Politik

Frankreich: Goodyear-Arbeiter nehmen Manager als Geiseln

Die Arbeiter haben das vor der Schließung stehende Goodyear-Reifenwerk in Amiens besetzt und zwei Manager als Geiseln genommen. Die Arbeiter verlangen eine Fortführung des Betriebes oder hohe Abfindungen.
07.01.2014 00:42
Lesezeit: 1 min

Arbeiter im von der Schließung bedrohten Reifenwerk von Goodyear im französischen Amiens haben zwei Manager als Geiseln genommen. Die Arbeiter erklärten, dass der Werksleiter Michel Dheilly und der Leiter der Personalabteilung, Bernard Glesser, das Werk erst verlassen dürften, wenn die Arbeiter "eine hohe Summe Geld" erhalten.

Die beiden Manager durften ihre Mobiltelefone verwenden und bekamen Wasser, teilte ein Gewerkschaftssprecher am Montag mit. Die Lage sei "ruhig".

Der Gewerkschafter Franck Jurek sagte dem Radiosender RTL, dass die Arbeiter die Geiseln nicht freigeben würden - auch wenn sie noch drei oder vier Tage auf dem Fabriksgelände verharren müssten. Alle Arbeiter würden auf dem Gelände bleiben und dort auch übernachten.

Die Arbeiter verlangen eine Fortsetzung des Betriebs in Amiens. Sollte das nicht möglich sein und kein Käufer gefunden werden, müsste Goodyear ihnen hohe Abfindungen zahlen.

Das Werk von Amiens war im Vorjahr in die Schlagzeilen geraten, als Industrieminister Arnaud Montebourg die Fabrik dem US-Industriellen Maurice Taylor andienen wollte. Taylor antwortete mit einem geharnischten Brief: Er fragte Montebourg, ob er denke, dass er verrückt sei. Kein Mensch würde eine französische Fabrik kaufen, wo doch die ganze Welt wisse, dass die Arbeiter faul seien. Der wahre Grund von Taylors Zorn war jedoch, dass die Regierung in Paris seine Forderung nach massiven staatlichen Subventionen abgelehnt hatte und der Deal deshalb geplatzt war (mehr zu diesem Kampf der Kulturen hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen CBDCs und Gold – Kontrolle oder Freiheit?

In einer Zeit rasanter Veränderungen stellt sich mehr denn je die Frage: Wie sicher ist unser Geld wirklich? Die Einführung von CBDCs...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Neue Regierung: Üppige Übergangsgelder für Ex-Minister - AfD und Steuerzahlerbund fordern Reform
01.05.2025

Dauerversorgung auf Kosten der Steuerzahler: Bisher bekommen Minister und Kanzler nach ihrem Ausscheiden bis zu 2 Jahren staatliche...

DWN
Politik
Politik Trump gegen die Welt: Warum Streit mit Verbündeten das China-Problem nur verschärft
01.05.2025

Die Ereignisse der vergangenen Wochen haben zweifellos dem internationalen Ruf der USA auf den Finanzmärkten geschadet und das...

DWN
Technologie
Technologie PwC-Studie: Künstliche Intelligenz könnte Weltwirtschaft bis 2035 um 15 Prozent beflügeln – doch der Preis ist hoch
01.05.2025

Während viele Volkswirtschaften unter dem Druck multipler Krisen taumeln – Energiepreise, geopolitische Spannungen, ein fragiles...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Politik schwächt den Dollar – Rogoff sieht Machtverschiebung zugunsten Europas
01.05.2025

Kenneth Rogoff sieht in Trumps Politik den Katalysator für das Ende des Dollar-Zeitalters. Europa steht vor der historischen...

DWN
Finanzen
Finanzen JPMorgan: Zinsschock voraus – Warum US-Bonds Europa ausstechen
01.05.2025

JPMorgan sieht in US-Anleihen den neuen Renditetreiber – Europas zögerliche EZB-Politik wirkt abschreckend auf Investoren.

DWN
Panorama
Panorama Jung oder KI: Zwei Wege zur Lösung des Lkw-Fahrermangels
01.05.2025

Angesichts des anhaltenden Fahrermangels setzt die EU auf die Senkung der Altersgrenze für Lkw-Führerscheine, während die USA auf eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Unternehmer weltweit in Alarmbereitschaft: Handelskriege, Schuldenkrisen und KI – Was kommt als Nächstes?
01.05.2025

UBS-Report: Unternehmer zwischen Angst vor Handelskriegen, Hoffnungen auf KI und dem Wettlauf um Nachhaltigkeit.

DWN
Finanzen
Finanzen Versteckte Risiken: Wie die Rentenversprechen zur Illusion werden
01.05.2025

Vorsorge mit Risiko: Warum viele Pensionslösungen nur scheinbar sicher sind – und wie mangelnde Transparenz zum größten Feind der...