, die wieder häufiger direkt buchen, ist erstmals wieder gestiegen.

Nach Jahren des Wachstums der Online-Portale bei Hotelbuchungen verlieren sie jetzt in Deutschland erstmals Marktanteile. Der Grund dafür dürfte neben den Pandemie-Folgen auch ein Gerichtsurteil des Bundesgerichtshofes (BGH) sein.

Die Karlsruher Richterinnen und Richter haben im Jahr 2021 demnach entschieden, dass Bestpreisklauseln für die Durchführung des Plattformvertrages zwischen Online-Anbietern und den Hotelunternehmen mit dem Kartellrecht nicht vereinbar seien. Die Folge: Die Anbieter von Hotels können den Gästen direkt auch günstigere Zimmerpreise als ein Online-Portal anbieten.

Eine von dem europäischen Hotelverband Hotrec (Hotels, Restaurants & Cafés in Europa) veröffentlichte Studie zeigt, dass der gemeinsame Marktanteil von Booking.com, HRS und ähnlichen Internetvermittlern in Deutschland 2021 auf 29,2 Prozent abgerutscht ist. Zwischen den Jahren 2013 und 2019 war er noch von 20,6 auf 30,9 gestiegen. Bei der Ermittlung der Daten wurden insgesamt 3.900 Hotelbetreiber in Europa befragt.

Von dieser rückgängigen Buchungs-Entwicklung der Online-Portale profitieren in erster Linie die Hotels selbst. Sie konnten bei ihren Direkt-Reservierungen im vergangen Jahr 3,2 Prozentpunkte gegenüber 2019 gewinnen. Der Anteil der Hotelgäste, die direkt gebucht hat, war in den sechs Jahren zuvor von 67,3 Prozent auf 59, 7 Prozent geschrumpft.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Finanzen
Finanzen Inflationskrise USA: Warum 2026 zum gefährlichsten Jahr werden könnte
26.12.2025

Die Warnung eines führenden Ökonomen zeichnet ein düsteres Bild für die USA. Die Rückkehr einer hartnäckigen Inflationswelle könnte...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Familienunternehmen Voelkel: Mit Ingwer-Shots zur größten Bio-Safterei der Welt
26.12.2025

Voelkel ist bekannt für seine Obst- und Gemüsesäfte aus biologischem Anbau. Stefan Voelkel leitet das Unternehmen in dritter Generation...

DWN
Technologie
Technologie Autonomes Fahren: Bolt bringt chinesische Technologie nach Europa
26.12.2025

Europa erlebt eine neue Phase im Wettbewerb um autonome Mobilität, da chinesische Technologieanbieter zunehmend mit großen...

DWN
Panorama
Panorama Die spektakulärsten Weihnachtsbäume weltweit: Wenn Tradition zur Show wird
26.12.2025

Lichtermeere, Rekordhöhen und ungewöhnliche Kulissen: Rund um den Globus werden Weihnachtsbäume zu echten Spektakeln. Von italienischen...

DWN
Immobilien
Immobilien The Line: Saudi Arabiens hochgestapelte Megacity quer durch die Wüste
26.12.2025

Eines der wohl ambitioniertesten und innovativsten Infrastrukturprojekte unserer Zeit ist The Line. Die von Saudi-Arabien geplante...

DWN
Finanzen
Finanzen Dotcom-Blase der 1990er: Wie Spekulationen den Markt auf den Kopf stellte
26.12.2025

Die späten 1990er Jahre waren geprägt von einem beispiellosen Börsenboom im Technologiesektor, der als Dotcom-Blase bekannt wurde....

DWN
Politik
Politik Demokratie unter Dauerstress: Der globale Trend zur Autokratie
26.12.2025

2026 könnte zum Wendepunkt werden: Von Washington bis Berlin geraten liberale Demokratien unter Druck. Autokraten gewinnen Einfluss,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Prognose: Startet die deutsche Wirtschaft 2026 endlich durch?
25.12.2025

Drei Jahre Flaute, kaum Wachstum – doch 2026 könnte die deutsche Wirtschaft endlich drehen. Prognosen deuten auf leichte Erholung,...