Politik

US-Behörden verbieten Herstellung von Bitcoin-Münzen

Der weltgrößte Hersteller von physischen Bitcoin-Münzen nimmt keine Bestellungen mehr an. Denn die US-Behörden haben ihm massive Regulierungen auferlegt, die der kleine Unternehmer nicht leisten kann.
17.12.2013 03:25
Lesezeit: 1 min

Wegen des massiven Drucks der US-Behörden hat der weltgrößte Hersteller physischer Bitcoins die Produktion eingestellt. Das harte Vorgehen der Behörden gegen Bitcoin hält an.

Kurz vor Thanksgiving hat der IT-Unternehmer Mike Caldwell einen Brief von Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN) erhalten. Diese Behörde des US-Finanzministeriums beschäftigt sich mit der Bekämpfung von Geldwäsche.

„Sie betrachten mein Unternehmen als einen Geldübermittler“, zitiert Wired den kleinen Unternehmer. Die sich daraus ergebenden massiven Regulierungen übersteigen seine Kapazitäten.

Caldwells Unternehmen Casascius stellt aus digitalen Bitcoin physische Münzen mit verschiedenen Nennwerten her. Über die Jahre hat er für seine Kunden circa 90.000 Bitcoin-Münzen hergestellt. Diese sind heute mehr als 50 Millionen Euro wert. Wer seine Bitcoin als physische Münzen aufbewahrt, kann einen möglichen Cyber-Diebstahl verhindern.

Die von Caldwell hergestellten Bitcoin-Münzen enthalten einen privaten Schlüssel, mit dem man online ein Bitcoin kontrollieren kann. Der private Schlüssel ist auf einer Karte, die sich im Innern der Münze befindet und durch ein Hologramm geschützt ist.

Wenn das Hologramm beschädigt wird, hinterlässt es eine Bienenwabenstruktur (siehe Video) und die Münze wird zur Zahlung nicht mehr akzeptiert. Denn offenbar hat jemand den Schlüssel eingesehen und könnte sich den Bitcoin-Betrag online überwiesen haben.

Die Bestellung der Bitcoin-Münzen läuft zu 100 Prozent in Bitcoin ab. Kunden überweisen Caldwell die Bitcoin, die er für sie in eine Münze prägen soll. Hinzu kommt eine Gebühr im Wert von 50 Dollar, die ebenfalls in Bitcoin überwiesen wird. Die Kunden erhalten dann die Bitcoin-Münzen mit der Post.

Zentralbankgeld wird von Caldwell nicht akzeptiert. Er betrachtet Casascius nicht als Geldübermittlungs-Unternehmen, sondern als Hersteller von Sammlerstücken. Doch auf der Webseite des Unternehmens heißt es, dass es auf des Drucks der Behörden vorerst keine Bestellungen mehr annimmt.

Im Frühjahr hatte das US-Heimatschutzministerium (DHS) 5 Millionen Dollar auf zwei Bankkonten von Mt.Gox beschlagnahmt, der damals größten Bitcoin-Börse. Wie Caldwell hatte auch Mt.Gox sich nicht als Geldauseber registriert (mehr hier).

Casascius ist ein reines Bitcoin-Unternehmen. Es gibt keine Bankkonten, die von den Behörden beschlagnahmt werden könnten, so Caldwell. Dennoch will er sich nicht mit den Behörden anlegen. Dies könne das Ende seines Unternehmens sein.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Osterleckereien 2025: Warum Schokolade, Butter & Co. teurer sind denn je
19.04.2025

Ostern 2025 wird für Verbraucher teurer – besonders bei traditionellen Produkten wie Schokohasen, gefärbten Eiern und selbstgebackenem...

DWN
Immobilien
Immobilien Gewerbeimmobilien als Kapitalanlage? Lage matters!
19.04.2025

Gewerbeimmobilien bieten nach wie vor interessante Renditechancen für ausgefuchste Marktkenner. Wer klug investiert, kann von stabilen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Wettbewerbskompass: Kurskorrektur bei Technologiewettbewerb dringend nötig!
19.04.2025

Europa steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen: Der globale Technologiewettbewerb spitzt sich zu, geopolitische Krisen...

DWN
Finanzen
Finanzen Digitalisierung im Bürgeramt: Passfotos ab Mai nur noch digital erlaubt
19.04.2025

Ab dem 1. Mai sind in Deutschland im Grunde nur noch digitale Passfotos erlaubt. Das neue Verfahren soll Fälschungen vorbeugen. Wer denkt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Italienische Luxusunternehmen: Prada übernimmt und trägt nun auch Versace
19.04.2025

Über einen möglichen Kauf war seit mehreren Monaten spekuliert worden: Der Luxuskonzern Prada schluckt den Konkurrenten Versace. Damit...

DWN
Technologie
Technologie „Mein alter Job als Softwareentwickler ist weg“ – Jentic-Chef über selbstprogrammierende KI-Agenten
19.04.2025

Der irische Tech-Unternehmer Sean Blanchfield ist überzeugt, dass KI-Agenten menschliche Programmierer und Softwareentwickler zunehmend...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt „We don’t believe in Outsourcing“ – Klöber zeigt, wie Produktion in Deutschland wieder gelingt
18.04.2025

Sitzen, aber richtig: Der Büromöbelhersteller aus Owingen setzt auf Inhouse-Produktion, recycelte Materialien und digitale Innovation –...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 und die Illusion von sicheren, langfristigen Renditen
18.04.2025

Der amerikanische Aktienmarkt befindet sich in turbulenten Zeiten. Angesichts der unvorhersehbaren Handelspolitik von Präsident Donald...