Politik

Bundesamt warnt: Giftstoffe in Kräuter-Tee gefunden

Lesezeit: 1 min
15.11.2013 02:30
Schlechte Nachrichten für Gesundheits-Fanatiker: Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt vor Giftstoffen in bestimmten Kräutertee-Sorten, die krebserregend sind. Das Amt rät zu maßvollem Genuss.
Bundesamt warnt: Giftstoffe in Kräuter-Tee gefunden

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat vor dem Konsum von bestimmten Teesorten wie Kräutertee gewarnt. Dabei ging es um so genannte Pyrrolizidinalkaloide (PA), Giftstoffe in Tees. Es seien bei Untersuchungen zu hohe Konzentrationen davon in den Tees gefunden worden, heißt es in der Mitteilung des Instituts.

Krebserregende Stoffe

„Da sich einige der nachweisbaren Pyrrolizidinalkaloide im Tierversuch als geno­toxische Kanze­rogene (genverändernde Krebserreger, Anm. d. Red.) erwiesen haben, sind diese Gehalte zu hoch und sollten möglichst gesenkt werden“, wird der Präsident des Instituts zitiert. Eine akute gesundheitliche Gefährdung sei durch die Pyrrolizidinalkaloide zwar unwahrscheinlich, so das Institut. Aber bei längerfristigem Verzehr überdurchschnittlich hoher Mengen von Tees mit Pyrrolizidin­alkaloiden „könnte, wenn sich die ersten Daten bestätigen, ein Risiko einer gesundheitlichen Gefährdung“ bestehen: insbesondere bei Kindern, Schwangeren und Stillenden. Ab wann von einer überdurchschnittlichen Menge auszugehen ist, gibt das Institut nicht an.

Die Mitteilung des Instituts macht jedoch deutlich, dass eine Senkung dieser Pyrrolizidinalkaloide in den Teesorten schwierig ist. So  würden etwa die „Gehalte einzelner Proben“ auch innerhalb der gleichen Teesorten erheblich schwanken. Deshalb seien sichere Aussagen zum gesundheitlichen Risiko bei regelmäßiger Aufnahme belasteter Teeaufgüsse derzeit noch nicht möglich. 221 verschiedene Teesorten wurden vom Bundesinstitut für Risikobewertung untersucht. Auch in Honig wurden teilweise zu hohe Werte von Pyrrolizidinalkaloide festgestellt.

Auch Bio-Tee betroffen

Eine zu hohe Dosierung des Inhaltsstoffs kann zu einer tödlichen Leberfunktionsstörung führen. Daher empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung:

„Das potentielle Risiko für Verbraucherinnen und Verbraucher lässt sich verringern, wenn bei der Auswahl von Lebensmitteln die generelle Empfehlung zur Abwechslung und Vielfalt berücksichtigt wird. Auf diese Weise lassen sich einseitige Belastungen mit den verschiedenen potenziell gesundheitsgefährdenden Stoffen, mit deren vereinzeltem Vorkommen in geringen Mengen in Lebensmitteln gerechnet werden muss, vorbeugen.“

Der Gedanke, dann am besten nur noch auf Bio-Tees zurückzugreifen, ist leider in diesem Zusammenhang nicht von Nutzen. Die Liste der vom Institut getesteten Tees zeigt, dass auch Bio-Tees belastet waren.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...