Unternehmen

Aldi Süd: Neuer Biopartner am Start

Der deutsche Discountriese Aldi Süd arbeitet künftig mit dem größten internationalen Öko-Verband Naturland zusammen. Und mahnt seine Lieferanten zur unbedingten Liefertreue.
Autor
15.07.2022 15:46
Aktualisiert: 15.07.2022 15:46
Lesezeit: 2 min
Aldi Süd: Neuer Biopartner am Start
Aldi Süd setzt verstärkt auf Bio-Ware und mahnt gleichzeitig seine Lieferanten die Warenversorgung sicherzustellen. (Foto: dpa) Foto: Tobias Hase

Aldi Süd mit mehr Qualität: „Der deutsche Discountriese Aldi Süd wird künftig mit dem deutschen Öko-Verband Naturland zusammenarbeiten,“ bestätigt Markus Fadl, Pressesprecher des Öko-Verbandes, gegenüber den DWN. Und: „Das Ziel der Bundesregierung von 30 Prozent Bio bis 2030 können wir nur dann erreichen, wenn wir auch 30 Prozent der Regale umstellen. Die Chancen dafür sind gegeben“, so Fadl, „weil viele Handelsunternehmen aktiv am Ausbau ihrer Bio-Sortimente arbeiteten.

Zwar steht noch nicht fest, wann die Waren der einzelnen im Öko-Verband organisierten Landwirte in den Regalen von Aldi gelistet werden. Allerdings schließt Aldi Süd damit zumindest in seinen rund 1960 deutschen Filialen schon mal die Lücke bei Bio-Verbandsware und befindet sich damit in guter Gesellschaft.

Auch der international tätige Handelskonzern Rewe mit Sitz in Köln arbeitet bereits seit 2009 mit dem Naturland-Verband zusammen, der die Bio-Eigenmarken des Einzelhändlers zertifiziert. Ebenso wie die Bio-Eigenmarken der zwei deutschen Drogeriemarktketten DM und Rossmann, sowie von tegut und dennree. „Das jüngste Beispiel ist die neue Marke Naturkind von EDEKA und Netto“, so Fadl.

Naturland ist der größte internationale Verband für ökologischen Landbau mit Sitz im bayrischen Gräfelfing. Es ist eine Gemeinschaft von Mitgliedern aus Landwirtschaft, Fischerei und Waldwirtschaft, die mit rund 1000 Naturland-Partnern in der Verarbeitung, Handel und Gastronomie zusammenarbeiten.

Insgesamt ist der Verband weltweit in 60 Ländern mit 140.000 Bio-Landwirten vertreten, die nach den Richtlinien des Verbandes arbeiten. Allein in Deutschland zählt Naturland 4500 geprüfte Mitglieder, die das Naturland-Siegel tragen dürfen. Übrigens: „Es geht in vielerlei Hinsicht über den EU-Biostandard hinaus,“ sagt Fadl.

Der im Jahr 1982 gegründete Verband legt besonderen Wert auf die Regionalität der Produkte ihrer jeweiligen Mitglieder. Diese produzieren und setzen die Produkte im Sinne des Verbandes ab. Die einzelnen Handelshäuser hingegen profitieren von einer Zusammenarbeit mit Naturland, weil sie mit dem Namen beim Endverbraucher für hohe Qualität und Nachhaltigkeit werben können.

Aldi Süd mahnt zur Liefertreue und Aldi Nord eröffnet Filialen auf den Kanaren

Gleichzeitig mit der Erweiterung der Bio-Palette in den einzelnen Filialen mahnt Aldi Süd derzeit seine Lieferanten, die Warenversorgung sicherzustellen. Dabei fordert der Discounter von den einzelnen Herstellern mit Blick auf das Jahresendgeschäft absolute Liefertreue ein, andernfalls drohe den Lieferanten eine Ersatzforderung für den entgangenen Gewinn bei Nicht-Lieferung.

Aldi Nord hingegen scheint wenig beeindruckt davon zu sein, dass viele Kunden aufgrund der gestiegenen Preise weniger einkaufen und eröffnet pünktlich zur deutschen Urlaubszeit seine ersten Märkte auf den Kanarischen Inseln. Dabei gibt es in jeweils zwei Filialen auf Teneriffa und Gran Canaria ab sofort viele Aldi-Eigenmarkten und ein Sortiment von rund 330 regionalen Produkten, die von den Inseln stammen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Das Zeitalter des intelligenten passiven Einkommens: Bitcoin-Mining mit BlackchainMining

In der heutigen, sich rasant entwickelnden digitalen Wirtschaft sind Kryptowährungen wie Bitcoin nicht nur Vermögenswerte, sondern auch...

 

 

DWN
Unternehmen
Unternehmen Volkswagen beendet Fahrzeugproduktion: Umbaupläne für Gläserne Manufaktur in Dresden
10.12.2025

Die VW-Fahrzeugproduktion in Dresden endet aus wirtschaftlichen Gründen nach mehr als 20 Jahren. Über die Zukunft des ehemaligen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jobabbau bei BASF und Co.: Deutsche Chemie-Industrie historisch schlecht ausgelastet
10.12.2025

Teure Energie, Wirtschaftskrise und Preisdruck: Die deutsche Chemiebranche steckt in der schwierigsten Krise seit 25 Jahren. Auch 2026...

DWN
Politik
Politik Schutz vor Einschüchterung: Bundesregierung beschließt besseren Schutz vor Schikane-Klagen
10.12.2025

Die Bundesregierung schützt Journalisten, Wissenschaftler und Aktivisten künftig besser vor sogenannten Schikane-Klagen. Mit dem Vorhaben...

DWN
Finanzen
Finanzen Kapitalmarkt 2026: Mehr Börsengänge in Deutschland und Europa erwartet
10.12.2025

Mit Ottobock, TKMS und Aumovio zählen drei deutsche Börsendebüts zu den gewichtigsten in Europa im laufenden Jahr. Doch viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Weihnachtsfeier steuerlich absetzen: So gelingt es – Tipps vom Steuerberater
10.12.2025

Viele Unternehmen möchten ihre Weihnachtsfeier steuerlich absetzen und gleichzeitig die Kosten im Blick behalten. Eine gut geplante Feier...

DWN
Politik
Politik „Reichsbürger“-Verfahren: Prinz Reuß wird zu Vorwürfen sprechen
10.12.2025

Der mutmaßliche „Reichsbürger“ Heinrich XIII. Prinz Reuß wird zu den Vorwürfen eines geplanten „Staatsstreichs“ Stellung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Blase: Warum die Rekordausgaben der Tech-Giganten zum Risiko werden
10.12.2025

Die Tech-Konzerne pumpen Milliarden in künstliche Intelligenz und treiben ihre Investitionslast auf historische Höhen. Doch aus dem...

DWN
Politik
Politik Kampf gegen den Klimawandel: EU-Einigung auf Klimaschutzziel für 2040
10.12.2025

Die neuen Klimaziele der EU stehen fest: Der Treibhausgasausstoß soll bis 2040 um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. Bei der...