Politik

Odessa: Erstes Schiff mit Getreide hat die Ukraine verlassen

Ein erstes Frachtschiff hat heute vormittags den Hafen von Odessa mit 26.000 Tonnen Getreide an Bord verlassen.
01.08.2022 10:00
Aktualisiert: 01.08.2022 10:06
Lesezeit: 1 min
Odessa: Erstes Schiff mit Getreide hat die Ukraine verlassen
Das unter der Flagge von Sierra Leone fahrende Frachtschiff Razoni verlässt mit 26.000 Tonnen ukrainischem Getreide an Bord den Hafen von Odessa. (Foto: dpa) Foto: Uncredited

Der Sender CNN Türk vermeldete heute vormittags unter Berufung auf das türkische Verteidigungsministerium, dass ein erstes Frachtschiff den Hafen von Odessa verlassen hat. Das Schiff "Razoni" ist damit der erste mit Getreide beladene Frachter, der seit dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar dieses Jahres in See sticht.

Das Schiff ist mit Mais beladen und ist heute Morgen in Richtung Libanon aufgebrochen. Die Kriegsgegner Ukraine und Russland hatten unter Vermittlung der UN und der Türkei am 22. Juli in Istanbul ein Abkommen unterzeichnet, um von drei Häfen Getreideausfuhren aus der Ukraine zu ermöglichen.

Am vergangenen Mittwoch war dann in Istanbul ein Zentrum zur Kontrolle der Getreideexporte eröffnet worden. Schiffe sollen bei der Durchfahrt durch die Meerenge Bosporus, also bei Ein- und Ausfahrt ins Schwarze Meer, inspiziert werden, um sicherzustellen, dass sie keine Waffen oder Ähnliches geladen haben. Das Zentrum ist mit Vertretern aus der Ukraine, Russland, der UN und der Türkei besetzt.

Bis heute konnte wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine das Getreide nicht aus dem Land exportiert werden, auch weil die russische Kriegsmarine die ukrainischen Häfen am Schwarzen Meer blockierte. Mehrere Häfen, darunter in der Stadt Mariupol sind von Russland besetzt worden, und der Hafen von Mykolajiw stark beschädigt. Deshalb drehten sich die Gespräche in Istanbul in erster Linie um die Freigabe des Hafens von Odessa.

Von der Vorjahresernte warten ukrainischen Angaben zufolge noch über 20 Millionen Tonnen Getreide auf die Ausfuhr. Wegen ausbleibender Getreidelieferungen befürchten die UN zunehmend Hungerkrisen auf der Welt.

Kurz vor dem ersten Getreideexport am heutigen Tag ist einer der wichtigsten Getreidehändler in der Ukraine, Oleksij Wadaturskyj, bei russischen Angriffen auf die südukrainisches Stadt Mykolajiw in seinem Wohnhaus zusammen mit seiner Frau ums Leben gekommen. Daraufhin erhob der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak im Messengerdienst Telegram den Vorwurf einer vorsätzlichen Tötung. (ps)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Kryptowährungsmarkt im Fokus: ETFs, XRP und Moon Hash – Weihnachtsbonusverträge beflügeln Cloud-Computing-Trends

Zum Jahresende erlebt der Kryptowährungsmarkt einen neuen Aufschwung. Kryptowährungs-ETFs und XRP ziehen zunehmend Gelder traditioneller...

DWN
Finanzen
Finanzen Jetzt Tesla-Aktie kaufen? Welche Erwartungen Investoren an Elon Musk haben
21.12.2025

Visionäre Unternehmer haben an den Kapitalmärkten immer wieder ganze Branchen neu geordnet. Ob Tesla-Aktien weiterhin von technologischem...

DWN
Panorama
Panorama Gaudís Sagrada Família: Der höchste Kirchturm der Welt
21.12.2025

Barcelona feiert 2026 die Architektur – und ein Turm der Sagrada Família soll Geschichte schreiben. Doch hinter dem Rekord stecken Geld,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Leadership-Coach Lars Krimpenfort: „Klopp ist ein gutes Beispiel für klare Führung unter Druck“
21.12.2025

Im Mittelstand steigen die Belastungen gefühlt täglich. Wie gelingt es Führungskräften dennoch, unter Druck richtig zu entscheiden?...

DWN
Politik
Politik EU-Kapitalmarktunion: Warum kleine Staaten um ihre Finanzmacht kämpfen
21.12.2025

Die EU will ihren Kapitalmarkt neu ordnen und zentrale Aufsichtsrechte nach Paris verlagern, während kleinere Staaten den Verlust ihrer...

DWN
Panorama
Panorama DWN-Wochenrückblick KW 51: Die wichtigsten Analysen der Woche
21.12.2025

Im DWN Wochenrückblick KW 51 fassen wir die zentralen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen der vergangenen Woche zusammen....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mittelstand vor existenziellen Problemen: Keine Aufträge und schlechte Rahmenbedingungen
21.12.2025

Wie eine aktuelle Umfrage des ifo-Instituts ergab, sehen sich 8,1 Prozent der befragten Firmen direkt in ihrer wirtschaftlichen Existenz...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-Zölle auf Kleinsendungen: Neue Abgabe trifft Online-Bestellungen aus Drittstaaten
21.12.2025

Der Online-Handel mit günstigen Waren aus Drittstaaten wächst rasant und stellt den europäischen Binnenmarkt vor strukturelle...

DWN
Finanzen
Finanzen Topanalyst enthüllt: Das sind die attraktivsten Rüstungsaktien
21.12.2025

Die globale Sicherheitslage wandelt sich rasant, und die Verteidigungsindustrie gewinnt an Bedeutung für Regierungen und Kapitalmärkte....