Politik

Hyperloop: Pipeline soll Flugzeuge als Transportmittel ablösen

Der Unternehmer Elon Musk will Reisende in Zukunft in einer Art Pipeline durch die Gegend schicken. Per Luftdruck-Antrieb soll dabei sogar die Schallmauer durchbrochen werden. Wissenschaftler streiten darüber, ob die Technologie eine Revolution oder reine Utopie ist.
26.10.2013 22:22
Lesezeit: 1 min

600 Kilometer in 35 Minuten: Diese ultraschnelle Reisezeit von San Francisco nach Los Angeles soll laut Unternehmer und Hightech-Vordenker Elon Musk schon bald Realität werden. Erreichen will er sein Ziel mit der Idee eines Transportmittels der Zukunft namens „Hyperloop“.

Das Konzept basiert nicht auf einer völlig neuen Technologie, sondern verbindet bereits bekannte Antriebsformen zu etwas völlig Neuem. Wie die BloombergBusinessweek berichtet, sollen längsförmige Kapseln in einem Rohr-System von einem Ort zum anderen geschossen werden. In den abgeschlossenen Kabinen sollen jeweils 28 Personen Platz finden. Alle 30 Sekunden könnte nach der Vorstellung des Erfinders eine neue Kapsel starten. Die Shuttles schweben dabei auf einem Luftkissen, um die Reibungsverluste gering zu halten. Auch der Antrieb erfolgt mittels Luftdruck – einem extrem hohen Luftdruck. Um diesen zu erzeugen, wären wohl riesige Mengen an Energie notwendig, meinen Kritiker des Projekts.

Überhaupt ist die Anwendbarkeit von Musks Idee äußerst fragwürdig. Der Unternehmer selbst, dem sonst als Chef des Elektro-Sportauto-Herstellers Tesla und des privaten Raumfahrt-Dienstleisters SpaceX auch nicht langweilig sein dürfte, meint hingegen, sein Transportmittel sei eine effizientere Alternative zu Zug- und Flugverkehr. Ein zweiröhriger Hyperloop sei nicht nur wesentlich schneller und ungefährlicher als die für die Strecke LA-San Francisco in Planung befindliche Hochgeschwindigkeits-Zugverbindung. Er sei auch um den Faktor 10 billiger.

Etwa ein Dutzend Ingenieure von Tesla und SpaceX seien mit der Entwicklung des Konzepts betraut. Ein Prototyp soll aber frühestens im Jahr 2017 fertig sein. Allein der Testbetrieb würde sehr aufwendig und wahrscheinlich auch kostspielig werden, da der Betrieb eines solchen Systems die Errichtung sehr geradliniger und langer Pipeline-Strecken erfordern würde. Ob in Zukunft Menschen mit 1200 km/h durch Röhren geschossen werden, oder sich das Ganze als Science Fiction erweist, muss sich also noch erweisen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kyle Bass: „Europa ist eine Ansammlung gescheiterter Volkswirtschaften“ – Was der US-Investor wirklich meint
30.04.2025

US-Starinvestor Kyle Bass rechnet mit Europa ab – und liefert eine scharfe Analyse, warum der Kontinent für Investoren zur...

DWN
Technologie
Technologie Cyberbedrohungen: Unternehmen stehen vor einer Zeitenwende – Sicherheit wird zur wirtschaftlichen Überlebensfrage
29.04.2025

Die Weltwirtschaft hat einen neuen, unsichtbaren Frontverlauf – und dieser verläuft mitten durch die digitalen Netzwerke globaler...

DWN
Politik
Politik Die Hälfte der Deutschen glaubt: Elektroautos sind ein grüner Bluff – was das für Europa bedeutet
29.04.2025

Trotz Milliardensubventionen verliert die grüne Transformation rasant an Rückhalt. Bürger zweifeln, Experten warnen – Europa droht der...

DWN
Politik
Politik Spionage AfD: Ex-Krah-Mitarbeiter angeklagt
29.04.2025

Ein ehemaliger Mitarbeiter des AfD-Politikers Maximilian Krah steht im Verdacht, für einen chinesischen Geheimdienst gearbeitet zu haben...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Zölle: Deutsche Unternehmen bleiben erstaunlich gelassen
29.04.2025

Trotz der hitzigen Rhetorik aus Washington und düsteren Prognosen internationaler Organisationen wie dem IWF zeigen deutsche Unternehmen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alphabet greift nach Europas Kapital: Anleihe-Offensive des Google-Konzerns mit Signalwirkung
29.04.2025

Die Alphabet-Anleihe ist mehr als ein Finanzmanöver: Sie markiert einen geopolitischen Wendepunkt – und eine Kampfansage im Rennen um...

DWN
Politik
Politik US-Zölle: Trump reagiert auf Druck der Autobranche
29.04.2025

US-Präsident Trump rudert bei seiner Zollpolitik zurück: Nach heftiger Kritik aus der Autoindustrie will das Weiße Haus nun Entlastungen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Wertekrieg: Warum es ökonomisch vernünftig ist, das Wort „Vielfalt“ zu streichen
29.04.2025

Von der internationalen Wirtschaftselite kaum beachtet, vollzieht sich derzeit in den USA eine tektonische Verschiebung – nicht in...