Mit einer Trauerfeier im Fußballstadion Soccer City haben am Dienstag Tausende Menschen von Südafrikas Nationalheld Nelson Mandela Abschied genommen. Die mehrstündige Zeremonie in Johannesburg begann mit Gebeten Geistlicher mehrerer Religionen für den Friedensnobelpreisträger, der am Donnerstag im Alter von 95 Jahren gestorben war.
Staats- und Regierungschefs aus fast 100 Ländern, darunter US-Präsident Barack Obama und sein deutscher Kollege Joachim Gauck, wurden zu der Feier erwartet. Trotz strömenden Regens harrten die Trauernden in dem Stadion mit seinen 95.000 Sitzplätzen aus.
Nach der Freilassung aus dem Gefängnis hatte Mandela dort vor 23 Jahren seine erste große Kundgebung abgehalten. Das Stadion war auch Schauplatz seines letzten öffentlichen Auftritts - beim Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2010.
Trotz des schlechten Wetters war die Stimmung im Stadion fröhlich. Schon auf dem Weg dorthin tanzten Weiße und Schwarze in überfüllten S-Bahn-Waggons, tröteten mit Vuvuzela-Plastik-Trompeten und sangen die Hymnen der Anti-Apartheid-Bewegung.
Nach der Trauerfeier wird Mandela in Pretoria aufgebahrt, wo er 1994 als erster Schwarzer den Eid für das Präsidentenamt leistete. Er soll am Sonntag in seiner Heimatstadt Qunu beerdigt werden.
Die Trauerfeier bringt auch alte Feinde einander näher: US-Präsident Barack Obama schüttelte am Dienstag am Rande der Zeremonie im Fußball-Stadion Soccer City in Johannesburg die Hand von Kubas Präsidenten Raul Castro.
Castro lächelte, als Obama auf dem Weg zum Podium seine Hand ergriff. Es war das erste Mal, dass es zu solch einer Geste zwischen den Spitzenpolitikern der beiden Länder kam. Die USA und Kuba sind seit mehr als 50 Jahren verfeindet.