Gemischtes

EU ruft zum Kampf gegen Zecken und Wanzen auf

Die EU will die Ausbreitung von Zecken und Wanzen in Europa eindämmen. Die EU fördert nun ein Projekt zur Eindämmung der Insekten mit 1,5 Millionen Euro. Dabei sollen spezielle Textilen und umweltfreundliche Schutzsprays entwickelt werden.
22.12.2013 02:54
Lesezeit: 1 min

Ein EU-Projekt beschäftigt sich mit der Entwicklung von Textilien zum Schutz gegen Zecken und Wanzen. Die Textilien sollen einen effektiven Schutz gegen die Insekten darstellen und biologisch abbaubar sein. Das Projekt soll im Oktober 2016 abgeschlossen sein. Es wurde mit 1,5 Millionen Euro aus dem laufenden Finanzierungsprogramm für kleine und mittlere Unternehmen der Europäischen Union unterstützt.

Im Gegensatz zu Wanzen, die keine große Bedrohung für die menschliche Gesundheit darstellen, sind manche Zecken Überträger von Krankheitserregern. Dazu zählen unter anderem Erreger der Babesiose, des Fleckfiebers und des Krim-Kongo-Fiebers.

Die Verbreitung von Zecken und Wanzen nahm in Europa im vergangenen Jahrzehnt kontinuierlich zu. Die Initiatoren des Projekts zählen in ihrem Bericht mehrere Gründe dafür auf. Zum einen begünstige das veränderte Klima die Verbreitung der Parasiten. Darüber hinaus führe ein übermäßiger Einsatz von Insektiziden zu einer gesteigerten Immunisierung der Tiere.

Schließlich behauptet die EU, dass die weltweite Flüchtlingsströme dazu führen, dass Wanzen in Europa wieder auf dem Vormarsch sind.

Für die Entwicklung der Textilien wurde das BETITEX-Projekt gegründet, indem sich zehn Partnerfirmen zusammengeschlossen haben. Die Textilien sollen aus natürlichen Materialien bestehen und im Einklang mit EU-Standards zu Bioziden stehen. Das Team konzentriert sich auf das Design von Schutzkleidung für Arbeiter und den Heimgebrauch von Textilien. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Gebrauch von Schutzsprays. Diese Sprays enthalten häufig Biozide, die wegen ihrer schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt nicht den EU-Richtlinien entsprechen. In einem Forschungsprojekt sollen deshalb Wanzen und Zecken im Labor gezüchtet werden. Anschließend werden Biozid-Wirksamkeitstests der mit Insektiziden behandelten Textilien durchgeführt.

Der Einsatz von umweltfreundlichen Technologien im Bereich der Textil- und Bekleidungsindustrie hat sich bisher nicht durchgesetzt.

Es stellt sich außerdem die Frage, ob für solch exotischen Projekte Steuergelder verwendet werden müssen: Wenn der Markt solche Kleidung will, dann werden Konsumenten danach verlangen und Produzenten das Material herstellen.

Die EU, so möchte man meinen, sollte eigentlich andere Sorgen haben als Zecken und Wanzen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.