Finanzen

Monti verliert den Kampf: Moody’s stuft Italien herab

Italien wurde von der Ratingagentur Moody’s um ganze zwei Stufen herabgestuft – zwei Noten vor dem Junk-Status. Die schwache heimische Wirtschaft und die Zuspitzung der Schuldenkrise in der Eurozone wurden als Grund angegeben. Weitere Herabstufungen sind nicht ausgeschlossen.
13.07.2012 09:26
Lesezeit: 1 min

Erst kürzlich bemerkte der italienische Premierminister Mario Monti, dass sich sein Land in einem „brutalen Krieg befinde“ und außerhalb Italiens das Vorurteil kursiere, man könne in Italien die Problemen nicht angemessen lösen (hier). Heute so scheint es, wurde Italien in einem ungleichen Gefecht überrascht. Die Ratingagentur Moody’s hat die Kreditwürdigkeit des Landes um zwei Stufen herabgestuft. Und der negative Ausblick, den die Ratingagentur gibt, zeigt, dass dem Land noch weitere Downgrades drohen.

Als Grund für das Downgrade gab die Ratingagentur die schwache heimische Wirtschaft Italiens und die sich fortsetzende Zuspitzung der Schuldenkrise im Euroraum an. „Es ist derzeit wahrscheinlicher als noch bei unserem Rating vor fünf Monaten, dass Italien einen weiteren scharfen Anstieg seiner Finanzierungskosten erfahren wird oder gar nicht Marktzugang verlieren wird“, so Moody’s. Deutlich brüchigeres Marktvertrauen, Ansteckungsgefahren, die von Griechenland und Spanien drohen sowie Zeichen dafür, dass die Basis ausländischer Investoren erodiert, nennt die Ratingagentur als Gründe für die höhere Wahrscheinlichkeit.

Die Herabstufung kam nur wenige Stunden vor der nächsten Emission von italienischen Anleihen. Langfristige Anleihen im Wert von 5,25 Milliarden Euro will Italien heute veräußern. Am Sekundärmarkt steigt die Rendite für langfristige Papiere derzeit wieder.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Ausblick: Deutscher Aktienmarkt weiterhin im Zoll-Chaos – Berichtssaison nimmt Fahrt auf
28.04.2025

Der weltweite Zollstreit dürfte auch in der kommenden Woche das Geschehen am deutschen Aktienmarkt prägen. "Aktuell ist alles an der...

DWN
Politik
Politik Friedensforschungsinstitut Sipri: Weltweite Militärausgaben erreichen neues Rekordhoch
28.04.2025

Die weltweiten Militärausgaben haben 2024 erneut ein Rekordhoch erreicht. Laut dem Friedensforschungsinstitut Sipri summierten sich die...

DWN
Politik
Politik Neue Bundesregierung: Union stellt Personal für Ministerposten vor
28.04.2025

Rund eine Woche vor der geplanten Wahl von Friedrich Merz zum Kanzler der neuen Bundesregierung wollen CDU und CSU ihre Besetzung der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Der Seeweg kann zur neuen Umweltroute werden – so sieht das neue Klimapaket aus
28.04.2025

Die internationale Schifffahrt galt lange als Klimasünder mit Sonderstatus. Nun ändert sich das grundlegend: Die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen „Hart arbeiten – das ist alles“: Wie Nvidia zum Börsenliebling wurde
28.04.2025

Vom Tellerwäscher zum Tech-Tycoon – wie Jensen Huang mit eiserner Disziplin Nvidia zur KI-Supermacht machte und nun gegen die Schatten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Teslas versteckter Goldesel wankt – Emissionsrechte geraten ins Visier des Boykotts
27.04.2025

Teslas Einnahmequelle aus dem Emissionshandel schrumpft durch sinkende Verkaufszahlen, politische Boykotte und steigende Konkurrenz.

DWN
Finanzen
Finanzen Geldpolitik ohne Zentralbank: Wie Solana über Inflation abstimmen lässt
27.04.2025

Ohne Leitzins, aber mit Weitblick: Die Solana-Community entscheidet selbst über Inflation und Ertragsverteilung. Zwei aktuelle...

DWN
Technologie
Technologie Gesundheit wird Geschäft: Apple verkauft mit der Apple Watch Hoffnung – nicht nur Technologie
27.04.2025

Die Apple Watch feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Doch unter dem glänzenden Aluminium-Gehäuse der meistverkauften Smartwatch der Welt...