Politik

DWN SPEZIAL: Französische Fallschirmjäger springen über Estland ab

Der Einsatz geschah kurzfristig und überraschend.
24.06.2022 16:52
Aktualisiert: 24.06.2022 16:52
Lesezeit: 1 min
DWN SPEZIAL: Französische Fallschirmjäger springen über Estland ab
Französische Soldaten springen im Rahmen eines NATO-Einsatzes in Estland über estnischem Gebiet ab. (Foto: dpa) Foto: Uncredited

Im Rahmen eines überraschend und kurzfristig angesetzten Manövers sind mehr als 100 französische Fallschirmjäger der 11. Französischen Luftlandebrigade über Estland abgesprungen. Die Elitesoldaten waren von ihrem Stützpunkt in Orleans zunächst nach Korsika und von dort ins rund 2.200 Kilometer entfernte Estland geflogen worden, wo sie anschließend von einer A-400M absprangen und zusammen mit estnischen Einheiten an dem gemeinsamen taktischen Manöver "Donner Luchs" teilnahmen. Dieses umfasste unter anderem den Nahkampf und die Erstürmung zweier Gebäude.

Laut einer Mitteilung des französischen Verteidigungsministeriums wurde das Manöver als ein Akt "strategischer Solidarität" mit dem kleinen baltischen 1,3-Millionen-Einwohner-Land durchgeführt. Die Operation demonstriere "die Fähigkeit der französischen Streitkräfte, in einem Notfall einzugreifen und einen Verbündeten zu unterstützen", heißt es weiter.

In einer Mitteilung der Nato heißt es: "Die Operation ´Donner Luchs´ illustriert und betont die Fähigkeit der französischen Streitkräfte, sehr rasch und in kurzer Zeit jederzeit und überall jeden Nato-Verbündeten in Europa zu unterstützen. Die Fallschirmjäger-Operation ist ein zusätzliches Element der Abschreckung und Verteidigungsstellung der Nato an ihrer Ostflanke, vor allem in den baltischen Staaten ... . Sie hat die Interoperabilität zwischen den französischen und estnischen Streitkräften gestärkt. Sie ermöglicht es französischen und estnischen Soldaten, gemeinsam für die Verteidigung und die Sicherheit des Bündnisses zu agieren."

Das kleine EU-Land Estland grenzt an die Russische Föderation, wobei die Grenze zum russischen Nachbarn rund 300 Kilometer lang ist. Die Präsenz des mächtigen Nachbarn hängt wie ein Damoklesschwert über dem Land.

Frankreich war eines der ersten Länder, das nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine am 24. Februar seine Truppen an die Ostflanke Europas schickte. Dabei hat das Land rund 500 Soldaten im Rahmen der Schnellen Eingreiftruppe der NATO in Rumänien stationiert, und ist seit Beginn des Krieges ein wichtiger Akteur bei der Verstärkung der NATO-Kräfte an der Ostflanke des Bündnisses.

Bei einem kürzlichen Besuch der in Rumänien stationierten französischen Truppen betonte der französische Präsident Emmanuel Macron die Verpflichtung seines Landes, "Europa zu verteidigen, während wieder Krieg geführt wird".

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Wie schützt man seine Krypto-Wallet? CLS Mining ermöglicht Nutzern eine stabile tägliche Rendite von 6.300 €.

Der Kryptowährungsmarkt erholte sich heute umfassend, die Stimmung verbesserte sich deutlich. Meme-Coins führten den Markt erneut an....

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Crash: Wie Zinsen und KI die Kryptomärkte unter Druck setzen
21.11.2025

Die jüngsten Turbulenzen an den Kryptomärkten stellen Anleger, Unternehmen und Regulierer gleichermaßen auf die Probe. Welche Kräfte...

DWN
Politik
Politik Koalition unter Druck: Bundesrat zwingt Merz-Regierung in den Vermittlungsausschuss
21.11.2025

Die Stimmung in der Koalition mau, der Rentenstreit noch längst nicht ausgestanden – jetzt legt sich auch noch der Bundesrat quer. Er...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Ein Mundscan reicht: Das Healthtech DentalTwin erstellt KI-basierte Modelle für Zahnersatz
21.11.2025

Mithilfe KI-basierter Datengenerierung verlagert das Start-up DentalTwin die Zahnprothetik ins Digitale. Das dürfte nicht nur Praxen und...

DWN
Politik
Politik EU lockert Datenschutz: Digitaler Omnibus reformiert Regeln für KI
21.11.2025

Europa steht bei der Digitalpolitik vor einem Wendepunkt, an dem Wettbewerbsfähigkeit und Schutz von Bürgerrechten neu austariert werden....

DWN
Politik
Politik US-Wirtschaftselite, Ex-Präsidenten und die Epstein-Akten: Verbindungen zu Politik und Tech-Milieu offengelegt
21.11.2025

Mit jeder neuen Aktenveröffentlichung im Fall Jeffrey Epstein treten weitere Verbindungen zwischen politischen Entscheidern, Finanzeliten...

DWN
Panorama
Panorama Ansteigende Gewalt gegen Frauen - Dobrindt: „Nicht-Deutsche Tatverdächtige deutlich überrepräsentiert“
21.11.2025

Frauen werden stündlich Opfer von körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt, so das Bundeskriminalamt. Das Dunkelfeld dürfte um...

DWN
Politik
Politik Schwarzarbeit bekämpfen: Sozialschutz für Paketboten soll dauerhaft gewährleistet werden
21.11.2025

Der Schutz von Paketboten vor Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung wird dauerhaft gestärkt: Der Bundesrat hat die Verlängerung der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Handelsriesen setzen Verbraucher unter Druck – Gutachten kritisiert Marktmacht
21.11.2025

Steigende Lebensmittelpreise sorgen bei vielen Verbrauchern für Unmut – und laut einem aktuellen Gutachten der Monopolkommission liegt...