Politik

Deutschland liefert Ukraine weitere Waffen für 500 Millionen Euro

Bundeskanzler Scholz hat der Ukraine unter anderem Raketenwerfer versprochen. Zudem soll die Slowakei in einem Ringtausch 15 Leopard-Panzer erhalten.
23.08.2022 17:49
Aktualisiert: 23.08.2022 17:49
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Deutschland wird seine Waffenlieferungen an die Ukraine deutlich aufstocken. Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte am Dienstag in Kanada nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters aus Regierungskreisen neue umfangreiche Lieferungen an, die einen Wert von mehr als 500 Millionen Euro haben sollen.

So wolle die Bundesregierung der Ukraine drei zusätzliche Luftabwehrsysteme des Typs Iris-T, ein Dutzend Bergepanzer, 20 Raketenwerfer sowie Präzisionsmunition und Antidrohnengeräte liefern. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht erklärte zudem in Berlin, Deutschland sei beim Ringtausch mit der Slowakei für weitere Waffenlieferungen an die Ukraine vorangekommen.

Seit Wochen gibt es auch in der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP heftige Debatten, ob Deutschland der Ukraine nicht mehr Waffen liefern sollte. Scholz hatte stets betont, dass die Bundesregierung keinen Alleingang gehen wolle, aber entschlossen sei, weitere Hilfe zu leisten.

Kanadas Premierminister Justin Trudeau hatte am Montag nach Gesprächen mit Scholz gemahnt, dass der russische Präsident Wladimir Putin den Krieg in der Ukraine nicht gewinnen dürfe. Beide betonten, dass sie der Ukraine helfen würden, solange der Krieg dauere.

In einer Online-Konferenz zur Ukraine in Toronto machte Scholz nun die Ankündigung einer substanziellen Aufstockung der deutschen militärischen Hilfe, ohne Details zu nennen. Das Material soll 2023, teilweise aber auch schon 2022 geliefert werden. Der Haushaltsausschuss des Bundestages müsse den Ausgaben aber noch zustimmen.

Auch beim Ringtausch mit den osteuropäischen Ländern gibt es nun Fortschritte. Dabei sollen Nato-Partner sowjetisches Material aus ihren eigenen Beständen abgeben, dafür aber dann Material von der Bundeswehr oder der deutschen Industrie erhalten.

Die Slowakei soll laut dem am Dienstag unterzeichneten Absichtserklärung 30 alte Panzer aus russischer Produktion an die Ukraine liefern. An die Slowakei sollen dann 15 Kampfpanzer Leopard 2 A4 aus dem Bestand der Industrie an die Slowakei geliefert werden. Bei der Vereinbarung mit der Slowakei soll es neben den Panzern auch um Munition, Ersatzteile und die benötigte Ausbildung gehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie KI-Modell erreicht 76 Prozent Genauigkeit bei Krankheitsvorhersagen
03.10.2025

Ein KI-Modell sagt mit 76 Prozent Genauigkeit den Verlauf von Krankheiten voraus. Und zwar Jahrzehnte im Voraus. Forscher sehen darin den...

DWN
Technologie
Technologie Quantencomputer bedrohen Banken, Staaten und Bürger: Daten von heute sind morgen Freiwild
03.10.2025

Quantencomputer versprechen eine technologische Revolution – doch sie könnten binnen Minuten die gängigsten Verschlüsselungen knacken....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA-Shutdown: Welche Folgen drohen für Reisen und Tourismus
02.10.2025

Ein USA-Shutdown könnte die Funktionsweise zahlreicher Behörden in den Vereinigten Staaten vorübergehend einschränken. Entscheidungen...

DWN
Politik
Politik Putin-Vermögen als Ukrainehilfe: EU prüft Milliarden-Darlehen aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten
02.10.2025

Die EU prüft, wie eingefrorene russische Vermögenswerte als Unterstützung für die Ukraine genutzt werden können. Dabei soll ein...

DWN
Politik
Politik Schwarzbuch der Steuerzahler: Unglaubliche Fälle von Steuerverschwendung
02.10.2025

Der Steuerzahlerbund kritisiert in seinem Schwarzbuch 2025 wieder 100 Fälle von Steuerverschwendung. Auf der Liste stehen Beamte im...

DWN
Politik
Politik Massenproteste in Frankreich: Widerstand gegen geplante Sparmaßnahmen
02.10.2025

Frankreich steht wegen seiner hohen Staatsverschuldung unter Druck, doch geplante Sparmaßnahmen stoßen auf massiven Widerstand....

DWN
Panorama
Panorama Yom Kippur: Zwei Todesopfer bei Angriff vor Synagoge in Manchester
02.10.2025

Am höchsten jüdischen Feiertag, Yom Kippur, ereignet sich in Manchester ein brutaler Angriff: Ein Auto fährt gezielt in eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Infrastrukturprojekt Fehmarnsund: Kosten für den Tunnel nach Dänemark steigen auf über zwei Milliarden
02.10.2025

Der Bau des Tunnels unter dem Fehmarnsund wird deutlich teurer als zunächst veranschlagt. Die Infrastrukturgesellschaft Deges kalkuliert...