Politik

EU kapituliert vor Fleisch-Lobby: Keine Pflicht zur Angabe der Herkunft

Lesezeit: 1 min
03.11.2013 00:42
Die Kommission will Herkunftskennzeichnungen bei Fleisch verhindern. Obwohl vor wenigen Monaten noch Pferdefleisch europaweit in Fertigprodukten gefunden wurde. Der Nachweis, woher ein Tier kommt, sei zu teuer. Die Produktionskosten würden sich verdoppeln, so die Kommission.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die Empörung um den Skandal um nicht deklariertes Pferdefleisch scheint bei den Mitgliedern der EU-Kommission keinen nachhaltigen Eindruck hinterlassen zu haben.

In einem Bericht spricht sich die Kommission gegen verbindliche Herkunftskennzeichnungen bei Fleisch aus. Begründet wird das mit einem massiven Preisanstieg für die Konsumenten.

Bis zu 50 Prozent sollen die Produktionskosten betragen, bis zu 90 Prozent davon werden auf das Produkt aufgeschlagen und so vom Käufer gezahlt, so die Kommission in ihrem Bericht an das Europäische Parlament und den EU-Rat.

Die Kommission glaubt, dass der Konsument kein Interesse an einer Kennzeichnung habe: Für ihn zähle zuerst der Preis, erst dann die Qualität, so der Bericht. Zwar wünsche sich der Konsument eine Kennzeichnung, aber er wolle nicht dafür zahlen.

Daher sei es nicht notwendig, die Herkunft der Produkte genau auszuweisen.

Seit dem BSE-Skandal gibt es eine Herkunftsbezeichnung für Rindfleisch. Für alle anderen Tierarten empfiehlt die Kommission keine Kennzeichnung, berichtet ORF.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...