Finanzen

Vietnam führt Todes-Strafe für Banker ein

Lesezeit: 1 min
17.11.2013 23:43
Der Volksgerichtshof in Ho-Chi-Minh-Stadt hat zwei hochrangige Manager wegen Veruntreuung zum Tode verurteilt. Neun weitere Personen müssen hinter Gitter. Die Regierung Vietnams will bei Verbrechen im Finanz-Sektor keine Toleranz walten lassen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Ein vietnamesisches Gericht hat zwei frühere Manager wegen Betruges zum Tode verurteilt. Die Regierung des Landes will die Korruption einschränken und das Bankensystem neu ordnen.

Der Volksgerichtshof in Ho-Chi-Minh-Stadt hat den früheren Bank-Manager Vu Quoc Hao zum Tode verurteilt, berichtet Bloomberg. Er soll Staatsbesitz im Umfang von 532 Milliarden Dong (19 Millionen Euro) veruntreut haben. Im selben Verfahren wurde auch der Bauunternehmer Dang Van Hai zum Tode verurteilt.

Neben Hao und Hai wurden neun weitere Personen wegen Veruntreuung, Misswirtschaft, Machtmissbrauchs und Betruges angeklagt. Sie erhielten Gefängnisstrafen von drei bis 14 Jahren.

Vietnamesisches Recht sieht vor, dass Veruntreuung mit dem Tod bestraft wird, wenn die Gelder mindestens die Höhe von 500 Millionen Dong erreichen oder wenn die Veruntreuung „besonders schlimme Folgen“ hat.

Im Verlaufe dieses Jahres fanden bereits 278 Gerichtsverfahren wegen Korruption statt. Zudem entdeckten die Ermittler 80 neue Betrugsfälle mit Staatsbesitz.

„Die Partei, die Regierung, die Staatsanwälte und unsere Gerichte werden in solchen Fällen strenge Urteile verhängen“, sagte Vizepremier Nguyen Xuan Phuc diese Woche bei Konferenz zur Korruptionsbekämpfung in Hanoi.

Vietnams Regierung will die Korruption bekämpfen und das Bankensystem des Landes reformieren. Es hat die höchste Rate an faulen Krediten in Südostasien. Die vietnamesische Wirtschaft wuchs im vergangenen Jahr so langsam wie seit 1999 nicht mehr.

Adam McCarty, Chef-Ökonom von Mekong Economics hält die beiden Todesurteile für ein positives Signal. „Man kann für Korruption in großem Maßstab hingerichtet werden.“

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands hohe Öl-Exporte riskieren Streit mit OPEC
07.06.2023

Russland hat eigentlich eine Drosselung seiner Rohöl-Förderung angekündigt. Doch die Exporte auf dem Seeweg sind weiter stark. Nun...

DWN
Finanzen
Finanzen Digitaler Euro: Rechtsrahmen steht noch in diesem Monat
07.06.2023

Die Einführung eines digitalen Euro nimmt immer mehr an Fahrt auf. Dabei will die Europäische Kommission noch in diesem Monat Vorschläge...

DWN
Politik
Politik EU-Kommission geht gegen neues polnisches Gesetz vor
07.06.2023

Der Ton aus Brüssel nach Warschau wird schärfer. Die EU-Kommission will nun gegen ein neues Gesetz in Polen vorgehen.

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Vorstand: Europa hat bei Digitalgeld-Projekt die Nase vorn
07.06.2023

Laut Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling hat Europa bei der Einführung einer digitalen Währung einen Vorsprung vor China und den USA....

DWN
Politik
Politik Dublin-Abkommen vor dem Aus: EU plant verschärfte Regeln für Asylbewerber
07.06.2023

Am Donnerstag sollen die EU-Innenminister in der Frage der strittigen Reform des EU-Asylsystems zusammenkommen. Noch kurz vor den...

DWN
Politik
Politik „Air Defender 2023“: Nato startet größtes Luft-Manöver seiner Geschichte
07.06.2023

Das westliche Militärbündnis startet das größte Luftmanöver seiner Geschichte. Deutschland fällt dabei eine Schlüsselrolle zu.

DWN
Politik
Politik ARD-Chef Gniffke: „Wir werden für eine Erhöhung der Rundfunkbeiträge kämpfen“
06.06.2023

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk will den Beitrag ab 2024 erhöhen – trotz Gesamteinnahmen von über 8 Milliarden Euro im Jahr....

DWN
Immobilien
Immobilien US-Banken verkaufen eilig Gewerbeimmobilien-Kredite
06.06.2023

Auch wenn Kreditnehmer ihre Rückzahlungen pünktlich geleistet haben, wollen große US-Banken Hunderte von Millionen Dollar an...