Deutschland

Unikliniken NRW: Streik ist beigelegt

Nach gut zwölf Streikwochen haben sich die Tarifpartner in NRW auf ein Eckpunktepapier geeinigt.
Autor
20.07.2022 16:22
Lesezeit: 1 min
Unikliniken NRW: Streik ist beigelegt
Nach zwölf Wochen kehrten die Bediensteten der Uni-Kliniken in NRW wieder an ihre Arbeitsplätze zurück. (Foto: dpa) Foto: Roland Weihrauch

Heute sind die Bediensteten der sechs Uni-Kliniken in NRW nach einem rund zwölf Wochen andauernden Streik wieder an ihre Arbeitsplätze zurückgekehrt.

Die beiden Tarifpartner, sprich die Vertreter der Uni-Kliniken, und die Arbeitnehmer-Vertreter, haben sich auf ein Eckpunktepapier geeinigt.

Bis zum 5. August haben jetzt die einzelnen Mitarbeiter der Uni-Kliniken Bonn, Münster, Köln, Düsseldorf, Essen und Aachen und Mitglieder der Gewerkschaft ver.di die Möglichkeit, über das Papier abzustimmen. Sollte die Mehrheit der Abstimmenden dafür sein, tritt der neue Tarifvertrag Entlastung am ersten Januar 2023 in Kraft.

Im Rahmen des Eckpunktepapiers wurden insgesamt vier Modelle für die jeweils verschiedenen Berufsgruppen des Krankenhauspersonals ausgearbeitet. So beinhaltet das erste Modell - es betrifft die Pflege am Bett - ein schichtgenaues Belastungssystem. „Bei einer Unterbesetzung,“ so Veronika Bergen, Mitglied des Delegiertenrates der Unis und selbst Laborantin an der Uni-Klinik Köln, „entsteht ein Belastungspunkt, bei insgesamt sieben davon, hat der entsprechende Pfleger Anrecht auf einen freien Tag.“

Im vierten Modell, das unter anderem die Laborkräfte betrifft, die ursprünglich zu dem nicht refinanzierbaren Bereich der Kliniken gehörten, und deshalb anfangs nicht in den Tarifvertrag Entlastung mit aufgenommen wurden, sollen in den einzelnen Uni-Kliniken noch zusätzlich 30 Mitarbeiter eingestellt werden. Solange die neuen Mitarbeiter nicht eingestellt werden, bekommt das derzeit angestellte Personal drei freie Tag pro Jahr zugesprochen.

Wie die DWN bereits vor Wochen berichtete, wurden ursprünglich all jene Kategorien der Fach-Beschäftigten der Uni-Kliniken wie zum Beispiel die Labor-Mitarbeiter, die Radiologie, der Patientenservice, das Catering, die Kinderkrankenpflege sowie die Mitarbeiter in der ambulanten Behandlung der Chemotherapie für Krebspatienten, bei den Tarifverhandlungen nicht berücksichtigt.

Allerdings hat das Land NRW den Tarifpartnern vor kurzem eine Finanzierungszusage gegeben, die es den Kliniken jetzt erlaubt, auch das Fachpersonal außerhalb der strikten Pflegeberufe zu refinanzieren. Im Unterschied zu normalen Krankenhäusern werden die Uni-Kliniken in NRW vom Land und den einzelnen Krankenkassen bezuschusst.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Crash: Wie Zinsen und KI die Kryptomärkte unter Druck setzen
21.11.2025

Die jüngsten Turbulenzen an den Kryptomärkten stellen Anleger, Unternehmen und Regulierer gleichermaßen auf die Probe. Welche Kräfte...

DWN
Politik
Politik Koalition unter Druck: Bundesrat zwingt Merz-Regierung in den Vermittlungsausschuss
21.11.2025

Die Stimmung in der Koalition mau, der Rentenstreit noch längst nicht ausgestanden – jetzt legt sich auch noch der Bundesrat quer. Er...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Ein Mundscan reicht: Das Healthtech DentalTwin erstellt KI-basierte Modelle für Zahnersatz
21.11.2025

Mithilfe KI-basierter Datengenerierung verlagert das Start-up DentalTwin die Zahnprothetik ins Digitale. Das dürfte nicht nur Praxen und...

DWN
Politik
Politik EU lockert Datenschutz: Digitaler Omnibus reformiert Regeln für KI
21.11.2025

Europa steht bei der Digitalpolitik vor einem Wendepunkt, an dem Wettbewerbsfähigkeit und Schutz von Bürgerrechten neu austariert werden....

DWN
Politik
Politik US-Wirtschaftselite, Ex-Präsidenten und die Epstein-Akten: Verbindungen zu Politik und Tech-Milieu offengelegt
21.11.2025

Mit jeder neuen Aktenveröffentlichung im Fall Jeffrey Epstein treten weitere Verbindungen zwischen politischen Entscheidern, Finanzeliten...

DWN
Panorama
Panorama Ansteigende Gewalt gegen Frauen - Dobrindt: „Nicht-Deutsche Tatverdächtige deutlich überrepräsentiert“
21.11.2025

Frauen werden stündlich Opfer von körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt, so das Bundeskriminalamt. Das Dunkelfeld dürfte um...

DWN
Politik
Politik Schwarzarbeit bekämpfen: Sozialschutz für Paketboten soll dauerhaft gewährleistet werden
21.11.2025

Der Schutz von Paketboten vor Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung wird dauerhaft gestärkt: Der Bundesrat hat die Verlängerung der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Handelsriesen setzen Verbraucher unter Druck – Gutachten kritisiert Marktmacht
21.11.2025

Steigende Lebensmittelpreise sorgen bei vielen Verbrauchern für Unmut – und laut einem aktuellen Gutachten der Monopolkommission liegt...