Finanzen

Anleger ziehen Gelder ab: Gewinn der Fondsgesellschaft DWS schrumpft

Der Gewinn der DWS sinkt deutlich. Zudem ziehen Anleger ihre Gelder aus den Fondsprodukten des Vermögensverwalter ab.
27.07.2022 13:30
Lesezeit: 1 min
Anleger ziehen Gelder ab: Gewinn der Fondsgesellschaft DWS schrumpft
Weiße Wolken und blauer Himmel spiegeln sich in der Glasfassade des Gebäudes der DWS Group. (Foto: dpa) Foto: Arne Dedert

Wenige Wochen nach dem überraschenden Chefwechsel muss die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS schrumpfende Gewinne und hohe Mittelabflüsse verkraften. Das Konzernergebnis fiel im zweiten Quartal binnen Jahresfrist um rund zehn Prozent auf 155 Millionen Euro, wie Deutschlands größter Vermögensverwalter am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Die Mittelabflüsse im Quartal lagen bei 25 Milliarden Euro. Bei der DWS war in den vergangene Wochen die Unruhe groß. Nicht nur belastete das schwache Börsenumfeld infolge des Ukraine-Kriegs. Die Fondsgesellschaft wechselte zudem nach einer Razzia im Zusammenhang mit Greenwashing-Vorwürfen ihren langjährigen Konzernchef aus. An der Börse konnte die DWS nicht punkten: Die im Kleinwerteindex notierten Aktien büßten knapp ein Prozent auf 25,50 Euro ein.

Vor allem bei Geldmarktprodukten gab es hohe Mittelabflüsse im Quartal. Das verwaltete Vermögen sank auf 833 Milliarden Euro von 859 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Der bereinigte Vorsteuergewinn legte dagegen um elf Prozent auf 273 Millionen Euro zu. Und auch die Erträge stiegen um sieben Prozent auf 671 Millionen Euro. Die DWS sei in stürmischen Zeiten widerstandsfähig geblieben, erklärte der neue Vorstandschef Stefan Hoops. Er unterstrich die Zuwächse im operativen Ergebnis. „Obwohl sich das Umfeld im zweiten Quartal weiter signifikant verschlechtert hat, ist es uns gelungen, den höchsten bereinigten Vorsteuergewinn zu erzielen, den wir jemals in einem zweiten Quartal und einem ersten Halbjahr erreichen konnten.“

Die wegen Greenwashing-Vorwürfen schon länger in den Schlagzeilen stehende Fondsgesellschaft hatte vor kurzem einen Wechsel an der Führungsspitze vollzogen. Nach einer Razzia Ende Mai wegen des Verdachts auf Kapitalanlagebetrug hatte Asoka Wöhrmann, der die Gesellschaft seit 2018 geleitet hatte, seinen Hut genommen. Die DWS hat die Vorwürfe des Greenwashing bei der Vermarktung grüner Finanzprodukte stets bestritten. Wöhrmanns Nachfolger an der DWS-Spitze Hoops, der ehemalige Leiter der Unternehmensbank der Deutschen Bank, hat sich auf die Fahnen geschrieben, das Vertrauen in die Fondsgesellschaft wieder herzustellen. Die Greenwashing-Anschuldigungen waren erstmals 2021 aufgekommen. Die frühere Leiterin des Unternehmensbereichs Nachhaltigkeit, Desiree Fixler, hatte der Gesellschaft vorgeworfen, sie sei zu lax mit den sogenannten ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) umgegangen.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Prominenter China-Experte zeichnet düsteres Bild für Europa: „Es wird ziemlich schlimm“
13.12.2025

Europa wähnt sich sicher, doch die nächste ökonomische Erschütterung rollt bereits heran. Der prominente China-Analyst Dan Wang...

DWN
Finanzen
Finanzen Falsche Gehaltsgruppe: Was kann ich tun, wenn meine Gehaltseinstufung nicht zum Tarifvertrag passt?
13.12.2025

Viele Beschäftigte merken erst spät, dass ihre Gehaltsgruppe im Tarifvertrag nicht zur Arbeit passt. Das kann monatlich bares Geld...

DWN
Technologie
Technologie Lidl krempelt den Einkauf um: Warum die Scan-and-Go-Technologie den Handel umdreht
13.12.2025

Litauens Handelsketten treiben den digitalen Umbruch voran. Das Selbstscansystem Scan & Go kommt nun in die Lidl Filialen. Bisher wurde...

DWN
Politik
Politik Billigfluglinien bereiten sich bereits auf Flüge in die Ukraine vor
13.12.2025

Wizz Air, Ryanair und EasyJet bringen sich in Stellung. Europas Billigfluglinien planen bereits ihre Rückkehr in die Ukraine und rechnen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europa-Krise vertieft sich: JPMorgan warnt vor dramatischen Folgen für Amerika
13.12.2025

Die Warnungen von JPMorgan Chef Jamie Dimon treffen Europa in einer Phase wachsender politischer Unsicherheit. Seine Kritik an der...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Textilrecycling: Wie eine schwedische Gründerin die Branche unter Druck setzt
12.12.2025

Ein junges schwedisches Unternehmen behauptet, die nachhaltigste Lösung für das Textilrecycling gefunden zu haben. Die Methode nutzt CO2,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Shein, Temu & Co. betroffen: EU erhöht Kosten für Billigpakete aus Drittstaaten
12.12.2025

Um die Flut günstiger Online-Pakete aus Ländern wie China einzudämmen, beschließt die EU eine neue Importabgabe. Ab Juli 2026 sollen...

DWN
Politik
Politik Regierung reagiert auf Cyberangriffe: Russlands Botschafter einbestellt
12.12.2025

Nach einer Reihe hybrider Angriffe, darunter Falschnachrichten, manipulierte Videos und eine Hacker-Attacke, hat die Bundesregierung...