Deutschland

EuGH: Ausstieg aus der Lebensversicherung deutlich erleichtert

Lesezeit: 1 min
21.12.2013 01:27
Ein Urteil des EuGH gibt Millionen Versicherten die Möglichkeit, ihre Lebensversicherung zu kündigen. Das Gericht kippte eine Regelung, wonach das Rücktrittsrecht ein Jahr nach Zahlung der ersten Prämie erlischt. Darüber hätten die Versicherer ihre Kunden genau belehren müssen.
EuGH: Ausstieg aus der Lebensversicherung deutlich erleichtert

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschied am Donnerstag, dass Lebensversicherte auch ein Jahr nach Zahlung der ersten Prämie ein Rücktrittsrecht behalten. Viele Millionen Versicherte könnten nun von ihren Lebensversicherungen zurücktreten.

Die Versicherer können die Kündigung nur dann verweigern, wenn sie ihre Kunden ausdrücklich darüber belehrt haben, dass das Kündigungsrecht ein Jahr nach der ersten Prämienzahlung erlischt, zitiert die LT das Gericht.

Ein Kunde der Allianz AG hatte gegen die frühere deutsche Regelung geklagt. Danach muss der Versicherungsnehmer nicht darüber belehrt werden, dass sein Rücktrittsrecht erlischt. Der Bundesgerichtshof (BGH) wollte vom EuGH wissen, ob die deutsche Regelung mit europäischem Recht vereinbar sei.

Der EuGH gab dem Allianz-Kunden Recht. Es müsse sichergestellt werden, dass der Versicherungsnehmer über sein Rücktrittsrecht genau belehrt wird. Andernfalls dürfe ihm die Möglichkeit zum Rücktritt nicht genommen werden.

Von dem Urteil des EuGH sind nach Schätzung der Allianz AG über 108 Millionen Verträge aus dem Zeitraum 1995 bis 2007 betroffen. Deren Gesamtprämienvolumen beträgt über 400 Milliarden Euro.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...