Politik

Thailand: Straßensperren und Gerüchte über Militärputsch

Lesezeit: 1 min
11.01.2014 15:56
Die thailändischen Behörden zogen landesweit 14.000 Polizisten und Soldaten zum Einsatz nach Bangkok ab. In der Hauptstadt verstärken sich Gerüchte über einen bevorstehenden Militärputsch. Die Regierungsgegner wollen den Straßenverkehr für drei Wochen lahmlegen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Asien  
Militär  

In der thailändischen Hauptstadt Bangkok nimmt wenige Tage vor einer neuen Machtprobe zwischen Regierung und Opposition die Gewalt zu. Am Samstagmorgen wurden sieben Menschen in der Nähe der bei Touristen beliebten Khao San Road verletzt, als Unbekannte von Motorrädern aus das Feuer auf sie eröffneten. Bei den meisten Verletzten handle es sich um Anhänger der Opposition, sagte der nationale Polizeichef Adul Saengsingkaew.

Die Opposition will ab Montag bis zu 20 Tage lang sieben wichtige Kreuzungen blockieren und damit den Verkehr der Millionenstadt lahmlegen. Die Behörden planen den Einsatz von 14.000 Soldaten und Polizisten. In Bangkok verstärken sich die Gerüchte über einen bevorstehenden Militärputsch.

Seit zwei Monaten versucht die Opposition unter der Führung von Suthep Thaugsuban die Regierung von Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra zu stürzen. An deren Stelle will sie nicht gewählte Volksräte einsetzen. Yingluck leht dies ab, hat jedoch für den 2. Februar Wahlen angesetzt (mehr hier). In den vergangenen Wochen ist es immer wieder zu Gewalt gekommen. Dabei starben acht Menschen, zwei davon Polizisten (hier).

Auch am Freitag wurden bei Zusammenstößen zwischen Regierungsgegnern und -anhängern außerhalb Bangkoks mindestens sechs Menschen verletzt. Die Furcht vor neuer Gewalt in der kommenden Woche wird auch durch die Ankündigung einer Gegendemonstration der regierungstreuen Rothemden für Montag geschürt.

Viele Menschen in Thailand gehen von einem Eingreifen des Militärs aus, sollten die Proteste eskalieren. Die Armee hat sich in den vergangenen 81 Jahren 18 Mal gegen die Regierung erhoben, mit wechselndem Erfolg.

Die Opposition wirft Yingluck vor, lediglich eine Marionette ihres vor einer Haftstrafe ins Ausland geflohenen Bruders und früheren Ministerpräsidenten Thaksin zu sein. Der Konflikt zieht sich seit acht Jahren hin.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Finanzen
Finanzen Nach Trumps missglücktem Finanztrick: Stillstand der US-Regierung doch noch abgewendet
21.12.2024

Der US-Kongress hat einen drohenden Stillstand der Regierungsgeschäfte im letzten Moment abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Griechenlands Wirtschaft boomt: Erfolgreiche Steuerreformen und starke Investitionen treiben den Aufschwung
21.12.2024

Griechenlands Wirtschaft überrascht: Für 2025 erwartet das Land einen Haushaltsüberschuss von 13,5 Milliarden Euro – mehr als doppelt...

DWN
Panorama
Panorama Winterurlaub in Gefahr: Weniger Gäste in den Alpen erwartet
21.12.2024

Die Alpenregion, ein traditionell beliebtes Ziel für Wintersport und Erholung, steht in der neuen Saison vor Herausforderungen. Weniger...

DWN
Finanzen
Finanzen Quality Investing: Von der Kunst des klugen Investierens
21.12.2024

Luc Kroeze, Autor des Buches „Die Kunst des Quality Investing“, erläutert im Gespräch mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten, wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unsicherheit für PCK: Verkauf der Shell-Anteile gescheitert
20.12.2024

Das Scheitern des Verkaufs der Shell-Anteile an der Schwedter Raffinerie erschüttert den Standort. Wieder bleibt die Zukunft unklar. Nun...