Wirtschaft

Schweiz zapft strategische Treibstoff-Reserve an

Die Schweiz zapft angesichts einer schwelenden Energie-Krise ihre strategische Reserve an.
25.07.2022 16:00
Aktualisiert: 25.07.2022 16:04
Lesezeit: 1 min
Schweiz zapft strategische Treibstoff-Reserve an
Guy Parmelin, Bundesrat für Wirtschaft. (Foto: dpa) Foto: Marijan Murat

Die Schweiz senkt vorübergehend den vorgeschriebenen Mindestbestand für ihre Notvorräte an Benzin, Diesel und Heizöl. Grund dafür sind Nachschubprobleme im Schiffsverkehr wegen des Niedrigwassers im Rhein sowie bei der Bahn.

Wie das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) am Freitag mitteilte, erlaubt es deshalb, dass die sogenannten Pflichtlager für Mineralölprodukte den Soll-Bestand bis Anfang September um 6,5 Prozent unterschreiten dürfen. Das entspricht einer Menge von 245 000 Kubikmetern oder 27 Prozent eines Monatsabsatzes, wie es hieß.

Das Nachrichtenportal Oilprice berichtet, dass es im Zuge der Senkung des Mindestbestandes zu einer Entnahme von Reserven kommen werde.

Das BWL erläuterte, die langanhaltende Trockenheit habe zu rekordtiefen Pegelständen im Rhein geführt. Deshalb müssten die Rheinschiffe ihre Lademengen drastisch reduzieren. Außerdem habe der grenzüberschreitende Bahnverkehr mit Personalengpässen und Bauarbeiten zu kämpfen. Das führe zu Ausfällen und großen Verspätungen. Die Schweiz versorgt sich aus dem Ausland vor allem über die Bahn und den Rhein mit Mineralölprodukten. Hinzu kommt im Inland die Raffinerie in Cressier im Kanton Neuenburg.

Zuletzt hatte das Land den Mindestbestand für Notvorräte an Benzin, Diesel und Heizöl im Hitzesommer 2018 gesenkt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kakao-Krise eskaliert: Warum Schokolade neu erfunden werden muss
23.12.2025

Schokolade wird teurer, kleiner und zunehmend anders zusammengesetzt. Hinter den Kulissen zwingt die Kakao-Krise Hersteller, Forscher und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen ZF verkauft Fahrerassistenzgeschäft: 3.750 Mitarbeiter wechseln
23.12.2025

ZF zieht die Reißleine. Mit dem Verkauf seines Fahrerassistenzgeschäfts an die Samsung-Tochter Harman trennt sich der angeschlagene...

DWN
Politik
Politik Autoindustrie im Umbruch: EU passt Emmissionsziele an und schafft neuen Spielraum für Hersteller
23.12.2025

Die EU lockert ihre Emissionsziele für neue Autos ab 2035 und eröffnet damit neue Spielräume für alternative Antriebskonzepte. Welche...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Hilfsarbeitskraft: Deutschlands unterschätzte Welle zur Rettung bei Fachkräftemangel
23.12.2025

Die Krise im deutschen Mittelstand ist real: Der Fachkräftemangel lähmt das Wachstum. Die strategische Antwort darauf ist die...

DWN
Finanzen
Finanzen Dividenden 2025: Finanzsektor glänzt, Autobauer kürzen massiv
23.12.2025

Während die Autobranche unter Druck steht, feiern Banken und Versicherer Rekordzahlen. Für deutsche Aktionäre bedeutet das ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold und Silber auf Rekordkurs: Edelmetalle profitieren von Zinserwartungen und Geopolitik
23.12.2025

Edelmetalle rücken erneut in den Fokus der Finanzmärkte und markieren ungewöhnliche Preisbewegungen in einem zunehmend unsicheren...

DWN
Politik
Politik Mike Pompeo über China und Russland: Die wahre Bedrohung für den Westen
23.12.2025

Der frühere US-Außenminister Mike Pompeo entwirft ein Bild globaler Machtverschiebungen, in dem Abschreckung und strategische Klarheit...

DWN
Politik
Politik Nato-Chef Rutte: Wie sich ein Angriff Russlands verhindern lässt
23.12.2025

Ein Nato-Generalsekretär, der von Gefahr spricht, wählt seine Worte nicht leichtfertig. Mark Rutte zeichnet das Bild eines Russland, das...