Politik

Topverdiener profitieren am meisten von Lindners Steuerplänen

Lesezeit: 1 min
28.07.2022 16:35
Zwar plant der Finanzminister Christian Lindner Steuersenkungen, jedoch würde er damit Topverdienern mehr helfen als einkommensschwachen Berufsgruppen.
Topverdiener profitieren am meisten von Lindners Steuerplänen
Die Steuerpläne von Finanzminister Christian Lindner stoßen bei weiten Teilen der Bevölkerung auf Kritik. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Steuerpläne entlasten Topverdiener am stärksten: Der Finanzminister Christian Lindner plant Steuersenkungen, um die Bundesbürger in der derzeitigen Krisenlage zu entlasten. Allerdings: Berechnungen zeigen, dass vor allem Topverdiener davon profitieren würden, Menschen mit einem geringeren Einkommen würden sie dagegen weniger nützen. Das geht aus Rechnungen der Arbeitnehmerkammer Bremen hervor.

Wenn Lindner etwa alle Tarifeckwerte – sie stellen das zu versteuernde Einkommen dar - um sechs Prozent verschiebt, dann bringt das einem Single mit 100.000 Euro Bruttoeinkommen 600 Euro. Verdient er sechs Mal so viel, spart er 1100 Euro Steuern. Einem kinderlosen Ehepaar mit diesem Gehalt winken sogar 1700 Euro Entlastung.

Dagegen würde eine vierköpfige Familie mit 40.000 Euro Einkommen nur um 300 Euro entlastet, eine Alleinerziehende mit dem halben Gehalt um 100 Euro. Und das, obwohl die einkommensschwachen Berufsgruppen weit stärker von der Inflation betroffen sind, da Nahrung und Energie einen größeren Teil ihrer Ausgaben ausmachen.

Nach weiteren Berechnungen wären Direktzahlungen sozial weit ausgewogener als Steuersenkungen. Denn rund 90 Prozent der Bevölkerung würde von einer Direktzahlung von 600 Euro stärker profitieren als vom Abbau der kalten Progression. Dieser ist erst für eine Familie mit zwei Kindern lukrativer, die über 130.000 Euro im Jahr verdient.

„Wir brauchen weitere Entlastungspakete“, erklärt dazu der SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Schrodi. „Aber dabei müssen wir zielgenau jenen helfen, die es am nötigsten haben. 600 Euro direkt bringen einem Wenigverdiener mehr als einem Großverdiener.“


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf die...